@ infosammler
Du kannst nichts "selbst erfahren" in dem Moment, wo du etwas er-fährst, kommt etwas von außen an dich hin.
Und so etwas wie "schon immer wissen" gibt es einfach nicht. Du kannst vielleicht so etwas wie eine (Vor-) Ahnung von etwas haben, aber konkret etwas wissen tust du von dir heraus nichts, wenn du auf die Welt kommst.
@ Steve
Naja ... jein ist meine Meinung dazu.
Uns ist die Anlage für religiöses Denken angeboren (da gibt's ja so nen speziellen Bereich im Gehirn, der bei religiösen Erfahrungen besonders aktiv ist), also ist Religion in dem Sinne nicht "erfunden" worden.
Du kommst allerdings ja nicht mit einer fertigen religiösen Vorstellung im Koppe auf die Erde, da hast du schon recht; wie ich bereits sagte, kann man höchstens eine "Vorahnung" vom Übersinnlichen haben.
Wie diese Vorahnungen allerdings zu was Konkretem werden, da werden unsere Meinungen bestimmt wieder auseinander gehen. Ich sage, Gott offenbarte sich und gab den Menschen so eine Religion; du wirst wahrscheinlich sagen, dass der Mensch sich die Religionen selbst so zusammen bastelte, um so die Welt erklären zu können.
Wäre auf jeden Fall mal ein interessantes
Kaspar-Hauser-Experiment - wenn es denn ethisch vertretbar und machbar wäre - ein Kind einmal ohne jeglichen Kontakt zu religiösem Gut aufwachsen zu lassen und es dann im Hinblick auf kultische Vorstellungen zu untersuchen.
@ chiefkodi
die sich vermutlich nicht kannten und nur mündliche Überlieferungen festhielten
Mündliche Überlieferungen aber, die - zumindest im Falle der Evangelien - auf Augenzeugenberichten beruhen. Alle vier Evangelien sind so im Laufe des ersten Jahrhunderts nach Christus entstanden, einer Zeit also, in der durchaus noch Augenzeugen der Ereignisse um Jesus Christus gelebt haben. V.a. Lukas wollte mit seiner Schrift die Ereignisse von damals möglichst genau so wiedergeben, wie sie auch tatsächlich waren; das schreibt er selbst in der Einleitung, wie sie damals normalerweise bei Geschichtswerken üblich waren.
Da stellt sich mir einerseits die Frage, warum muss ein angeblich göttlich initiertes Buch überhaupt "ausgelegt" werden? Warum steht da nicht klipp und klar drinnen, was uns Gott zu sagen hat?
Ganz einfach: weil Gott sich eben nicht klipp und klar ausdrücken lässt, da er zu hoch dafür ist. Deshalb muss sich der Mensch, der von Gott reden will, Symbolen, Chiffren, Metaphern o.ä. bedienen um überhaupt wenigstens einen Fitzel des Ganzen zu beschreiben. Und diese stilistischen Mittel müssen eben nun mal leider gedeutet und ausgelegt werden. Da können sich Meinungen zur richtigen Auslegung aber leider auch mal unterscheiden.
gibt es halt sehr viel Widersprüche und nicht nachvollziehbare Sachverhalte
Die allerdings nur in den winzigen Details auftauchen. Bei den Grundpfeilern des christlichen Glaubens sind sich die Schriften alle einig.
Denn mal ganz ehrlich: wer jetzt genau das leere Grab z.B. gefunden hat, wer das als erstes danach erfahren hat oder ob da jetzt ein Engel da war oder nicht, ist für mein Heilsgeschehen eher von untergeordneter Bedeutung.
Wichtig ist in erster Linie nur, dass Jesus auferstanden ist.