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Hat Philosophie einen Sinn?

der_Seher

Inventar
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18. Juli 2003
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Was meint ihr,
hat Philosophieren einen Sinn in Anbetracht der Tatsache, dass unser Leben nur einen begrenzten Zeitraum abläuft?
Warum suchen wir nach Wahrheiten und Weisheiten? Machen sie uns glücklich oder ist es einfach eine Beschäftigung, um der vielen Fantasie freien Lauf zu geben?
Was unterscheidet Philosophen von nicht-philosophen?

Fragen über Fragen, bin mal auf eure Antworten gespannt...
 
ich denke, der tiefere sinn der philosophie ist die intelektuelle auseinendersetzung mit den werten, die uns z.b. eine religion vorgibt.
so setzt uns die kirche einfach 10 gebote hin, basta.
der philosoph kann dann ergründen, ob diese gebote sinn machen, einzuhalten sind und ob wir sie brauchen.
genauso kann er versuchen zu ergründen, wo wir hingehen, warum wir da hinsollten oder nicht usw. das alles jenseits eines gottes, den wir vielleicht garnicht oder falsch verstehen. nur mit der kraft des menschlichen verstandes.
ich denke das kann auch anderen menschen nützen, sinn und unsinn von moral, anstand und streben der menschen, jenseits der diktion verschiedener religionen, festzustellen.
 
ich finde, die fähigkeit, über uns nachzudenken, ist das, was uns von den anderen lebewesen grundsätzlich hervorhebt. hätten wir uns noch nie gefragt: warum und was wäre wenn, dann wären wir wohl immer noch in der steinzeit...
 
Stimmt, und praktisch sind die verschiedenen Theorien der vielen Philosophen ja auch: sie können uns als Leitfaden dienen unser Leben danach auszurichten (und ausserdem macht Philosophie Spaß^^)
 
Ich frage mich trotzdem:
Wenn ich gestorben bin und die Gelegenheit habe, auf mein Leben zurückzublicken: Was hat es mir gebracht, Philosoph gewesen zu sein?
Letztendlich geht es doch nur um den Spaß-Faktor, den man hatte.
 
Da denke ich ähnlich, eine Philosophie ohne Taten oder Änderungen im eigenen Leben kann man sich schenken.
Manchmal spaltet einem die Philosophie vom Leben selbst ab, wie zuviel Denken beim sex, es ist richtig und wichtig sich über die Dinge des Lebens Gedanken zu machen, nur sollte man das meiner Meinung nach nicht nur mit dem Kopf sondern auch mit dem Herzen machen. Meine Erfahrungen aus der Philo-Zeit waren eher negativ da ich nur die schlechten Seiten des Lebens sah aber keine Lösung da der Glauben an sich zerdiskutiert wird, alles im Kopf bleibt wo es schön überschaulich ist und trotzdem oder gerade dadurch bleibt man von der Sache an sich getrennt.
 
Du lernst doch aus der Philosophie! Philosophie ist es nicht wenn du nur da sitzt und über was nachdenkst. Das ist nachdenken. Philosophie ist wenn du über die Folgen und Konsequenzen von etwas auf dein Handeln und Leben beziehst.


Nimm das Höhlengleichniss von Plato. Wenn du darüber nachdenkst, erkennst du, dass Realität etwas ist, was von der Perspektive abhängt. Daher könntest du schlussfolgern in Zukunft Dinge, die Dir nicht wirklich erscheinen, nicht für nichtexistent abzustempeln. Und das beeinflusst doch dein handeln extrem oder?
 
Ja, das stimmt. Ich lerne etwas daraus bzw. erweitere meinen Horizont (kenne das Höhlengleichniss allerdings nicht).
Ist auch echt ein schwammiges Thema da es auf eine gute Balance ankommt zwischen erlernter und erfahrener Philosophie wobei für mich die Psychologie gleich daneben steht und ich die erst einmal von einander trennen muß wobei die Philosophie gleich einen religiösen Hintergrund bekommt, wie Nein schon erwähnte, dann wäre die Welt immer noch eine Scheibe (theoretisch-überzogenes Beispiel) hätte es da nicht den Nicht-philosophen Columbus gegeben. Oder war er gerade deshalb ein Philosoph weil er die Sache neu überblickt hat und den Mut hatte trotz der Lehrweisheit seinen Weg zu gehen?
 
Ich denke, dass man durch die philosophie eine möglichkeit hat über seinen eigentlichen horizont hinauszugucken. man lebt bewusster.
es soll leute geben, die sich um nichts und niemand gedanken machen und schon gar nicht auf die philosophische art und weise.
da halte ich es doch für besser man beschäftigt sich mit sich selbst und seiner umwelt, als das man ohne irgendeine ahnung durch die weltgeschichte dümpelt.
das höhlengleichnis von platon?simpel.pass auf:

stell dir drei menschen in einer höhle vor, sie sind gefesselt und starren an die ihnen gegenüberliegende wand. hinter ihnen befindet sich eine mauer und aus der höhle raus führt ein gang, von dem aus die drei auf die andere seite der mauer gelangen könnten, wären sie nicht gefesselt.
ein feuer steht bei den drei leuten in der höhle.
auf der anderen seite der mauer werden nun gegenstände über die mauer getragen, die durch das feuer einen schatten auf die wand werfen, vor dem die drei menschen sitzen. sie sehen ihr ganzes leben lang nur diese schatten.
eines tages wird einer von ihnen herraus geholt und ihm werden die gegenstände gezeigt, die er nur als schatten kennt.
was ist für diesen menschen also wahr?die schatten?oder die echten gegenstände?

joar,ich denke das wars in kurzfassung.es ist auch nicht unbedingt platons höhlengleichnis, da platon ja nur aufschrieb was sokrates sagt, aber auch das kann man heute nicht mehr nachvollziehen.

liebe grüße von der in der philosophie versunkenen
janni :meditate:
 
Um an janni anzuschließen...stell dir mal vor, derjenige, der die echten Gegenstände gesehen hat kommt zurück in die Höhle, um seinen (immer noch gefesselten) Kameraden zu erzählen, dass die Schatten, die sie sahen nicht real waren...
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...damit wären wir auch bei einem allbekanntem Problem, nämlich, dass Menschen das, was sie nicht kennen als nicht existent abtun. In der Mehrheit leider...

@Der_Seher:
Es geht nicht immer nur um den Erkenntnisgewinn durch erkennen absoluter Wahrheiten in der Philosophie. Vielmehr ist es ein Streben, das wirklich nur durch den Tod unterbrochen wird. Ich kann da jetzt hauptsächlich von Kampfkünsten reden, wo mir der Spruch sehr gefällt: Wer aufhört besser sein zu wollen, hört auf gut zu sein.
Man könnte sagen: Der Weg ist das Ziel. Obwohl das nicht alles umfasst.
Es geht vielmehr darum sich zu verbessern, und, wenn man besser ist, das Ziel wieder höher zu setzen. Also nicht ein Ziel anpeilen und beim erreichen aufhören zu streben.

Für mich ist das mit der Philosophie genauso, nicht das "alles erkennen" ist mein Ziel, sondern immer mehr erkennen, mit dem Wissen im Hinterkopf, dass ich nie alles Wissen kann. Aber ich will besser werden!

mfg und so...
 
Philosophie ist halt selbstzweck-

und wie platon sagen würde, hat der mensch neben Essen, trinken etc. ein "ungenügen": nämlich den inneren Antrieb mehr zu finden als das was er schon kennt.

und die fähigkeit bzw. die möglichkeit, mehr herauszufinden als das was der mensch schon kennt, macht ihn doch letztendlich zum menschen.
(und manche nutzen die möglichkeit eben, andere nicht)

so viel zu meiner daseinsberechtigung als philo- student
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gruß melanie
 
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