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Das Echo
Bush fordert Europa zur Unterordnung auf
Die Bush-Rede vor Mitgliedern der britischen Regierung in London, die sich auf Amerikas Mission im Kampf gegen den weltweiten Terror bezog, fand in Bombendetonationen auf den Straßen Istanbuls ihr Echo. Es brennt an allen Ecken und Enden. Die Architektur der Pax Americana im Nahen Osten ist schwersten Erschütterungen ausgesetzt.
Was George W. Bush auch immer erzählen mag: Das »Projekt für das neue amerikanische Jahrhundert«, das darin besteht, die globale Expansion des US-Imperialismus als internationales Ordnungsprinzip zu fixieren, bewegt sich am Rande des Scheiterns. Die Strategie der Präventivkriege, des »vorbeugenden« Angriffs zur Verteidigung der Zivilisation, die sie meinen, bewirkt zunehmend das Gegenteil: den sich mehr und mehr entfaltenden Ansturm der Unterprivilegierten, den sie zu verhindern trachteten. »Freiheit und Sicherheit brauchen Verteidiger«, versuchte Bush in London erneut die US-amerikanische Kriegspolitik zu begründen. Die Kriegsvorwände der USA haben sich als »self fullfilling prophecy« erwiesen. Sie befinden sich inzwischen tatsächlich in der Verteidigerposition.
Auch in London befand sich der US-Präsident nicht gerade in der Offensive. Nicht nur, daß er der Londoner Bevölkerung in weitem Bogen ausweichen mußte. Auch sein Verhältnis zum britischen Kriegspremier Blair war schon einmal herzlicher. Wenn auch der engste Alliierte vorsichtig auf Distanz geht, so verbleibt immerhin der deutsche Außenminister Fischer, der sich gerade erst für eine amerikanisch-europäische strategische Allianz im Kampf gegen den »totalitären« islamischen Dschihad ausgesprochen hat, als eine der wenigen zuverlässigen proamerikanischen Größen in der europäischen Politik.
Um dieses Europa wieder auf US-Kurs zu bringen, benutzte Bush in seiner Rede das moralische Druckmittel des Antisemitismus-Vorwurfes. Sein Aufruf an die europäischen Regierungen, den Antisemitismus zu bekämpfen, ist unmittelbar an die Aufforderung geknüpft, keine Kontakte zu palästinensischen Führern zu unterhalten, welche von den USA als nicht vertrauenswürdig angesehen würden. Damit macht sich des Antisemitismus oder zumindest seiner Begünstigung verdächtig, wer die Nahost-Politik der USA, ob in Palästina oder im Irak, nicht mitträgt. George W. Bush ist kein berufener Mahner wider den antisemitischen Ungeist. Denn dem evangelikalen Milieu, dem er angehört, ist Antisemitismus – bei aller alttestamentarischer Verbundenheit mit Israel – keineswegs fremd.
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Bush fordert Europa zur Unterordnung auf
Die Bush-Rede vor Mitgliedern der britischen Regierung in London, die sich auf Amerikas Mission im Kampf gegen den weltweiten Terror bezog, fand in Bombendetonationen auf den Straßen Istanbuls ihr Echo. Es brennt an allen Ecken und Enden. Die Architektur der Pax Americana im Nahen Osten ist schwersten Erschütterungen ausgesetzt.
Was George W. Bush auch immer erzählen mag: Das »Projekt für das neue amerikanische Jahrhundert«, das darin besteht, die globale Expansion des US-Imperialismus als internationales Ordnungsprinzip zu fixieren, bewegt sich am Rande des Scheiterns. Die Strategie der Präventivkriege, des »vorbeugenden« Angriffs zur Verteidigung der Zivilisation, die sie meinen, bewirkt zunehmend das Gegenteil: den sich mehr und mehr entfaltenden Ansturm der Unterprivilegierten, den sie zu verhindern trachteten. »Freiheit und Sicherheit brauchen Verteidiger«, versuchte Bush in London erneut die US-amerikanische Kriegspolitik zu begründen. Die Kriegsvorwände der USA haben sich als »self fullfilling prophecy« erwiesen. Sie befinden sich inzwischen tatsächlich in der Verteidigerposition.
Auch in London befand sich der US-Präsident nicht gerade in der Offensive. Nicht nur, daß er der Londoner Bevölkerung in weitem Bogen ausweichen mußte. Auch sein Verhältnis zum britischen Kriegspremier Blair war schon einmal herzlicher. Wenn auch der engste Alliierte vorsichtig auf Distanz geht, so verbleibt immerhin der deutsche Außenminister Fischer, der sich gerade erst für eine amerikanisch-europäische strategische Allianz im Kampf gegen den »totalitären« islamischen Dschihad ausgesprochen hat, als eine der wenigen zuverlässigen proamerikanischen Größen in der europäischen Politik.
Um dieses Europa wieder auf US-Kurs zu bringen, benutzte Bush in seiner Rede das moralische Druckmittel des Antisemitismus-Vorwurfes. Sein Aufruf an die europäischen Regierungen, den Antisemitismus zu bekämpfen, ist unmittelbar an die Aufforderung geknüpft, keine Kontakte zu palästinensischen Führern zu unterhalten, welche von den USA als nicht vertrauenswürdig angesehen würden. Damit macht sich des Antisemitismus oder zumindest seiner Begünstigung verdächtig, wer die Nahost-Politik der USA, ob in Palästina oder im Irak, nicht mitträgt. George W. Bush ist kein berufener Mahner wider den antisemitischen Ungeist. Denn dem evangelikalen Milieu, dem er angehört, ist Antisemitismus – bei aller alttestamentarischer Verbundenheit mit Israel – keineswegs fremd.
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