@ infosammler
Hm ich dachte immer gefühle, erinnerungen usw kommen von einem... also von ihnen. Eigentlich kommt jedes gefühl von innen.
Vorsicht! Du bringst hier gerade was durcheinander, was nicht zusammen gehört. Gefühle, auch religiöse Gefühle, haben grundsätzlich erstmal nichts mit religiöser Erkenntnis zu tun.
Sie sind eine Folge auf religiöse Erkenntnis, da du Gefühle ja nur dann erst entwickeln kannst, wenn du etwas verinnerlicht hast. Der Akt der „Übernahme fremder Meinungen“, sprich: das Bekenntnis zur Lehre einer Religion, ist hier bereits abgeschlossen und hat nichts mit Gefühlen zu tun.
Merkst du es jetzt? Du musst einfach bis zu einem gewissen Grad „fremde Meinungen übernehmen“ um ein religiöses Leben führen zu können.
Findest du diese einstellung nicht gefährlich? Hört sich an als wär man nicht in der lage selbst zu denken, irgendwie oder?
Nein. Weil Denken braucht immer eine Grundlage und die ist in dem Fall eben ein religiöses „System“.
Und woher willst du wissen das ICH es nicht kann! ?
Weil auch du – genau wie ich – nur ein Mensch bist und im Hinblick auf Bildung und Wissen vollkommen unbeschrieben auf die Welt gekommen bist.
@ Steve
Ja, diese doch sehr komplexe Thematik habe ich in meinem obigen Beitrag ein bisschen zu hastig und verallgemeinert abgearbeitet. Liegt aber daran, dass ich über dem Verfassen dieses Beitrags etwas in Eile geraten bin, sorry.
Sagen wir es so: ich gehe von einem gewissen Funken göttlichen Ursprungs in jeder Religion und Glaubensrichtung aus, jedoch bin ich der Ansicht, dass da ganz schön viel um diesen Ursprung drum herum gedichtet wurde und von den Menschen verfälscht wurde.
Eine Sonderrolle nimmt da natürlich das Judentum ein, das ich als – wenn man es böse ausdrücken will – „veraltete“ Version meiner eigenen Religion betrachte. Wir beten aber auf jeden Fall den selben Gott an.
Und nur um diese alte Leier gleich mit zu bedienen: nein, ich kann das weder beweisen, noch belegen. Es ist eine tief in mir wohnende Überzeugung auf Grund meiner Kenntnisse von der Welt und meinen Erfahrungen; eine persönliche Wahrheit, wie es der Erkenntnis-Philosoph ausdrücken würde.
@ Gorgo
hab gar nicht gewusst dass d-dragon so eine einstellung hat. so eine religiöse mein ich.
Dann scheinst du ja im Zeitraum der ca. letzten eineinhalb Jahre nicht viele meiner Beiträge gelesen zu haben
Ich hatte eigentlich gedacht, dass das erste, an was die meisten Leute hier denken, wenn sie meinen Namen hören, „Gläubiger“ ist ^^
Ist das nun gut oder schlecht?
das geht halt nicht zusammen mit einem freidenker-hirn.
Wieso sollten den Religion und Freidenker Widersprüche sein?
Nachdem Denken immer auf der Basis von Input funktioniert, warum sollte dieser Input denn nicht religiösen Inhalts sein? Die Fähigkeit frei zu denken ist davon ja unabhängig.
Dazu hab ich übrigens mal einen – wie ich finde – sehr weisen Beitrag auf
dieser Seite gelesen. Wenn du in den Kommentaren mal nach dem vom 26. September 2010 um 20:24 Uhr (zweiter von oben, wenn ich mich nicht irre) suchst und die Gothic-Debatte drum herum weglässt, spricht das doch genau diese „Problematik“ an, oder?
@ Chiefkodi
Von Begegnungen mit Jesus.
Das weiß wohl keiner, und aufgrund des Umstandes, dass es nicht wirklich zeitgenössische Aufzeichnung (zB. römische Unterlagen) zu den Vorfällen gibt
Und wie es die gibt! In römischen Gerichtsakten z.B. liest man von der Kreuzigung eines gewissen Jesus aus Bethlehem, die wohl um das Jahr 30 n. Chr. stattgefunden haben muss. Den Beinamen „Christus“ hat er da natürlich nicht, aber es ist dadurch zumindest bewiesen, dass es damals einen Wanderprediger namens Jesus gab, der gekreuzigt wurde. Das ist für die damalige Zeit aber gar nicht mal so ungewöhnlich.
Naja, er wird ja wohl in der Lage sein zu erklären, wann er wen oder was erschaffen hat? Bitt nachlesen im Buch Genesis, eindeutig 2 verschiedene Abläufe der Schöpfung
Diese zwei Schöpfungsgeschichten in Genesis sind mir sehr wohl bekannt. Man muss jedoch dazu sagen, dass es sich hierbei um eine von Menschen gemachte Komposition handelt, die versucht zwei – in meinen Augen durchaus göttliche – Offenbarungen in Einklang zu bringen, was natürlich nur mäßig gelingt.
Im Gegensatz zu Muslimen, die ja von einer direkten göttlichen Urheberschaft des Korans ausgehen, erkennen wir Christen die Niederschrift der Bibel durch menschliche Hand an. Dabei ist natürlich klar, dass da der eine oder andere Fehler und Widerspruch geschieht, so ist das mit allem, was Menschen machen. Wir glauben jedoch auch, dass Gottes Heiliger Geist mit den Verfassern der Bibel war und dafür gesorgt hat, dass die Bibel für uns eine durchaus verlässliche Quelle darstellen kann.
Oder nehmen wir die zehn Gebote, also lt. Bibel ein tatsächlich direkt von Gott den Menschen übergebenes Schriftstück …
Da hast du dir aber nun wirklich gleich die brachialste Übersetzungen von allen heraus gesucht, oder? So hat Luther das nicht übersetzt ^^
Na schau, die Frau kommt gleich nach dem Haus, aber zum Glück ja noch vor den Sklaven und dem Vieh
Immer dieses Klischee von der Frauenunterdrückung
Es geht hier absolut nicht um irgendwelchen Neid auf „Waren“ oder „Dinge“, sondern um Neid allgemein. Diese Begriffe stellen also absolut keine Hierarchie an „Besitz“ oder „Wertgegenständen“ dar, sondern sind repräsentativ für alle damals bekannten Bereiche ausgewählt, die Neid erwecken könnten. Und das waren nunmal einfach die Art zu Leben (Haus), Besitz (Vieh), Arbeitspensum (am häufigsten mit „Knecht“ anstatt „Sklave“ übersetzt) und die (Ehe-) Frau.
Du wirst ja wohl nicht bestreiten können, dass man auf die Partnerin eines anderen neidisch sein kann.
Was fällt auf? Ahja: Sklaven! Gott sagt nicht: die Menschen sind alle gleich, bitte keine Sklaven halten, das ist unmenschlich … nein, aus Sicht Gottes ist Sklavenhaltung völlig normal
Wie schon leicht angemerkt: dass der Grundtext hier wirklich „Sklaven“ meint, ist sehr unwahrscheinlich. Schließlich lag zum Zeitpunkt der Übergabe der Zehn Gebote die eigene Sklavenzeit der Israeliten in Ägypten noch nicht allzu lang zurück. Wie sollten sie denn da so schnell an Sklaven kommen?
Normalerweise wird hier als Übersetzung eben der Begriff „Knecht“ gewählt. Das wirft schon wieder ein völlig anderes Licht auf die Sache, gell?
Widersprüche in der Bibel – winzige Details – kann man so nicht sagen!
In meinen Augen durchaus. Denn sowohl die tatsächlichen letzten Worte Jesu, als auch der Umstand, wer denn jetzt zuerst am Grab war, ändern nichts daran, dass wir Christen glauben dürfen, dass Jesus Christus für unsere Sünden am Kreuz gestorben und drei Tage später wieder auferstanden ist.
Und was die ganze, Frauen-, Priester-, Zölibats-Debatte angeht: ich als Evangelischer Christ halte von diesem ganze Kram in der katholischen Kirche nicht viel.
Bei uns dürfen Frauen Priester werden und Pfarrer heiraten. Und ich finde es gut so.
Außerdem finde ich, dass gerade die Tatsache, dass dieses Thema in der Bibel so schwammig ist, ein Beweis dafür ist, dass diese Angelegenheit Gott nicht so sehr am Herzen gelegen haben kann, wie z.B. die frohe Botschaft des Christentums
Alles weitere zum Wahrheitsanspruch der Geschichten im Christentum habe ich bereits für Steve aus meiner Sicht dargelegt.