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Homöopathie

Steven Inferno

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Die Homöopathie ist derzeit Lieblingsthema vieler Skeptiker-Gruppen, die es sich scheinbar zur Chefsache gemacht haben sie tot zu kritisieren. So zumindest mein Eindruck, nachdem ich ja viele Skeptiker-Seiten via RSS abonniert habe.

In der Homöopathie werden die Inhaltsstoffe solange verdünnt, bis sie nicht mehr nachweisbar - sprich nicht mehr vorhanden sind. Das Ganze schimpft sich "Hochpotenzierung". Homöopathische Heiler glauben, dass die "Heilwirkung" der potenzierten Substanzen auf den Moderator-Stoff überspringt, sodass dessen heilende Wirkung dennoch vorhanden oder sogar verbessert wird.

Man verdünnt einen Stoff meinetwegen in der Relation 1:1000 oder 1:10000 mit Wasser. Durch die Hochpotenzierung nimmt das Wasser die Heilkraft des Stoffes an.

Ich persönlich glaube nicht an homöopathische Heilmittel. Meiner Meinung nach wirken sie, wenn man daran glaubt. Sprich: Ein Placebo. Mir ist aber aufgefallen, dass es hier noch kein Homöopathie-Topic gibt. Hier darf also darüber diskutiert oder die angebliche Wirkungsweise homöopathischer Mittel genauer und einfacher erklärt werden.

Ich selbst hab das Prinzip, welches dahinter stehen soll, bislang immer noch nicht vollständig kapiert.
 
Ich hab derweilen noch keine schlechte erfahrung damit gemacht. Tatsächlich hilft bei mir beides gleich gut. Ich kann mich als gesunder mensch schätzen, nur habe ich desöfteren kopfschmerzen (migräne und verschpannungschmerzen). Interessanterweise helfen bei kopfschmerzen tabletten innherhalb von 5 minuten, homöopathische tropfen zb helfen auch sehr gut, vorallem bei migräne.

Mein arzt verschreibt mir statt antibiotika auch homöopathische mittel und im grunde funktionierts auch gut.
Also kann ich nicht meckern, wobei natürlich bei schwerwiegende erkrankungen vielleicht nicht wirklich auf die "harten" heilungsmittel zu verzichten gut wäre, denke ich mir halt.
Aber bei chronischen erkrankungen oder leiden stellt sich das schon als gute alternative heraus.
Eben eine alternative.

@steven
Hast du denn schon mal oder für längere zeit homoöpathie ausprobiert?
Man sollte sich ja keine großen wunder erwarten. Es dauert einfach bis sich eine besserung einstellt. In einer schnelllebigen welt bleibt dafür kaum zeit.
Man bedenke nur, das ein ganz normaler grippevirus bis zu 4 wochen braucht, bis er aus dem organismus vollständig entfernt wurde.
 
Ok. Wundermittel, die man einnimmt gibts ja nicht wirklich. Es sollte, egal ob schulmedizin oder alternativen, immer auf den patienten zugeschnitten sein. Meistens wird man ja schnell abgefertigt. Grippe? Ja. Antibiotika 3x täglich. Aufwiedersehen. :oeek:
 
Was mich interessieren würde: Woher weiß das Wasser was ein Heilstoff ist den es sich merken soll? Also warum merkt es sich dann nur gute Sachen und nicht einfach alles was drinne schwimmt und verdünnt wird?
 
Man verdünnt einen Stoff meinetwegen in der Relation 1:1000 oder 1:10000 mit Wasser.

Das wäre ja noch eine nachweisbare Verdünnung. Die Potenzierung läuft aber in einer wahnsinnigen Prozedur ab. Als Vergleich benutze ich hier mal einen Tropfen Tinte. Diesen schüttet man in ein Aquarium voller Wasser und rührt um. Für die nächste Potenz entnimmt man nun diesem Becken einen Tropfen der Mischung und schüttet diesen in das nächste Aquarium usw.

Bereits hier wird der Nachweis der Tinte kaum mehr möglich sein. Bei der Potenz D60 wäre weniger als ein Tropfen in mehreren Erdvolumina vorhanden. Die höchste lieferbare D-Potenz ist übrigens D1000.

... Tapatalk HD ...
 
Ich hatte damit bisher gute Erfahrungen. Und selbst wenn es nur Placebos sein sollten, gewirkt haben sie auf jeden Fall und das ist ja die Hauptsache.
 
das hochpotenzieren, ja.. hab mich schon bei Science Busters darüber gewundert. prof. oberhummer macht das gegen ende, recht amüsant, wie er sich da reinsteigert:)

den placebo effekt finde ich aber faszinierend (wird im video von prof. gruber erklärt).
 
Man muss halt daran glauben und wenn man nicht glaubt, das man wieder gesund wird, dann gehts halt nicht. Medikamente bekämpfen ja nur die auswirkungen, nicjt die ursachen. Durch homöopathie wird dann schon mal im kopf angesetzt.
Es gibt ja auch den nocepo effekt, hier bekommen patienten meds die inhaltstoffe haben und wirken können, aber den patienten wird erklärt, es seien placebos und siehe da die medikamente wirken nicht.
Eigentlich liegt das doch alles auf der hand, welche rolle unser wille bei der genesung spielt.
Und ich bin mir ziemlich sicher , das homöopathie die selbstheilungskräfte aktiviert. Aber man muss es eben glauben.
Zb eine nachbarin, starke abhängigkeit von alkohol. Sie kam einfach nicht davon weg.
Der arzt verschrieb der dame placebos, die ihr einreden sollten, das sie durch die einnahme dieser tabletten, kein verlangen nach alkohol mehr hat. Und siehe da, seit jahren rührt sie keinen alkohol mehr an.
 
Wofür brauche ich dann überhaupt Homöpathie wenn allein der Wille entscheidend ist? Ist ja dann total überflüssig.
Und das mit dem Nocebo-Effekt liest sich meiner Meinung nach bei Wiki z.B n bisschen anders. Dort steht hier hat ein wirkstofffreies Präparat einen negativen Effekt ausgelöst (also das Gegenteil vom Placebo-Effekt). Die Symptome sind dergestallt, dass sie psychosomatisch sein können wie Übelkeit, Müdigkeit etc. Das stellt man z.B fest wenn sich bei Doppelblindstudien die Placebogruppe über Nebenwirkungen beschwert, die das verwendete Medikament haben könnte (wenn sie es denn kriegen würden). Das ist schon was anderes als ob ein Krebsmedikament Null Wirkung zeigt weil ich die falsche innere Einstellung habe.
Aber vielleicht kannst du mir ja nen link zu einer Studie geben wo ein Medikament unwirksam war weil der Patient dachte es wäre ein Placebo.
Und warum bekämpfen Medikamente nicht die Ursache? Wenn ich Medikamente einnehme die Viren und Bakterien abtöten, bekämpft das meiner Meinung nach schon die Ursache meiner Erkrankung, die Viren bilde ich mir ja nicht ein, die werden wohl auch nicht durch Gedankenkraft verschwinden.
 
@dumdidum

Oft ist es so, das nur die auswirkungen behandelt werden, die ursachen bleiben und behandelt. Natürlich sprach eher von chronoischen erkrankungen, nicht von akuten wie zb eine erkältung, weil da ist die erkältung ja schon die bekämpfung der krankheit.
Studie dazu kenn ich keine.
 
Und was genau macht die Homöopathie z.B bei MS, Epilepsie, Bluthochdruck usw. um die Ursachen zu bekämpfen?
 
@dumdidum

Da ich keins von deinen genannten habe, weiß ich es nicht. Zb bei bluthochdruck, manche nehmen einfach tabletten, andere stellen ihre ernährung um und steigern die bewegung.
Hier wären tabletten, die bekämpfung der auswirkungen und bewegung das ansetzen bei der ursache.
Die anderen sind schätze ich mal kompliziert oder komplexer.
 
Ich "glaube" an Homöopathie.

Bis ich 17 war, habe ich nichts anderes bekommen.
Klar hat uns (Bruder+ich) meine Mama impfen lassen, aber wenn wir krank waren, rückte sie uns mit Globoli und Tropfen zu leibe. Bzw. auch mit altbewährtem wie Wadenwickel.

Im Kindergartenalter hatte ich Diphterie, die Ärzte wollten mich damals ins Klinikum auf eine Isolation Station verlegen, meine Mama ging aber nochmals mit mir zu einem (damal schon Steinalten) Hoömopathen, der meinte man bekomme das auch so hin. Hatte wohl nicht so nen extrem schlimmen Krankheitsausbruch.

Mutti hatte auch immer gute vergleichswerte, da wir in der Nachbarschaft immer mit den selben Kindern zusammen waren und natürlich auch zusammen die Kinderkrankheiten bekamen.
z.B. Keuchhusten
die eine Nachbarstochter bekam sofort Penicilin, die 3 Nachbarsjungs bekamen die anderen mittelchen aus der Apotheke und Hausmittelchen und wir bekamen Globoli und dergleichen.
Im Grunde genommen waren wir bis auf zwei, drei Tage hin oder her alle wieder gleich fit. Mein Bruder und ich waren danach gesund, nur Tina, die Nachbarstochter, schleppte ständige Mittelohrentzündungen und dergleichen mit sich herum, und jedes mal bekam sie Penicillin bzw Antibiotika.

ich musste mit 17 das erste mal Antibiotika nehmen. Man möge es vll. für einbildung halten, aber seither hatte ich ständig immer wieder irgendwelche Entzündungen/Krankheiten im Körper, die weiteres Antibiotika verlangten.

Mittlerweile bin ich nun selbst wieder auf Homöopathie umgestiegen, bzw. auch auf Bachblüten und alte Hausmittelchen. Ich muss sagen, so lange wie jetzt, war ich schon seehr sehr lange nicht mehr am Stück gesund.
*auf holz klopf*

Natürlich ist es mir aber auch klar, dass es ohne die Schulmedizin auch nicht ganz geht. Mit Homöopathie wird man wohl keinen Gehirntumor heilen können, aber ich denke, man kann schon sehr viel im Vorfeld damit bewirken.

Für mich ist die Wirksamkeit von Homöopathie trotz allem im Selbstversuch erwiesen *g
 
Bewegung ist aber keine Homöopathie oder? Und Ernährungsumstellung (um Salzkonsum zu reduzieren) heilt auch nicht jeden Bluthochdruck, das kommt auf den jeweiligen Patienten an ob Salz eine große Rolle spielt. Auch führt Sport normalerweise zu einer Erhöhung des Blutdrucks, bei starken Bluthochdruck muss also evtl. erstmal medikamentös reguliert werden bevor man mit dem (durchaus hilfreichen) Sport anfangen kann.
 
@dumdidum

Ja ich weiß. Hab aber immer "tipps" bekommen und homöopathie zu unterstützen. Es gibt ja auch gesunden bluthochdruck und bei sportlern ist das ja sowieso alles ganz anders.
man muss halt auch selbst mitarbeiten.
 
Es ging aber nicht um Sportler :obiggrin: Es ging darum, dass es bei gefährlich hohem Blutdruck kontraproduktiv sein kann einfach loszurennen als ob der Teufel hinter einem her wäre weil man damit erstmal kurzfristig seinen Blutdruck weiter in die Höhe treibt. Wenn man daran stirbt nutzt es nichts wenn jahrelanges Training den Blutdruck gesenkt hätte.
Und zu Bewegung und Ernährungsumstellung rät dir auch der Arzt der dir Betablocker verschreibt. Das sagt mir immer noch nichts über Ursachenbekämpfung die angeblich in der Homöopathie betrieben wird.
 
@dumdidum

Ich kenn mich jetzt schon selbst nicht mehr aus. :oeek:
Am besten man probierts halt. Wunder braucht man von keinem medikament erwarten, das steht mal fest. :obiggrin:
 
Ich persönlich bin daran interessiert wie Sachen funktionieren und warum. Bei Medikamenten kann ich das mehr oder weniger gut nachvollziehen und verstehen. Ich stehe Sachen die einfach irgendwie wirken aber nur wenn man dran glaubt ausgesprochen skeptisch gegenüber. Ich würde sogar noch mit mir drüber reden lassen, dass Sachen wirken und man den Mechanismus (noch) nicht kennt die Wirkung aber wissenschaftlicher Überprüfung standhält. Wenn aber nichtmal das gegeben ist, dann ist das nichts für mich.
 
Homöopathie ist nichts mehr als Humbug.

Ich habe eine ganze Zeit lang Pharmazie studiert und von Beginn an wurde Homöopathie konsequent belächelt und man hat uns spüren lassen, dass sie in der modernen Wissenschaft nichts zu suchen hat; damals für mich nicht nachvollziehbar, aber nachdem ich mich näher damit auseinandergesetzt habe, hat sich meine Einstellung natürlich geändert. Dabei musste auch nichts "tot kritisiert" werden, sondern es war mehr eine logische Schlussfolgerung eines kritisch denkenden Geistes, der sich objektiv (soweit das möglich war) damit befasst hat.

Die 2 Hauptdogmen dürften weitgehend bekannt sein, einerseits die Potenzierung, andererseits similia similibus curentur - Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt.

Die Potenzierung würde hier eh schon besprochen: D steht für eine Zehnerpotenz, also D1 wäre dann 1 Tropfen Urtinktur mit 9 Tropfen Wasser/Alkohol/... verdünnt. Nimmt man davon wieder 1 Tropfen und verdünnt es mit 9 Teilen Wasser/Alkohol/... erhält man D2 (hier hätte man nun schon eine Verdünnung von 1:100) ...und das geht dann immer so weiter. Ab D12 sind noch Moleküle der Urtinktur nachweisbar, darüber hinaus lässt sich nichts mehr nachweisen (!). Man verdünnt aber natürlich weiter, D60 oder sogar D1000. Je höher man verdünnt, also je weniger Urtinktur im Mittel drin ist, desto wirkungsvoller soll das homöopathische Mittel sein (und nach dieser Logik am effektivsten, wenn gar nichts mehr drin ist :olol: ). Hier müssen schon alle Alarmglocken klingeln!!!!

Similia similibus curentur:

Nach dem Ähnlichkeits- oder Simileprinzip – „similia similibus curentur“ („Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt“) – sollen Krankheiten durch Mittel geheilt werden, die bei einem Gesunden ähnliche Symptome hervorrufen, wie sie bei dem Kranken beobachtet werden

„Jedes wirksame Arzneimittel erregt im menschlichen Körper eine Art von eigner Krankheit, eine desto eigenthümlichere, ausgezeichnetere und heftigere Krankheit, je wirksamer die Arznei ist. Man ahme der Natur nach, welche zuweilen eine chronische Krankheit durch eine andre hinzukommende heilt und wende in der zu heilenden (vorzüglich chronischen) Krankheit dasjenige Arzneimittel an, welches eine andre, möglichst ähnliche, künstliche Krankheit zu erregen im Stande ist und jene wird geheilet werden; Similia similibus.“

– Samuel Hahnemann, 1796
Auch dazu brauch ich glaub ich nichts mehr sagen...einfach nur absurd.

Hahnemann hat laut eignen Aussagen auch entdeckt, das homöopathische Mittel viel besser wirkten, während er mit seiner Kutsche über holprige Straßen gefahren ist und hat es auf das Durchschütteln zurückgeführt, deswegen muss man auch immer brav schütteln beim Potenzieren sonst bleiben die Mittel wirkungslos :olol: .

Man schaue sich das Zitat oben noch einmal an, Zitat aus dem Jahre 1796. Bis heute haben tausende oder zehntausende Experimente versucht auch nur einen Bruchteil der Effekte nachzuweisen, mit denen sich Homöopathen seit jeher rühmen...leider vergeblich. Weder gibt es einen Beweis für die Aufprägung der Urtinktur auf die Substanz, noch für das Vorhandensein von Molekülen ab einer gewissen Potenzierung noch für das "Ähnliches heilt Ähnliches". Also es darf einem nicht wundern warum die Krankenkassa die Gebühren nicht übernimmt :owink: .

Der Placebo Effekt hingegen ist sehr wohl bestätigt, man beobachtet ihn sogar bei echten Arzneimitteln...zB. bei Aspirin ist ein nicht kleiner Teil des Gesamteffekts tatsächlich darauf zurückzuführen. Und selbst wirkungslose Substanzen (zB. eine Tablette die nur aus Traubezucker besteht oder ein TicTac) können Beschwerden lindern; natürlich trifft das auch auf homöopathische Mittel zu, nur muss man hier klar unterscheiden, dass nicht das Mittel per se Linderung gespendet hat, sondern der Glaube daran und das ist selbstverständlich kein Beweis für die Wirkung der Homöopathie.

Viele Menschen setzten Homöopathie mit Naturheilkunde gleich, was nicht der Fall ist! Es sind zwar sehr viele pflanzliche Substanzen in der Homöopathie im Einsatz, die oft sehrwohl eine Wirkung auf den menschlichen Körper haben aber natürlicht nicht in einer absurden Verdünnung.

Im Prinzip wär Homöopathie ja kein Problem, da man sowieso einen Weg finden würde, leichtgläubige Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen, problematisch wird es aber dann, wenn Menschen mit wirklich schlimmen gesundheitlichen Problemen an den falschen Arzt geraten und der ihnen statt der notwendigen Behandlung homöopathische Mittel verschreibt. Mittlerweile sind nämlich einige Ärzte auf dieser Schiene und den kürzeren ziehen dann aber leider immer die Patienten.

Leute sparts euch euer Geld, denn in der Regel sind diese Mittel gestreckter Alkohol mit imaginären Molekülen darin und nützt euren Verstand und hinterfragt solche Sachen. An kritischem Denken ist nichts verkehrt, ganz im Gegenteil, meistens ist es sogar wünschenswert :obiggrin:!

super video:
Drinking homeopathic bleach - YouTube

lg
 
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