habe mich nun auch ein wenig mit dem fall beschäftigt (mich interessieren so ungelöste dinge einfach), einige dinge geben mir schon zu denken:
1.
eine freundin der mccann's soll um 21.00 uhr einen mann mit einem kind, eingewickelt in einer decke und wie madeleine in rosa schlafantzug vom appartement wegeilen sehen. dass madeleine nicht mehr im zimmer war wurde erst um 22.00 uhr festgestellt.
nun muss man sich fragen, wenn eine gruppe von freunden alle ihre kinder in den appartements zurücklassen (im wissen der ganzen gruppe), und man beobachtet einen solchen vorfall, würde man da nicht reflexartig reagieren? ist es möglich dass die freunde benutzt wurden um die entführungsgeschichte plausibel zu machen und die ermittler damit dazu bringen will in diese richtung zu ermitteln? oder wurde die freundin vom verhalten der mccann's beeinflusst? es ist bekannt dass man in extremsituationen manchmal dinge behaupten welche nie stattgefunden haben.
2.
würde ich feststellen dass ein bald 3 jähriges mädchen nicht mehr in der wohnung ist, obwohl ich die terrassentüre einen spalt offen gelassen habe, würde ich in diesem moment sofort auf die möglichkeit einer entführung kommen? ich für mich würde wohl am ehesten denken dass kind hatte zb. einen alptraum und ist von sich aus nach draussen gegangen, um zb. die eltern zu suchen. ich würde sofort mit der suche nach dem kind beginnen, was ja scheinbar nicht der fall war, laut aussage der mutter weil es dunkel war. irgendwie nicht nachvollziebar.
3.
die mutter hat sich bei einer befragung durch die ermittler geweigert, 48 von 49 fragen zu beantworten. würde ich sowas tun, wenn ich mir total sicher bin dass ich unschuldig bin?
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natürlich gibt es auch aspekte an der geschichte welche für eine entführung sprechen. so sind die eltern (also madeleines eltern, und die fünf freunde) alle 30 minuten nachschauen gegangen, ob die kinder noch schlafen. für aussenstehende wäre das sehr berechenbar gewesen, auch weil man das appartement und die tapas- bar beide im sichtfelt haben kann. zudem können fremde in einem touristenort recht unauffällig familien beobachten.
"das erste was die mutter sagte bzw. schrie war "they've taken her"
das war das zweite was sie sagte, das erste war "whe've let her down" mediziner, und das waren die eltern, benutzen diesen ausspruch gemäss den portugisischen ermittlern wenn sie jemanden verloren, also wenn jemand gestorben ist. ich hab ein jahr lang in einem englischen land gelebt, ich würde den satz eher so interpretieren, dass man jemanden im stich gelassen hat.
die variante, die eltern wollten die kinder mittels beruhigungsmittel am schlafen halten, finde ich interessant. die eltern waren ärzte, ich kenne einige ärzte welche mit beruhigungsmittel sehr grosszügig umgehen bei sich selbst und der familie. zudem hat die mutter in ihrem tagebuch ja oft geklagt dass madeleine sie an den rand des wahnsinns treibt mit ihrer hyperaktivität, und dass sie von ihrem mann nicht unterstützt würde. zudem haben zeugen berichtet, die familie wäre während dem urlaub extrem gestresst gewesen, die kinder wurden ganz übel angeschrien.