hey,
da ich meine versprechen halte
folgendes frei nachzitiert aus dem buch "mythen und legenden - die geheimnisse der blutgräfin elisabeth bathory" von gerald axelrod
psyche:
was ging in der gräfin vor? welche gefühle/wünsche/sehnsüchte hatte sie?
am naheliegendsten wäre die erklärung: sie sei eine homosexuelle sadistin gewesen - lt. schrifsteller dezsö rexa "wären ihre verbrechen nicht solange verschleiert gewesen und wären diese vor den büchern des marquis sade bekannt geworden, spreche man heute von bathorismus und nicht sadismus"
http://de.wikipedia.org/wiki/Donatien_Alphonse_François_Marquis_de_Sade
http://de.wikipedia.org/wiki/Sadismus#Herkunft_des_Begriffs
(nachdem bathorys verbrechen erst 1729 erstmals in einem buch veröffentlicht wurden - dürfte dies so stimmen)
lt. buch betrachten viele neuzeitliche psychologen die psyche der gräfin nur oberflächlich die jungfrauen (wie auch aus dem buch hervorgeht) wurden eher aus praktischen gründen -> kein freund / verlobter / ehemann der sich anch verschwinden erkundigt - gewählt
lt. buch ist die analyse von dr. thomas ettl aufschlußreich und bemerkenswert:
1) fühlte sich die gräfin
vernachlässigt, reagierte sie mit einem spontanen wutausbruch
(bsp.: wäsche nicht tadellos gebügelt, wenn die mädchen zuviel bei der arbeit schwatzten geriet die gräfin lt. zeugenaussagen in unbändige wut und bestrafte die mädchen grausamst ...)
erklärung lt. dr. ettl;
vermutlich wurde die gräfin von ihrer amme und den eltern sträflich vernachlässigt -> dies verursachte traume -> welches wiederrum zu übertriebener reaktion führte wenn sich die gräfin wieder vernachlässigt fühlte
die these dazu stüzt er auf diese zeugenaussage:
als keine dienstmagd mehr am hofe war wollte die gräfin eine frau aus pressburg zwingen sich wie eine junge magd zu kleiden - diese wiedersprach sie könne nicht da sie kein mädchen mehr sei und bereits einen sohn habe -> die gräfin wurde zornig lies einen holzscheit bringen und zwnag die frau dazu diesen zu säugen und zu wickeln - die frau mußte den holzscheit nun immer mit sich führen und umsorgen
angeblich sagte die gräfin auch zu ihr "säuge, du h.re, dein kind, lass es nicht weinen!" auch des nachts weckte die gräfin die frau und zwang sie den holzscheit zu säugen
es wird weiter asugeführt:
die größte sorge der gräfin gilt dem (imaginären) kind - die befehle klingen wie eni vorwurf an die eigene mutter
Sie war vermutlich keine gierige Blutsaugerin, sondern ein tief gekränkter Säugling, der nach Milch und Zuwendung lechzt
(zitat dr. ettl im buch)
2) mit 11 wurde die gräfin verlobt mit 15 verheiratet - dr. ettl mutmaßt das die gräfin in ihrer hochzeitsnacht den ersten beischlaf als
vergewaltigung erlebte
dies erkläre warum sie die mädchen mit vorliebe nackt ausziehen und deren geschlecht mit brennenden kerzen oder heißen eisen verstümmelte sowie auf deren brust schlug oder hinein biss
zitat aus buch:
Ganz offensichtlich inszenierte die Blutgräfin ihre eigene Schändung immer und immer wieder.
-> dadurch folgte männerhass was unlogisch erscheint da sie ja dann männer hätte foltern "müßen"
hier wird ein beispiel angeführt das sie 3 einflußreiche männer erwiesener Maßen (briefbelege) haßte ihnen aber nichts anhaben konnte - die mächden mußten als ersatzobjekte herhalten damit sich die gräfin abreagieren konnte
-> Warum hatte sie dann mind. 1 Liebhaber? er war untergebener ihres verstorbenen mannes - lt. ettl wäre dies der wunsch der gräfin gewesen in einer primitiveren welt zu leben (= einfaches leben)
3) auch die
macht als landsherrin dürfte beigetragen haben - da sich elisabeth bis zuletzt unschuldig fühlte - sie habe sich mti den worten vertedigt die mädchen für vergehen bestraft zu haben - was als herrin ihr recht sei
ich will den rahmen hier nicht sprengen deshalb versuche ich den rest des buches hier "kurz" zusammenzufassen
- die gräfin hat einen guniess buch eintrag mit 650 opfern (1988)
- inzest; ihre eltern waren blutsverwandte
- die behauptungen (siehe zitat aus der uniarbeit - bezüglich bruder / tante stimmen auch lt. buch - nymphoman / gewaltberieter säufer !das mit den satanistischen onkel gilt NICHT als belegt lt. buch!)
- sie war für die zeit extrem gut ausgebildet und intelligent (ihrem mann überlegen)
- sie litt an epelepsie (lt. buch damals ein überbegriff für viele krankheiten) belegt sind lt. ihren briefen migräneartige kopfschmerzen
- aus kindheit kaum etwas bekannt da geburtsschloss samt aufzeichnungen vernichtet
- anfang der gewalt mit 25
- anfang der morde zwischen 25 und 30 (also als ihr mann noch lebte)
- ehemann beteiligt an strafen (bzw. anstiftung zu schlimmeren strafen) eine dienstmagd wurde zur strafe nackt mit honig bestrichen und im freien insekten und getier "überlassen" als magd zusammenbrach kam die "idee" mit brennende ölstreifen zwischen die zehen von ihrem mann um zu sehen ob sie wirklich ohnmächtig war ...
- weiterer antrieb zu härteren bestrafungen / schlimmren folterungen von anna darvulia (=vertraute der gräfin / komplizin, nach tot des grafen)
-> diese anna darvulia riet auch zu jungfrauen aus bauernfamilien da hier weniger nachfragen kommen würden ...
- auch dürften viele morde gar nicht in der burg in einem labyrinth passiert sein sonder in einem haus im dorf nahe der kirche (dort wohnte die gräfin öfter anstatt in der schlecht heizbaren unbequemen burg lt. buch)
zeugenaussage hierzu:
die gräfin zog sich um sobald ihre kleidung zu sehr mit blut bedeckt war -> auch wurde asche vor ihrem bett verstreut um das viele blut aufzusaugen
- es gibt in den ganzen zeugenaussagen KEINEN belegten beweis für blutbäder! diese kamen 1729 auf als ein jesuitenpater ein buch verfasste nachdem er 1720 die verhörprotokolle gefunden hatte
- spätere versuche diese blutbäder zu wiederlegen wurden vom volk nicht mehr angenommen -> da mit dem aufkommenden "vampirhype" eine blutgräfin die in blut badete - es trank und damit jung und schön bleiben wollte einfach interessanter war
belegte folterungen:
- diebinnen; heiße münze auf handfläche pressen
- wäsche schlecht gebügelt; heißes bügeleisen auf wange oder hals
- nicht schnell genug arbeiten; nackt ausziehen - durch kälte werde mann schneller
- zuveil reden während arbeit; mundwinkel auseinander ziehen bis fleisch riss
die schlimmeren sachen lass ich jetzt weg - da sie ohenhin teilweise oben in der "psychischen analyse" lt. buch und dr. ettl stehen andererseits teilweise ohenhin korrekt bekannt sind ...
sie war jedenfalls nicht wirklich allein verantwortlich und scheint durch zutun des mannes und ihrer komplizinen schlimmer geworden zu sein
- nach dem tod anna durvilas begann es auch das die gräfin adelige mädchen anstellte;
einerseits waren kaum noch bauernmädchen aus der umgebung bereit für sie zu arbeiten und andererseits konnte sie sich mägde von weiter her (es gab welche aus kroatien) nicht mehr leisten (geldmangel)
hoffe das passt so fürs forum und das thema und das ein paar fragen geklärt sind
da eine frage nach einem bild gemälde gestellt wurde - anbei ein bild aus dem buch welches man so auch mehrfach auf google findet - von wem das bild ist steht leider nicht im buch