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das Netz und das richtige Leben

Trinity

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Wie oft hör ich das: Das ist ja das Netz und nicht das richtige Leben.
Ich kann damit bis heute nichts anfangen. Klar, im Netz verhalten sich die Leute anders als wenn man sie vor sich hat.
Aber wir spielen ja überall Rollen. In der Schule oder Arbeit sind wir auch andere Menschen als zu Hause. Mit dem Chef reden wir auch anders als zb mit unserer Putzfrau.
Aber deshalb ist es trotzdem das richtige Leben.

http://www.pcwelt.de/news/vermischtes/103960/index.html

Hier hat man sogar die Befürchtung, dass zu viel Aufenthalt am PC und im Chat zu ernsthaften psychischen Störungen führen kann. Vor allem, wenn sich das reale Leben vom Netzleben groß unterscheidet.

Wie findet ihr das?

Ich persönlich bin fast lieber im Netz. Dort habe ich alle Menschen mit den gleichen Interessen auf einem Fleck, sie sind jederzeit und ohne finanziellen Aufwand zu erreichen.
Im "richtigen Leben" interessieren sich meine Freunde überhaupt nicht für meine Interessen. Und es ist für mich auch schwer, in so kurzer Zeit, viele Menschen mit meinen Interessen kennenzulernen.

Außerdem spart das Netz auch Geld. Man muss nicht immer so viel Geld ausgeben, um soziale Kontakte zu haben. Am Ende des Tages habe ich das Gefühl, viele Menschen getroffen zu haben und mit vielen Menschen gesprochen zu haben.

Nachteil - ich ziehe mich immer mehr aus meiner Umwelt zurück.
Ich treffe mich zwar schon noch mit Menschen, aber nur noch mit ausgewählten Menschen.
Weil mir sind wenige ehrliche Kontakte lieber, als viele Kontakte, die man nur aufrecht erhält, damit man sagen kann, ich hab nen großen Freundeskreis. Da sind mir die Freunde im Netz schon lieber.

Wie seht ihr das?
 
Ich denke es hängt auch vom Temperament des Mensch ab, so gibt es Menschen denen es sehr wichtig ist das Gegenüber sehen, hören, riechen und anfassen zu können auch die Bewegungsfreiheit spielt eine Rolle, denn schließlich sitzt man vor dem Monitor und beschäftigt nur den Geist und die Finger, nix für Leute die ihr Quantum an Bewegung brauchen - bei denen ist das Netzleben nur so etwas wie Zeitschriftlesen ohne gelebten emotionalen/körperlichen Aspekt. (Es sein denn natürlich man geht ins Netz um mal aus sicherem Abstand so richtig herumzoffen zu können.)

Wie ist es bei mir? Klar, endlich mit dem Zeitgeist verbunden sein, verstehen können was die Welt so bewegt und vor allem was die Nachrichten nicht zeigen. Mit Freundschaft ... da fehlt mir der Aspekt des bedingungslosen Daseins, ich kann nicht anbieten ruf mich an, ich komm vorbei und helfe dir. Auch freue ich mich täglich das das Netz noch erreichbar ist und habe sogar etwas Angst mich vielleicht mehr einzulassen, Angst vor dem Verlust bloß weil irgendwo ein Stecker nicht richtig steckt. -Die Abhänigkeit wenn die Kommunikation sich zu sehr aufs Netz verlegt.

Auf jeden Fall finde ich beide Welten interessant, vielleicht auch gerade dadurch das Geschrieben wird, mehr nachgedacht wird (meistens), man Aspekte von Menschen kennenlernt mit denen man eher nur Nachts am Lagerfeuer in Kontakt kommt.
 
Ich habe sowohl im Netz als auch im wirklichen Leben nur sehr wenige Leute, die ich wirklich als Freunde bezeichnen würde. Bei mir gilt Qualität vor Quantiät. Lieber drei gute Feunde, die für einen da sind, wo ein gegenseitiges Geben udn Nehmen existiert, als fünfzig, von denen im Ernstfall niemand mehr da ist.

Ich habe einige dieser Internet-Freunde auch persönlich getroffen und mit ihnen auch im "richtigen" Leben Freundschaft geschlossen.

Bei mir hält sich das die Waage. Mal habe ich mehr mit den Leuten im Netz zu tun, mal bin ich mehr im richtigen Leben engagiert. Das Internet ist auf jeden Fall eine Bereicherung für mich. Ich habe viele Leute getroffen, die ich sonst nicht kennengelernt hätte.

Mit dem richtigen Gespür, etwas Menschenverstand und der entsprechenden Zeit merkt man doch sowohl im Netz als auch im richtigen Leben, wie jemand gestrickt ist. Ob er lügt und einem etwas vormacht oder ehrlich ist. Ich erzähle ja nicht gleich jedem meine Lebensgeschichte und intimste Details sondern lerne den anderen erstmal kennen. Bis jetzt halten sich meine negativen Erlebnisse in beiden Welten glücklicherweise in Grenzen.

Lg
Kassandra
 
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