• *****
    Achtung Derzeit ist die Registrierfunktion deaktiviert. Wer einen Account möchte: Mail an wahrexakten @ gmx.net mit Nickwunsch. Geduld, es kann etwas dauern, bis Ihr eine Antwort bekommt.
    Wir danken für Euer Verständnis!
    *****

Universelle Moral vs moralischer Relativismus

BigBJÖRN

neugierig
Registriert
13. März 2023
Beiträge
5
Punkte Reaktionen
3
Ein Thema, über welches ich in letzter Zeit immer wieder nachdenken musste, ist dass viel zu wenig Menschen einer universellen Moral folgen und stattdessen moralischen Relativismus vertreten.

Ein gutes Beispiel ist mMn der Drachenlord und seine Haider. Seine Haider rechtfertigen ihre Taten mit moralischem Relativismus, dass diese für gewöhnlich nicht moralisch richtig wären, bei Rainer Winkler jedoch angebracht sind. Der moralische Relativismus wäre hier also, bei dem das schlechte Verhalten gegenüber dem Drachenlord durch das schlechte Verhalten des Drachenlords entschuldigt wird, anstatt sich an universellen moralischen Prinzipien zu orientieren.
Moralischer Relativismus bedeutet potentiell der Verzicht auf jegliche Moral, sobald ein anderer keine Moral besitzt.
Somit unterbietet sich die Moral ständig, bis man irgendwann bei Folter ankommt.
An dem Punkt waren wir Menschen sehr lange und sind es in vielen Ländern der Welt noch heute.
Ein Staat, der Folter ausübt, kann dennoch universelle moralische Prinzipien besitzen.
Solange er vorher definiert, wie er sich verhalten wird und sich an keiner moralischen Unterbietung beteiligt.
Entscheidend ist es eigene Prinzipien zu befolgen und sie nicht von anderen abhängig zu machen.

Versteht ihr was ich meine?
 
Entscheidend ist es eigene Prinzipien zu befolgen und sie nicht von anderen abhängig zu machen.

Die Schwierigkeit die ich dabei sehe ist halt, dass wir Menschen sind. Emotionen bestimmen leider unser Handeln. Es sollte nicht so sein, aber man kann sich kaum dagegen wehren. Ein Beispiel:
Ich habe fünf Prinzipien für mich selber, die ich teilweise als moderne und gekürzte Version von den sieben Tugenden der Samurai abgeleitet habe. Das fünfte Prinzip lautet "Respekt" und besagt, dass ich loyal sein soll, Versprechen halten muss, Menschen gut behandeln oder meiden soll. Loyalität fällt leicht. Versprechen halten auch. Aber Menschen meiden, die man nicht leiden kann, sehr schwer.
Angenommen du begegnest auf deiner Arbeit sehr vielen Menschen, die du nicht leiden kannst, ja sogar verachtest, dann ist die Konsequenz des Meidens dieser Menschen, dass du ihnen aus den Weg gehst. Das kann schwer werden, wenn du mit denen reden musst. Jedes "Hallo" oder "Guten Morgen" fühlt sich dann irgendwie falsch an.
Die alten Samurai schafften es angeblich sogar ihre Todfeinde zu respektieren und zu achten. Meine Emotionen dagegen kennzeichnen es als "Heuchelei", wenn ich jemanden "Hallo" sage, den ich aus tiefstem Herzen verachte.
Meist läuft es dann darauf hinaus, dass ich "stoffelmäßig" kein "Guten Morgen" erwidere. Ist das jetzt respektlos und widerspricht dem Prinzip?

Ein anderes Beispiel: Ich erwische mich immer wieder selbst dabei, dass ich über Menschen die ich nicht mag, herziehe (salopp: lästere). Zumindest das widerspricht dem Prinzip des "Respekt". Ich glaube um konsequent in jeder Sekunde des Lebens einer universellen Moral zu folgen, muss man an eine richterliche Instanz glauben, die das Verhalten dann irgendwann bewertet. In vielen Religionen ist das dann Gott.
 
Ich glaube um konsequent in jeder Sekunde des Lebens einer universellen Moral zu folgen, muss man an eine richterliche Instanz glauben, die das Verhalten dann irgendwann bewertet. In vielen Religionen ist das dann Gott.
Moral ist sogar abhängig von unserer Tagesform. Laut Forschung weiß man sogar, dass man morgens noch moralisch einwandfreie Entscheidungen trifft, aber die abends nach lassen.
Das liegt daran, weil man sich den ganzen Tag entscheiden muss und irgendwann sinkt die Moral.

Eigentlich frage och mich oft, weshalb darf ein Gegenüber nicht wissen, dass ich ihn nicht mag? Warum nicht? Wäre doch ehrlich.

Aber das Zusammenleben passiert darauf, dass wir ua moralische Entscheidungen treffen.


Auf was man sich eher fokusieren sollte, eine gesunde Streitkultur, bei der man auch klar sagen kann, zb ich mag deine Einstellung nicht, weil ....

Man darf halt nicht anfangen zu sagen, ich mag DICH nicht, weil....
oder ganz schlimm
Ich mag DICH nicht, weil DU dick und faul bist.
Sowas wäre auch moralisch nicht korrekt.

Zb eher, wie kann ICH dir helfen, damit du wieder motiviert an deine Arbeit gehen kannst, was findest DU.

Für mich wäre das mit meiner Moral vertreten, obwohl ich natürlich das selbe meine, egal wie nett ichs sage.

Emotionslos könnte man behaupten Moral unterliegt oft "nur" dem Ausdruck einer Sprache und nicht direkt dem Inhalt. 😅
 
Und ich bin auch noch ein Morgenmuffel. Vermutlich ist meine Moral morgens geringer als Abends. :D

Was machst du denn beruflich, Infosammler? Großer Betrieb wo du auch viele Kollegen hast oder eher kleines Büro für dich? Oder sogar Homeoffice?
 
Und ich bin auch noch ein Morgenmuffel. Vermutlich ist meine Moral morgens geringer als Abends.
Kann auch sein.😅 Bin auch eine eher eine Nachteule, aber mag den Morgen gern. Ders so produktiv. Und das mag ich.


Großer Betrieb wo du auch viele Kollegen hast
Ja mittelgroß würd i sagen, 400 Leute.
Hab eine leitende Position.
Dazu bleibt nicht mehr zu sagen, außer das Menschen eine Katastrophe sind.
Da gehts nicht ohne Moral.

Zb grad aktuell hab ich in andere Abteilungen gesehen, das Bier getrunken wird. Was für mich ein absolutes unumwerfbares No Go ist.
Aber andere sehen das nicht so. Aber meine Leute hab ich das verklickert, dass das nicht geht und ich nicht sehen will.
Und wenn geh ich mit ihnen aufs WC und dann schütten sie alles rein. Das hab ich ihnen schon gesagt.
 
Zurück
Oben