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die 12 Stämme

Ich finde generell diese Methode optimal. Andererseits ist es aber so, dass diese Kinder enorme Schwierigkeiten haben werden, in das "zivilisierte" Leben einen Arbeitsplatz, Ausbildung etc. zu bekommen.
Siehe auch Waldorf-Schule - die Kinder werden auch bei guten Zensuren benachteiligt.

Die Grundidee ist super, aber leider nur dann durchführbar, wenn es sich um einen eigenen Staat o.ä. handelt.
 
@ hoxmox: Kinder sollten eben NICHT in erster Linie von ihren Eltern erzogen/unterrichtet werden, wir leben doch nicht in der Steinzeit, sondern im Jahr 2004 und da ist es nun mal so, dass wir Steuern zahlen, einer Arbeit nachgehen um unser Geld zu verdienen, uns in eine Gesellschaft gliedern müssen und nicht tun und lassen können, was wir wollen, das wir Gesetze und Regeln beachten müssen und auch eine Grundausbildung vorzuweisen haben (die leider nicht nur aus rechnen und schreiben besteht) um mal einen gescheiten Beruf zu erlangen.Die Zeit, als junge Mädchen von ihren Müttern zu Hause zu Hausfrauen erzogen wurden und sie nebenher in Lesen und Schreiben unterrichtet haben, sind seit knapp 100 Jahren vorbei, und wenn jemand seine Kinder anders unterrichten will und mit dem Schulsystem nicht zufrieden ist, sollte er zB nach Neuseeland auswandern, da gibts keine Menschenseele in manchen Gebieten, man kann seine Holzhütte bauen und seine Kinder so erziehen/unterrichten, wie man will, aber in der heutigen (westlichen) Welt ist nun mal kein Platz für so ein "Back-to-the-roots - Denken".
Der wichtigste Punkt ist nämlich, dass ich nicht glaube, dass die meisten Eltern über ein so großes und universelles Wissen verfügen um ihre Kinder auf eine schwierigere Prüfung (zum Beispiel das Abitur?) vorbereiten zu können.
 
Teil 1

@akasha
1)zitat akasha:...Kinder sollten eben NICHT in erster Linie von ihren Eltern erzogen/unterrichtet werden, wir leben doch nicht in der Steinzeit,...
antwort: sehr weit sind wir nicht davon entfernt. und wenn ich mir vor augen halte, wie bestialisch der mensch aus reiner wohllust heraus sein kann (von wegen schwangeren frauen bei vollem bewußtsein den fötus durch aufschneiden des bauches aus dem bauch herausreißen u.sw.) muß ich sagen, dass der großteil unserer artgenossen geistig immer noch mitten in der steinzeit verharrt.

2)zitat akasha:...sondern im Jahr 2004 und da ist es nun mal so,...
antwort: die “es-ist-nun-mal-so-argumentation” ist weder konstruktiv in der sache, noch zeugt sie von ergründetem eigenen willen. so verstehe ich das zumindest und akzeptiere eine solche aussage nicht als begründung.

3)zitat akasha:...dass wir Steuern zahlen, einer Arbeit nachgehen um unser Geld zu verdienen, uns in eine Gesellschaft gliedern müssen...
antwort: zum recht auf arbeit gehört auch das recht auf nichtarbeit. und über den sinn von steuern ließe sich auch endlos streiten.
letztlich haben sie meiner meinung nach nur dann ihre berechtigung, wenn die steuerzahlenden eine auf allgemeinem konsens beruhende lebens- u. sozialgemeinschaft bilden und sich zum wohle aller zu organisieren wissen.
in unserer (westlichen) derzeitigen gesellschaftsform trifft dies nur teilweise zu

4)zitat akasha:...und nicht tun und lassen können, was wir wollen,...
antwort: ich behaupte, dass die mehrheit aller menschen nicht wissen was sie wollen. weiter behaupte ich, dass die meisten menschen auch gar nicht die möglichkeit haben ihre bedürfnisse und wünsche tatsächlich zu ergründen. daraus entseht viel not und hader.

5)zitat akasha:...das(s-hx) wir Gesetze und Regeln beachten müssen und auch eine Grundausbildung vorzuweisen haben (die leider nicht nur aus rechnen und schreiben besteht) um mal einen gescheiten Beruf zu erlangen...
antwort: gesetze und regeln sind für gedankenlose wesen die nicht um die notwendigkeit der gegenseitigen rücksichtnahme wissen und dies auch leben.
zum thema lesen und rechnen verweise ich auf punkt 9)

6)zitat akasha:...Die Zeit, als junge Mädchen von ihren Müttern zu Hause zu Hausfrauen erzogen wurden und sie nebenher in Lesen und Schreiben unterrichtet haben, sind seit knapp 100 Jahren vorbei,...
antwort: leider ist das nur in einem kleinen teil der welt so. selbst in userem kulturkreis hat die frau immer noch eine untergeordnete rolle.
in weiten teilen der welt (z.b. asien, afrika, süd- u. mittelamerika, orient) sieht es teilweise noch düsterer aus und die dort herrschenten verhälnisse sind, wenn schon nicht steinzeitlich (wofür ich eher plädiere), so doch zumindest mittelalterlich

7)zitat akasha:...und wenn jemand seine Kinder anders unterrichten will und mit dem Schulsystem nicht zufrieden ist, sollte er zB nach Neuseeland auswandern, da gibts keine Menschenseele in manchen Gebieten, man kann seine Holzhütte bauen und seine Kinder so erziehen/unterrichten, wie man will,...
antwort: neuseeland ist bei weitem nicht so unbewohnt wie es scheint. zudem gibt es selbst in deutschland noch regionen, die kaum von einer menschenseele aufgesucht werden - man muß also nicht extra den halben globus umrunden um seine ruhe (sie man in unseren tagen ohnehin nirgends finden wird) zu haben.
und andersdenkende nur auf grund ihrer unterschiedlichen anschauungen aus dem eigenen blickfeld zu verbannen, ist glaube ich auch nicht gerade die beste art der auseinandersetzung. oder wie siehst du das?

8)zitat akasha:...aber in der heutigen (westlichen) Welt ist nun mal kein Platz für so ein "Back-to-the-roots - Denken"...
antwort: meine ansichten unterliegen nicht diesem "back-to-the-roots -denken", sondern eher einem “wellcome-to-the-future-ideal”.
zudem ist unsere gesellschaftsform in vielen punkten diskussionswürdig und in vielerlei punkten sogar in frage zu stellen, da sie ähnlich dem indischen kastendenken strukturiert ist. zumindest aber wird ein armer arbeitersohn es um ein vielfaches schwieriger haben in eine gleich angesehene position zu gelangen, wie das kind sehr (einfluß-) reicher eltern.
von gerechtigkeit kann in unserer gesellschaft jedenfalls nicht wirklich die rede sein, auch wenn theoretisch die grundlagen dafür vorhanden sind. es gibt eben auch hier einen gravierenden unterschied zwischen theorie und wirklichkeit.
 
Teil 2

9)zitat akasha:...Der wichtigste Punkt ist nämlich, dass ich nicht glaube, dass die meisten Eltern über (k-hx)ein so großes und universelles Wissen verfügen um ihre Kinder auf eine schwierigere Prüfung (zum Beispiel das Abitur?) vorbereiten zu können.
antwort: ich stimme mit dir in dem punkt überein, dass in unserer zeit wohl tatsächlich die meisten eltern nicht in der lage sein dürften, ihren kindern eine fundierte theoretische wissensvermittlung zukommen zu lassen.
andererseits ist bspw. das deutsche abitur ebenfalls von fragwürdiger qualität. vergleiche mal die prüfungen der gleichen leistungskurse in verschiedenen bundesländern und schulen, und wirst feststellen, dass sie sich ernorm unterscheiden können - inhaltlich wie auch qualitativ.
zudem, wie “wertvoll” ist ein begnadeter physiker, wenn er in zwischenmenschlichen belangen ein totaler versager ist und nichts als unruhe zu verbreiten weiß?

um nun endlich zum schluß zu kommen noch folgendes (und ich müßte eigentlich, um alles genauer in seinen zusammenhängen zu erläutern, weitaus umfangreicher darlegen, was ich aber an dieser stelle niemandem zumuten möchte):
liebe akasha, zunächst möchte ich dir für deine reaktion auf meinen beitrag danken; dies zeigt mir, dass ich mich wohl etwas mißverständlich ausgedrückt habe.
der kern meines beitrages vom 25.10.2004 (20:04 uhr) sollte eigentlich auf die reformbedürftigkeit unserer gesellschaft ziehlen, wobei ich einen erfolgsversprechenden ansatz hier in der umgestaltung unseres längst überholten schulsystems sehe. natürlich sind wir heute noch sehr weit davon entfernt, dass man generell den nachwuchs zu hause unterrichtet. aber wie weiter oben schon erwähnt, es ging mir um die frage eines anzustrebenden ideals.
zudem sei hier auf australien verwiesen. dort leben familien derart weit der nächsten größeren siedlungsgebiete und schulen, dass den kindern tatsächlich nichts anderes übrig bleibt, als per funk oder auf dem postweg sich am schulunterricht zu beteiligen (neuerdings natürlich auch via internet). sind diese kinder deswegen dümmer?
einige studien darüber beweisen das gegenteil.
ähnlich verhält es sich mit von privatlehrer zu hause unterrichteten kindern. diese nehmen nicht am schulunterricht teil und haben dennoch mehr als nur gute möglichkeiten, später die besten universitäten zu besuchen und erfolgreich hinter sich zu lassen.
letztlich, und das ist eben nur meine eigene meinung, ist eben vieles davon abhängig, in wie weit eine generation dazu fähig ist, dem einzelwesen die möglichkeit der freien selbstentfaltung zu gewähren und/oder notwendige reformen des bestehenden sozialgefüges zu erkennen und umzusetzen.
weit wichtiger ist m.e aber noch, aus welcher motivation und geistigen reife heraus man die notwendigkeit, sich in einer gesellschaft einzubinden und unterzuordenen für sich als individuum gelten läßt.
 
Die Mühe mit deinem meterlangen Beitrag war überflüssig, ich meine, dass du mit dem Staat eine Art Vereinbarung eingehst, ab dem Zeitpunkt, an dem du darin lebst: der Staat sorgt für dich (zB Krankenversicherung), du hast dich den Regeln des Staates zu fügen und sie sind NICHT für gedankenlose Wesen - oder behauptest du damit das Gegenteil von dir?
Leider gibt es gedankenlose Wesen die keine Rücksicht auf andere nehmen, sonst gäbe es keine Vergewaltiger, Mörder, Einbrecher etc und wenn die sich nicht daran halten gibts Konsequenzen - auch für solche Leute, die ihre Kinder nicht auf ne richtige Schule schicken.
Zu meiner sogenannten Das-ist-nun-mal-so - Argumentation: Du missverstehst mich, heutzutage braucht man nun mal eine anständige Ausbildung, die Welt hat sich in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt, das ist etwas ganz Natürliches o_O
Wenn in Ländern, wo die Frau eine untergeordnete Rolle spielt, Mädchen anders erzogen werden, also wie vor 100 Jahren, sind damit wohl kaum die westlichen Länder gemeint, mal von ein paar Sekten, die hier ihr Unwesen treiben, abgesehen (und ich rede ausschließlich von den westlichen)
Und wenn du die Natur des Menschen an einer Handvoll Freaks, die Föten just for fun aus Bäuchen rausreissen (etwas heftiges Beispiel), analysieren willst, lässt sich diese Peversität und Grausamkeit whl kaum auf die Mehrheit der Menschen anwenden (und das stimmt, ich hab nicht umsonst je 4 Stunden Ethik- und Psychologieunterricht in der Woche).
Ach, und wenn jemand das Recht auf Nicht-Arbeiten fordert, soll er doch bitte nach Jamaica auswandern, sich dort an den Strand legen und den ganzen Tag nichts tun, Sozialschmarotzer sind glaub das letzte, das einer Industrienation (wie zB Deutschland) fehlt, ausserdem ist Deutschland nicht mit Australien o. Neuseeland zu vergleichen, Australien ist ein Flächenstaat, und wenn die Eltern als Farmer mitten im Outback leben, müssen sie halt sehen, wo dabei die Bildung ihres Kindes bleibt.Denn auch wenn es unbewohnte Gebiete in Deutschland gibt: der ganze Staat und seine Politik unterscheiden sich doch ziemlich von der australischen oder neuseeländischen, amerikanischen etc Regierung.Und wenn es den 12 Stämmen nicht passt: in Amerika leben Leute, die ähnlich denken wie sie, sie heissen Mormonen oder Amish, dort könnten sie dann in Frieden leben, doch sie werden zB keine Sozialhilfe bekommen und wenn eines ihrer Kinder beispielsweise todkrank wird und sie die 50.000 Dollar - Operation nicht bezahlen können weil es dort bis heute kein funktionierendes Versicherungssystem gibt - tja...Und das alles nur, weil sie mit einigen "Forderungen" des Staates nicht einverstanden waren - wegen der lächerlichen Schulpflicht! Ist das zu viel verlangt?
 
<blockquote>

Nun weil sie nur eine geistige Authorität gelten lassen. "Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keinen anderen Gott neben mir anbeten". Also, eine tolerante, offene Richtlinie ist das in meinen Augen nicht.

Ich finde das diese Haltung nicht nur geistige sondern zwangsläufig auch kulturelle und damit auch soziale Spannungen implementiert. Was ist dass den für eine Verhandlungsbasis, wenn ich dem Gegenüber zu verstehen gebe dass seine Gottheit für mich nicht existent ist?

Dass dies die Grundlage für allerlei Schindluder ist, sehen wir ja gerade in den USA.

Wer ein wirklich tolerantes System sucht, hat bei den Buddhisten bessere Chancen - Dort heißt es: "Alle Wege führen zu Buddha"
 
... und zum Thema Dreifaltigkeit: Das ist sicher einer der ersten Anpassungen an vorchristliche Religionen gewesen, die zum Zwecke der Expansion der Kirche auf dem Konzil von Nicäa beschlossen wurde.

Durch die Gleichsetzung Jesus=Gott die damit gleichzeitig festgelegt wurde haben wir es aber mit einer Mogelpackung zu tun. Niemals würde die Dreifaltikeit reichen um die Gebote Gottes in Frage zu stellen. Diese Gebote sind Grundlagen aller drei großen monotheistischen Religionen.

In Wahrheit sind Moslems, Juden und Christen alle Brüder im Geiste, was man ja leicht festellen kann wenn man sich mit fremden Kulturen beschäftigt.

@board: Sorry für Themenabschweifung. Ich denke aber dass die Frage der Toleranz hier ihren Knackpunkt hat. Toleranz die Notwendig ist um Kompromisse zu schließen. Es ist also egal ob es sich bei den 12 Stämmen um eine jüdisch oder christlich orientierte Glaubensrichtung handelt.
 
Tolles umfangreiches Posting hoxmox! :f23:
Aber akasha hat eigentlich mit fast jedem Punkt seines letzten Postings recht.
 
bzw. was heißt recht, ich hätte es nicht anders ausdrücken könne, oder stimme ich zu oder wie auch immer :f15:
 
Teil 1

@ akasha
...ich meine, dass du mit dem Staat eine Art Vereinbarung eingehst,...
---> diese “vereinbarung” geht niemand ein, sondern wird jedem mit dem zeitpunkt seiner geburt aufgezwungen

…der Staat sorgt für dich (zB Krankenversicherung),...
---> keine versicherung handelt aus reiner selbstlosigkeit sondern aus ökonomischen grundsätzen >> maximalgewinn durch minimaleinsatz
hiervon ist keine versicherung ausgenommen - die rentenversicherung nicht, sozialversicherungen nicht und die krankenversicherung schon gar nicht.
an dieser praxis ändert auch die staatlich vorgeschriebene versicherungspflicht nichts.
zudem schreibt der staat zwar seinen bürgern eine versicherungspflicht vor, ist aber für die leistungen aber weder haftbar noch in einer sonstigen weise zur verantwortung heranzuziehen; also sorgt nicht der staat, sondern die gemeinschaft der versicherten für die ansprüche des einzelnen.

...du hast dich den Regeln des Staates zu fügen...
---> wenn ich mich recht erinnere, sind die zeiten der feudalherrschaft vorbei (auch wenn die strukturen immer noch in massierter form vothanden sind). wohin wir kommen, wenn der staa tsich nicht mehr unter kontrolle hat zeigen geschichte und gegenwart zur genüge (>> totalitäer staat basierend auf der ohnmacht seiner bürger).
da aber die regeln eines staates zumindest in userem gesellschaftsgefüge nicht durch den konsens seiner bürger bestimmt, sondern durch eine machthabende elite (meist weit unter 0,5% der gesamtbevölkerung) bestimmt und definiert werden, können sie keinesfalls allgemeingültigkeit haben. dies schon alleine deswegen nicht, weil sich ein akademiker nur schwer in den alltag eines stahlarbeiters wird hineinversetzen können und umgekehrt (>> beamtendeutsch & umgangssprache)

…die Welt hat sich in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt, das ist etwas ganz Natürliche…
---> die welt mag sich weiterentwickelt haben, schön - beim menschen sehe ich eher ein ver- anstatt einer entwicklung.

…Und wenn du die Natur des Menschen an einer Handvoll Freaks,…, analysieren willst, lässt sich diese Peversität und Grausamkeit whl kaum auf die Mehrheit der Menschen anwenden (und das stimmt, ich hab nicht umsonst je 4 Stunden Ethik- und Psychologieunterricht in der Woche…
---> einspruch!!! ebenso erwiesen und (leider) auch praktisch erlebbar ist die tatsache der “sogwirkung” innerhalb einer gruppe. in extremsituationen ist grundsätzlich jeder mensch zu abscheulichen tatendie jenseits der vernuft und rationalität liegen fähig (>>”blutrausch, sozialpsychologische verhaltensmuster > angst vor ausgrenzung u.s.w. ).
wir alle kennen das phenomän des “wegsehens”. wird beispielsweise eine wehrlose person mitten in einer belebten fußgängerzone brutal bedrängt, zusammengeschlagen oder sonstigen angriffen ausgesetzt, wird man lange warten müssen bis jemand dem treiben einhalt gebietet. zu erörtern, warum die masse nun mal so reagiert wäre zu umfänglich um hier eingehender fortzuführen.
aber du hast schon recht, der bedrängte kann ja auch in die wüste auswandern, wenn ihm diese “gesellschafts regel” des wegsehens nicht gefällt.

…Ach, und wenn jemand das Recht auf Nicht-Arbeiten fordert, soll er doch bitte nach Jamaica auswandern, sich dort an den Strand legen und den ganzen Tag nichts tun, Sozialschmarotzer sind glaub das letzte, das einer Industrienation (wie zB Deutschland) fehlt…
---> auch das ist natürlich totaler quatsch - erstens müssen die menschen in jamaica mindestens ebenso hart für ihr täglich brot arbeiten wie hier,
zweitens ändert die tatsache, seinen lebensunterhalt durch eine geregelte beschäftigung bestreiten zu müssen nichts an dem recht auf nichtarbeit,
drittens ist nicht jeder arbeitslose oder “arbeitsunwillige” ein “sozialschmarotzer” (es gibt einige, die auf die inanspruchnahme irgendwelcher sozialleistungen verzichten, eben weil sie nur so irgendwelchen verpflichtungen entgehen können, die sie am ausleben ihrer ideale hindern),
und viertens kann man wohl schlecht jeden des landes verweisen, nur weil er aufgrund anderer anschauungen nicht in die gängigen denkschablonen hineinpasst.
früher hat man die leute erschossen, die sich nicht fügen wollten, heute werden sie abgeschoben, oder was?
und da kommen wir auch fast wieder auf die “12 stämme”

… in Amerika leben Leute, die ähnlich denken wie sie,…und wenn eines ihrer Kinder beispielsweise todkrank wird und sie die 50.000 Dollar - Operation nicht bezahlen können…
---> schon schlimm genug, dass auch hierzulande die bestmögliche medizinische versorgung nur einer zahlkräftigen minderheit zugute kommt - trotz eines sozialsystems.
die mehrheit darf sich mit einer b-klassen-versorgung begnügen, ebenfalls trotz eines sozialsystems.
 
Teil 2

…weil es dort bis heute kein funktionierendes Versicherungssystem gibt...
wieder falsch - in amerika gibt es durchaus ein funktionierendes versicherungssystem - es ist eben nur nicht staatlich und außerdem freiwillig

…Und das alles nur, weil sie mit einigen "Forderungen" des Staates nicht einverstanden waren - wegen der lächerlichen Schulpflicht! Ist das zu viel verlangt?…
---> ich glaube, darüber zu urteilen steht nur jemandem zu, der sich eingehend mit den entsprechenden glaubensgemeinschaften bzw. deren beweggründe auseinandergesetzt hat.
und um auf das schulsystem zu sprechen zu kommen, welches sich beispielsweise in der brd etabliert hat: wie weiter oben bereits von mir angeprochen, so ist gerade die qualität der allgemeinbildung zumindest fragwürdig.
ganz zu schweigen davon, dass in manchen schulen immer noch lehrinhalte vermittelt werden, die längst von wissenschaftlichen erkenntnissen überholt und /oder wiederlegt wurden , und wenn man als eltern den lehrer auf diesen umstand anspricht, ihm sogar entsprechendes material vorlegt, kann man in der regel davon ausgehen, dass das kind bei diesem lehrer sehr schnell auf der abschußliste landet (als vater weiß ich, wovon ich rede). wer mag da nicht an der sinnhaftigkeit der schulpflicht zweifeln?

* * *
von hoxmox@gaius julius: warum unterstellst du monotheisten eine grundsätzliche intolleranz?
von gaius julius: …weil sie nur eine geistige Authorität gelten lassen. "Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keinen anderen Gott neben mir anbeten". Also, eine tolerante, offene Richtlinie ist das in meinen Augen nicht…Ich finde das diese Haltung nicht nur geistige sondern zwangsläufig auch kulturelle und damit auch soziale Spannungen implementiert…
---> da ich selbst viele gläubige christen kenne, weiß ich, dass man nicht alle gläubige über einen kamm scheren sollte. es gibt genug christen, die neben ihrem glauben auch andere religionen tolerieren. ich denke, jeder der dem anderen vorschreiben will, wie er sich sein weltbild auszumalen habe, ist auf seine weise fanatisch veranlagt.
das von einer religion überzeugt sein schließt nicht zwangsläufig eine respektlosigkeit andersdenkenden gegenüber mit ein
…Was ist dass den für eine Verhandlungsbasis, wenn ich dem Gegenüber zu verstehen gebe dass seine Gottheit für mich nicht existent ist?…
---> nun, das ist eben der ausgangspunkt einer konversation, die durchaus für beide seiten fruchtbar sein kann - je nachdem welche argumente hervor und vor allem wie diese dem gegenüber nahe gebracht werden.

…Wer ein wirklich tolerantes System sucht, hat bei den Buddhisten bessere Chancen - Dort heißt es: "Alle Wege führen zu Buddha"
---> hierzu könnte man sagen, dass auch der buddhismus sich als die einzig wahre weisheit versteht und somit auch keine wesentlich andere alternative den restlichen religionen gegenüber darstellt.

um nochmals kurz auf die weiter oben von akasha angesprochenen mormonen oder amishleute zurückzukommen: diese glaubensgemeinschaften haben ihre eigenen vom staat anerkannten schulen. hm, in wie weit man einer glaubensgemeinschaft dieses recht einräumen sollte, sollte t meinung nach daran fest gemacht werden, in wie weit sich daraus ernstere konflikte im zusammenleben mit anderen menschen ergeben.
das erstrebenswerte ideal wäre nach meinem dafürhalten aber immer noch, dass der eigene nachwuchs von den eltern im speziellen und von der gesellschaft im allgemeinen unterrichtet werden sollte, wobei nicht der schultstoff an sich, sondern die fähigkeiten und neigungen des kindes den dreh- und angelpunkt der lehrinhalte sein sollte.
dass das aber nichts weiter als reine utopie ist, ist mir natürlich vollkommen klar.
so wie sich unser derzeit bestehendes schulsystem darstellt, werden wir auch in absehbarer zeit keine wesentliche gesellschaftliche entwicklung erwarten können.

zu diesem beitrag noch ein wort zum schluß. das thema, wieviel anspruch auf freie selbstentfaltung hat eine glaubensgemeinschaft, ist dermaßen umfangreich, dass wohl monatelang pausenlos darüber diskutiert werden könnte, ohne ein ergebnis zu erziehlen. schlußendlich dreht sich aber doch alles um das motto: leben und leben lassen.
und das bedingt ein hohes maß an toleranz aller menschen. solage es aber menschen unterschiedlicher reife gibt, so lange kann die ganze frage nur unbeantwortet bleiben.
das zumindest ist meine meinung.
 
am Ende hast du es schön zusammengefasst hoxmox. Da gebe ich Dir vollkommen Recht.

hoxmox: ---> hierzu könnte man sagen, dass auch der buddhismus sich als die einzig wahre weisheit versteht und somit auch keine wesentlich andere alternative den restlichen religionen gegenüber darstellt.

Das sehe ich nicht so. Der Buddhismus ist nach allen Seiten offen. Der Weg den Buddha beschritten hat ist exemplarischer Natur nicht dogmatisch. Das beste Beispiel dafür findet man in den alten Berggeistern der Tibetaner die, zutiefst heidnischer Natur, ihren Platz im tibetanischen Buddhismus eingenommen haben. In Ansätzen findet man das auch im Christentum, und es läge mir fern die Menschen zu verurteilen. Ich verurteile die totalitären Ansichten der Christen/Juden/Moslems. Und ich bezeichne diese Geisteshaltung nach wie vor als Intolerant.
 
Ach Gottchen hoxmox, ich seh schon, das macht keinen Sinn, wir müssten schon miteinander reden :oD
 
@akasha
sehe ich genauso
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Der christliche Glaube an und für sich ist monotheistisch. Das Christentum wurde vom Apostel Paulus als "Judentum für die Heiden" zurechtgeschneidert, damit der Elohim/Jahwe/Jehowa (für die Moslems Allah) noch mehr Macht erhält.
Zudem waren die subversiven Grundgedanken (liebet eure Feinde usw.) ein perfektes Mittel, um die römische Besatzungsmacht zu destabilisieren.

Die Anfänge des Christentumes liegen gerade in den untersten Schichten der römischen Gesellschaft, da die Sklaven und Unfreien im "Messias" einen Halt fanden.

Wenn sich diese Glaubensgemeinschaft als "12 Stämme" bezeichnet, und somit an die 12 Stämme Israels anknüpft, so folgt sie nur einen weiteren Weg der christlichen Anbindung Europas an das Judentum.
 
Da liegt aber ein kleines Verständnisproblem vor : Die Juden und die Christen beten grundsätzlich einen und den selben Gott an. Mit dem Unterscheid, dass einmal Christus entweder als Dreifaltigkeitsinstanz oder Person an sich im Judentum fehlt und dadurch das Neue Testament für Juden nichts als Sammlung von Geschichten ist.

Es ist daher trivial im Sinne von Selbstveständlich von einer "Anknüpfung" des Jüdischen Glaubens an den Christlichen zu sprechen, da Beide immerhin das Alte Testament gemein haben, wenn auch nicht bei Beiden als absolute Richtline so doch als Geschichtlicher Hintergrund. Wieso sollte das also verwunderlich sein, wenn sich beide Nahe sind?

Oder spielst Du auf eine politische Annäherung bzw. Beeinflussung an?
Aber das hat doch dann nichts mit Religion, Judentum und Christentum zu tun. Die Interessen der Politik und Religion an sich haben sich meines Wissens sehr selten gedeckt. Die Politik hat die Religion meistens ausgenützt und nicht umgekehrt.
 
Das ist bei denen zu finden: http://www.zwoelfstaemme.de/

aber ich warne euch das unter der Addy habe ich schon mal lektiert...

Voll umfangreich und Voll langweilig aber wer Interesse hat kann da mal selber rumstöbern. Viel Spaß
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:langweilig:
 
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