US-KONGRESS
Die CIA hat unzureichend kommuniziert, das FBI Informationen nicht verknüpft. Und beide haben "nicht aggressiv genug" Informationen gesammelt: Der Abschlussbericht des US-Kongresses wirft den amerikanischen Geheimdiensten im Zusammenhang mit 11/9 schwere Pannen vor.
AFP/DPA
Hätten die Geheimdienste besser gearbeitet, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen: Einsturz des World Trade Centers am 11.September 2001
Washington - Generell wird in dem Report festgestellt, dass es keinen einzelnen klaren Hinweis gegeben habe, durch den die Terroranschläge mit rund 3 000 Todesopfern hätte verhindert werden können. Aber: Verschiedene "Fäden und Teile von Information" seien entweder nicht zusammengefügt oder gänzlich übersehen worden. Hinweise auf die geplanten Attacken der Terrororganisation al-Qaida seien auf diese Weise nicht erkannt worden, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht.
"Wir werden niemals genau wissen, in welchem Umfang die geheimdienstlichen Einrichtungen in der Lage gewesen wären, in vollem Umfang alle sich ergebenden Gelegenheiten zur Verhinderung der Anschläge zu nutzen", so das Fazit. "Der entscheidende Punkt ist, dass die Einrichtungen aus einer Reihe von Gründen nicht die volle Breite der Informationen verknüpft haben, die die Chance zur Aufdeckung und der Vereitelung der Verschwörung stark vergrößert hätten."
Der demokratische Senator und Präsidentschaftsbewerber Bob Graham erklärte bei der Vorstellung des Berichts, bei besserer Arbeit der Geheimdienste und des FBI und "mit etwas Glück" hätten die Anschläge verhindert werden können. Graham kritisierte zugleich die "Zensur" des Berichts durch das Weiße Haus: Nach seinen Angaben fehlen in der veröffentlichten Version wichtige Passagen, die von der Regierung mit dem Hinweis auf eine mögliche Gefährdung der nationalen Sicherheit für geheim erklärt worden seien. "Das macht mich wirklich sehr besorgt", sagte Graham, der im Vorfeld der Veröffentlichung bereits von einem "Vertuschungsmanöver" des Weißen Hauses gesprochen hatte.
Teile des Berichts für die Öffentlichkeit gesperrt
Der 900 Seiten umfassende Bericht war von einer gemeinsamen Kommission des Abgeordnetenhauses und Senats erarbeitet worden. In den vergangenen sieben Monaten hatten das Weiße Haus und die CIA den Bericht dann durchforstet und Teile für die Öffentlichkeit gesperrt. So fehlen nach Angaben der Demokraten etwa wesentliche Erkenntnisse über Terrorunterstützung - und durch andere Staaten wie Saudi- Arabien.
Viele Einzelheiten des für die Öffentlichkeit vorbereiteten Berichts waren bereits im Vorfeld bekannt geworden. So hatte das FBI der Kommission zufolge Kenntnis von 14 Kontaktleuten zu sechs der Flugzeugentführer vom 11. September in den USA. Vier von ihnen waren Gegenstand von aktiven FBI-Ermittlungen und -überwachungen, ohne dass beim Bundeskriminalamt tatsächlich die Alarmglocken schrillten.
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,258473,00.html
Die CIA hat unzureichend kommuniziert, das FBI Informationen nicht verknüpft. Und beide haben "nicht aggressiv genug" Informationen gesammelt: Der Abschlussbericht des US-Kongresses wirft den amerikanischen Geheimdiensten im Zusammenhang mit 11/9 schwere Pannen vor.
AFP/DPA
Hätten die Geheimdienste besser gearbeitet, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen: Einsturz des World Trade Centers am 11.September 2001
Washington - Generell wird in dem Report festgestellt, dass es keinen einzelnen klaren Hinweis gegeben habe, durch den die Terroranschläge mit rund 3 000 Todesopfern hätte verhindert werden können. Aber: Verschiedene "Fäden und Teile von Information" seien entweder nicht zusammengefügt oder gänzlich übersehen worden. Hinweise auf die geplanten Attacken der Terrororganisation al-Qaida seien auf diese Weise nicht erkannt worden, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht.
"Wir werden niemals genau wissen, in welchem Umfang die geheimdienstlichen Einrichtungen in der Lage gewesen wären, in vollem Umfang alle sich ergebenden Gelegenheiten zur Verhinderung der Anschläge zu nutzen", so das Fazit. "Der entscheidende Punkt ist, dass die Einrichtungen aus einer Reihe von Gründen nicht die volle Breite der Informationen verknüpft haben, die die Chance zur Aufdeckung und der Vereitelung der Verschwörung stark vergrößert hätten."
Der demokratische Senator und Präsidentschaftsbewerber Bob Graham erklärte bei der Vorstellung des Berichts, bei besserer Arbeit der Geheimdienste und des FBI und "mit etwas Glück" hätten die Anschläge verhindert werden können. Graham kritisierte zugleich die "Zensur" des Berichts durch das Weiße Haus: Nach seinen Angaben fehlen in der veröffentlichten Version wichtige Passagen, die von der Regierung mit dem Hinweis auf eine mögliche Gefährdung der nationalen Sicherheit für geheim erklärt worden seien. "Das macht mich wirklich sehr besorgt", sagte Graham, der im Vorfeld der Veröffentlichung bereits von einem "Vertuschungsmanöver" des Weißen Hauses gesprochen hatte.
Teile des Berichts für die Öffentlichkeit gesperrt
Der 900 Seiten umfassende Bericht war von einer gemeinsamen Kommission des Abgeordnetenhauses und Senats erarbeitet worden. In den vergangenen sieben Monaten hatten das Weiße Haus und die CIA den Bericht dann durchforstet und Teile für die Öffentlichkeit gesperrt. So fehlen nach Angaben der Demokraten etwa wesentliche Erkenntnisse über Terrorunterstützung - und durch andere Staaten wie Saudi- Arabien.
Viele Einzelheiten des für die Öffentlichkeit vorbereiteten Berichts waren bereits im Vorfeld bekannt geworden. So hatte das FBI der Kommission zufolge Kenntnis von 14 Kontaktleuten zu sechs der Flugzeugentführer vom 11. September in den USA. Vier von ihnen waren Gegenstand von aktiven FBI-Ermittlungen und -überwachungen, ohne dass beim Bundeskriminalamt tatsächlich die Alarmglocken schrillten.
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,258473,00.html