Natürlich könnten wir direkt auf eine fortgeschrittene Zivilisation stoßen, sei es weil wir sie entdecken und sie uns kontaktieren. Solange das nicht der Fall ist stellt sich die Frage, ob es da draußen überhaupt fortgeschrittene Zivilisationen, vielleicht sogar generell höherentwickeltes oder überhaupt Leben gibt? Wir nehmen an, dass aufgrund der gigantischen Dimensionen und der Vielzahl an Möglichkeiten Leben in Hülle und Fülle existiert, dass es auch etliche fortgeschrittene Zivilisationen gibt, vielleicht sogar etliche interstellare - schon allein in unserer Galaxie, vom gesamten Universum mal abgesehen. Oder anders formuliert, man fragt, "wie wahrscheinlich ist es schon, dass wir bei den Möglichkeiten allein sind?
Die Wahrheit ist allerdings, dass wir die Wahrscheinlichkeit dafür nicht errechnen können, weil wir viele dafür notwendige Informationen nicht besitzen. Klar wächst unser Wissensstand, wir können immer genauere statistische Werte zu Planeten in habitablen Zonen geben, beispielsweise - aber gilt das nur für unseren Bereich der Milchstraße, für die gesamte Galaxie, für das gesamte Universum? Und was ist mit den anderen großen Variablen, woher kommt unser Leben überhaupt, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine derart hochentwickelte Spezies herausbildet? Das sind Faktoren, wie wir mangels Daten gar nicht und vielleicht sogar nie beurteilen werden können.
Wenn allein die Wahrscheinlichkeit, dass aus einfachem Leben sich eine Spezies entwickelt, die körperlich und geistig in der Lage ist die notwendige Technologie zu entwickeln, um den Planeten zu verlassen, extrem gering ist - kann es sein, dass selbst eine Vielzahl an Planeten und Leben nicht ausreicht.
Die Drake-Gleichung lädt zum träumen ein, das Fermi-Paradoxon sollte uns aber zu denken geben. Und beides sollte uns natürlich ermutigen, weiter zu forschen. Die Wahrheit ist schließlich irgendwo da draußen.