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psychische erkrankungen

S

Simi

Gast
hi zusammen,

mich interessiert es, wie ihr über psychische erkrankungen denkt (depressionen, neurosen, psychosen, borderline etc). seid ihr oder wart ihr schon mal psychisch erkrankt gewesen und wie ging es euch damit? im umgang mit eurer familie, euren partnern, freunden, kollegen...habt ihr euch dessen geschämt bzw hattet ihr probleme damit, euch und anderen einzugestehen, dass ihr hilfe braucht? ich spreche das hier an, weil psychische erkrankungen nun mal zu einem tabuthema geworden sind, weil die gesellschaft einem vorgaukelt, dass man "funktionieren" muss.

ich selber habe ganz ganz lange zeit nicht erkannt, dass ich hilfe brauchte (ich abe die diagnose borderline persönlichkeitsstörung und zusätzlich schwere depressive episoden), bis ich in ein sehr tiefes loch gefallen bin. nach einem missglückten suizidversuch wurde ich zwangseingewiesen und bin dann freiwillig mehrere monate in der psychiatrie gewesen, und habe mir helfen lassen. nun kann ich endlich sagen, dass ich "lebe", und auch meine sozialen kontakte haben sich gebessert. ich habe mich zusätzlich noch von meienm alten umfeld gelöst, dass mir nicht gut tat und nun lebe ich in holland. und kann sagen: ich bin glücklich.

liebe grüsse, simone
 
ach ja, wenn sich jemand nicht traut, das hier öffentlich zu schreiben, kann er sich auch gern per pn an mich wenden, wenn er lust hat, darüber zu reden.

lg simone
 
Man sollte sich echt nicht schämen wenn man psychisch erkrankt ist, warum auch? Solchen Menschen muss geholfen werden und ich könnte es nicht verstehen, wenn jemand auf einen z.B. depressiven, selbstmordgefährdeten Menschen angeekelt oder sonstwie mit dem Finger zeigt.
Hab mir selbst 3 Jahre lang den Arm aufgeschnitten, und klar gabs geschockte Blicke wenn ich im Sommer kurzärmlig rumlief, aber es hat mich eher wenig gejuckt was andere davon halten.

Mir sind Menschen mit so einer Vergangenheit ehrlich gesagt auf Anhieb auch etwas sypathischer, weil ich weiss wieviel sie durchgemacht haben und ich keine oberflächliche Person vor mir sitzen hab der die Sonne aus dem [***] scheint.
 
jepp, das stimmt. depressive menschen sind meistens auch feinfühliger und sensibler...womit ich jetzt aber nicht meine, dass nicht-depressive menschen nicht feinfühlig und sensibler sind. depressive haben eben meistens nur eine "feinere antenne" was stimmungen anderer menschen betrifft, zumindestens geht es mir so. ich fühle direkt, wenn es einem menschen nicht gut geht, oder wenn in einer zwischenmenschlichen beziehung etwas nicht stimmt, etwas unterschwelliges, wenn andere das noch nicht bemerken.

aber wie sind deine erfahrungen gewesen, zu der zeit, als du noch depressiv warst? hattest du probleme damit zu sagen: "ich brauche hilfe" ? oder aber hast du überhaupt hilfe in anspruch genommen bzw kamst du selber wieder aus deinem seelischen tief heraus?

lg simone
 
Hilfe wollte ich nicht, und ich musste das alles auch ziemlich "im Rahmen" halten da mein Vater mir drohte mich zwangseinweisen zu lassen o_O, meine Mutter war teils fertig mit ihren Nerven und tat so als wärs ihr egal weil ich eh nicht auf sie hörte, aber dann wiederum schrie sie mich an wenn sie neue Wunden sah (was ich nicht so gut fand).

War immer etwas melancholischer als andere Kinder, weshalb ich mit 11 Jahren in einem Therapiezentrum für psychische Erkrankungen etc. landete, aber zu mehr als dem Vorstellungsgespräch beim Psychologen kam es nicht aber vielleicht hätte das geholfen die Dinge die sich einige Jahre später ereigneten zu vermeiden.

Meine Freunde waren die einzige Hilfe, ich machte ihnen aber klar, dass ich selbst damit fertig werden müsste und irgendwie glaubte ich auch nicht daran dass mir eine andere Person helfen könnte; mittlerweile ist das Schlimmste vorüber und ich hab's selbst geschafft :owink:
 
Mal an die Betroffenen: Wie sieht es denn aus, empfindet ihr Anteilnahme, angebotene Hilfe und ähnliches eher als störend (also so nach dem Igelprinzip: "Ich will meine Ruhe und lasst mich allein" ), oder begrüßt ihr das eher. Also ich meine damit jetzt nicht Mitleid sondern eher positive Hilfe. Ich kann mir vorstellen, daß viele nach außen hin abblocken, aber innerlich doch hoffen, daß irgendjemand da ist mit dem man reden kann bzw der einem hilft.

Gruß,
Yvannus
 
ich weiß nicht wie es bei mir ist, aber ich reg mich teilweise über kleine Dinge auf, bei denen ich so meine Ticks hab. Es kann sein, dass das ein kleiner Perfektionismus ist. Also auch was psychisches. Ich weiß nicht warum, aber wenn die Serviette beim Essen nicht perfekt gefaltet ist, dann macht mich das noch sauer. Ganz zu schweigen davon, wenn die Decke nicht richtig liegt.

Schämen sollte man sich nicht. Lachen über sowas auch nicht. Manchmal passiert es aber auch als Schutzreaktion, um psychische Belastungen abzuwenden. Kennt jeder bestimmt, wenigstens mal vollkommen unangebracht gegrinst zu haben.
Ich habe mal in einer Ubahnstation einen Mann mit einer Frau zusammen gesehen. Der Mann hat geschriehen und seinen Kopf auf den Boden geschlagen. Die Frau half ihm (kannten sich wohl gut). Das war sehr erschreckend und ich fand es unmöglich, dass manche Leute dort stehen blieben und zugeschaut haben. Ein kurzer Blick, um zu gucken, ob jemand Hilfe braucht reicht ja wohl aus.
 
@yvannus: mir selber ging es wechselhaft...am anfang, da wollte ich gar keine hilfe haben, das war mir zu lästig, und grosse lust zu ändern und an mich und vor allen dingen meiner vergangenheit, zu arbeiten, hatte ich nicht. ich hatte angst davor, dass alte wunden wieder aufgerissen werden. und immer enn meine familie oder freunde gesagt haben, ich soll zu einem psychologen gehen, da hab ich gesagt: ich bin nicht verrückt, ich brauche keine hilfe, mir gehts gut. dabei ging es mir sehr dreckig, nur hatte ich das verdrängt und eine maske getragen, auch vor mir selber. ambulante therapie, die hab ich dann gemacht, emhr oder minder, als meine mutter die selbstverletzungen gesehen hatte, und partnerin hat später auch druck auf mich ausgeübt. und da habe ich die ambulante therapie nur halbherzig mitgemacht, nicht wirklich aktiv daran teilgenommen. weil ich angst hatte. so ging das einige jahre lang.

in der klinik, da habe ich auf der geschlossenen station erst mal die "ganz harten fälle" gesehen, und wollte nur noch raus. aber da ich zwangsweise drin war, hatte ich keine andere möglichkeit. aber die ärzte und schwestern waren sehr gut, und ich habe dann oberflächlich angefangen, mich zu öffnen. und bin dann halt freiwillig dageblieben. etwa ein halbes jahr. und in dem halben jahr habe ich gelernt, mir dinge selber zu verzeihen, schwach zu sein und von meiner maske loszulassen. und meine traumas aufgearbeitet. während der zeit habe ich eine spezialtherapie für borderliner gemacht, genannt DBT. und ich ahbe ein neues leben, ohne von borderline "in beschlag" genommen zu werden, beginnen können. mittlerweilekann ich mit meiner störung leben.
hin und wieder kommt sie noch mal hoch, aber ich bekomme es immer wieder in den griff. und SV habeich auch nicht mehr gemacht.

lg simone
 
Ich würde nie über Menschen lachen, die psychische Probleme haben. Im Gegenteil....

Eine Bekannte von mir hat zur Zeit auch sehr heftige Probleme - angefangen in ihrer Kindheit und sie kommt aus diesem Teufelskreis einfach nicht raus. Bei ihr ist es sogar schon so weit gewesen, dass sie auch Selbstverstümmelung betreibt und auch schon Selbstmordversuche hinter sich hat. Sie hat sehr lange gebraucht, Vertrauen zu meinem Mann und mir aufzubauen, weil sie es einfach nicht kannte, dass es Menschen gibt, die für einen da sind, zuhören und versuchen, zu helfen. Diese Erfahrung finde ich sehr erschreckend, denn ich kenne es nicht anders, als dass wenigstens die eigene Familie für mich da ist. Dieser Gedanke macht einen meiner Stützpfeiler aus - ohne meine Familie wäre ich nicht das, was ich heute bin.
Sie weiss, dass sie jederzeit mit uns reden kann und wir für sie da sind. Alleine dieser Gedanke richtet sie etwas auf und wir haben jetzt mit ihr zusammen Schritte eingeleitet, um aus diesem Teufelskreis rauszukommen. Ich hoffe, dass es uns gelingen wird und sie nicht an ihrer Vergangenheit und teilweise Gegenwart zerbricht......

Psychische Probleme können die verschiedensten Ursachen und Auswirkungen haben. Ich z. B. bin ein Mensch, der nicht gerne alleine ist und auch Unwohlsein verspürt, wenn es dunkel ist. Mir hilft es aber, wenn ich darüber mit meinem Mann oder meiner Schwester reden kann. Leider gibt es in unserer heutigen Welt viel zu viele Menschen, die einsam und verlassen sind. Sie haben keinen, mit dem sie sprechen können und der ihnen zur Seite steht. Nächstenliebe wird heutzutage leider nur noch sehr selten praktiziert - und das finde ich schade. Gerade in Großstädten ist es doch so, dass viele Parteien in einem Haus wohnen - der eine den anderen aber nicht kennt. Das ist traurig und das ist in meinen Augen eine Sache, die schnellstens geändert werden muss, damit es der Welt und den Menschen wieder besser geht......
 
Hallo,


Ich hasse Menschen, die sich über Leute lustig machen die psychische
Erkrankungen haben.
Ich kannte jemanden, der mal zu mir meinte: "Ich wünschte, ich
würde auch mal soetwas erleben" - damit meinte er sexuelle
Belästigung die zum Teil das Leben zerstört.
Nach diesem Satz habe ich mit der Person kein Wort mehr geredet.

Ich weiß nicht wie krank jemand sein muss, damit er sich
sowas wünscht.

Ich hasse solche Leute einfach, das kann ich nicht beschreiben.


Gruß,
Skye
 
puuh...er hat zu dir im spass gesagt, dass er sich sexuelle belästigung wünscht bzw auch so ein erlebnis? :stupid:

wie dumm muss jemand sein, so was zu sagen, und sei es nur im scharz, denn das ist ein ziemlich schlechter. :flop:
 
wenn sich jemand so ein erlebniss wirklich wünscht, dann hat er auch schon seinen schaden weg.
aber eigentlich denk ich auch, dass das eher spott ist.
 
Hallo,


Nein, das war eher kein Spaß von ihm.
Er hat es im Ernst gesagt.
Es ist schlimm das es solche Menschen gibt.

Gruß,
Skye
 
wer sich solch extrem erniedrigende erlebnisse herbeisehnt, der sollte mal über den besuch einer therapie nachdenken, bevor das so endet, wie der mann, der sich vom kanibalen hat aufessen lassen.
 
Ich finde auch, man sollte sich für sowas nicht schämen müssen!
Allerdings sollte ein Erkrankter schon bereits ein, es seinem Umfeld zu erklären. Ich selber kenne eine, die unter manischer Depression leidet. Bevor ich nicht wusste, was sie hat, warum sie sich so verhält, bin ich mit ihr nicht klargekommen. Aber sie redete offen darüber, auch über die schlechten und guten Phasen, wenn sie wieder neue Medikamenta bzw verstärkt Medikamenta bekam etc. Das erleichterte den Umgang mit ihr. Auch wenn es immer noch sehr, sehr anstrengend ist :f25: Aber das weiß sie auch selber.
 
icon_sad.gif

Ich selbst leide unter psychischen Problemen, seit ungefähr fast einem Jahr jetzt.
Hatte früher schon anzeichen vom Borderline und hab mir die Arme gerizt (Narben sind noch zu sehen.. leider..)
Naja und vor ca. einem Jahr bin ich dazu noch an Panikattacken erkrankt.
Bin in psychiatrischer Behandlung und nehme täglich meine Antidepressiva.
SChämen? Keinesfalls, denn jeder kann daran erkranken und heut zu Tage leiden mehr Leute darunter als man es glauben kann.
Mit meiner Familie und meinem Umfeld kommen ich trotz allem immernoch perfekt klar und ich hoffe ihnen geht es genauso
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Meine Familie genauer gesagt meine Mutter hat mir sehr sehr geholfen bei meinen Panikattacken, kann aber auch nur sein da Sie früher Krankenschwester war und ich somit automatisch bei ihr Hilfe gesucht habe.
Naja lange Rede kurzer Sinn ^^
Sollte einer von euch an so etwas erkrankt sein, lasst euch helfen!
Geht mit dieser Krankheit wie mit einem Schnupfen o.ä. um.
Es ist heute ganz normal und man braucht sich keinesfalls deswegen schämen.


MfG LuZi
 
Bin in psychiatrischer Behandlung und nehme täglich meine Antidepressiva.
SChämen? Keinesfalls, denn jeder kann daran erkranken und heut zu Tage leiden mehr Leute darunter als man es glauben kann.

Damit hast du wohl recht da es wirklich jeden treffen kann!Hatte auch schon so meine Probleme aber was ich nie und nimmer machen würde ist mich mit Chemie vollzustopfen!Alles was ohne Chemie kommt kann auch ohne Chemie wieder gehen! :owink:

EDIT:

Es ist heute ganz normal und man braucht sich keinesfalls deswegen schämen.

Was bitte?Es kommt zwar häufiger vor(kann auch daran liegen das mehr darüber berichtet wird) aber solche Krankheiten als völlig normal zu bezeichnen ist doch ein wenig zu übertrieben! :stupid:
 
simi_NL schrieb am 07.04.2006 16:42
Geht mit dieser Krankheit wie mit einem Schnupfen o.ä. um.

wie soll man denn mit einer krankheit/störung, die ein leben lang bleibt, wie mit einem schnupfen umgehen? :wondering:

Wer sagt dass Sie ein Leben lang bleibt? Man kann sich helfen lassen und die Medizin ist recht weit in diesem Gebiet, es dauert nur alles seine Zeit.

GrayFox schrieb am 07.04.2006 16:26
Bin in psychiatrischer Behandlung und nehme täglich meine Antidepressiva.
SChämen? Keinesfalls, denn jeder kann daran erkranken und heut zu Tage leiden mehr Leute darunter als man es glauben kann.

Damit hast du wohl recht da es wirklich jeden treffen kann!Hatte auch schon so meine Probleme aber was ich nie und nimmer machen würde ist mich mit Chemie vollzustopfen!Alles was ohne Chemie kommt kann auch ohne Chemie wieder gehen! :owink:

EDIT:

Es ist heute ganz normal und man braucht sich keinesfalls deswegen schämen.

Was bitte?Es kommt zwar häufiger vor(kann auch daran liegen das mehr darüber berichtet wird) aber solche Krankheiten als völlig normal zu bezeichnen ist doch ein wenig zu übertrieben! :stupid:

Nein keinesfalls, ich selbst erlebe es. Ich treibe mich in unzähligen Hilfeforen rum, ich rede mit meiner Psychiaterin ;)
 
also, wenn wir hier von borderline reden, was man als schnupfen betrachten sollte-da gebe ich dir absolut nicht recht. borderline ist eine persönlichkeitsstörung und bleibt ein leben lang. MEIN therapeut hat zu mir gesagt, ich soll es ansehen wie diabetes-es bleibt ein leben lang, und mit medikamente kann man die SYMPTOME lindern, bzw das leben mit der störung vereinfachen, aber sie BLEIBT trotzdem da und ist NICHT heilbar.
 
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