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Rachsucht macht unglücklich

Trinity

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Naja ich bin da der Ansicht es kommt drauf an in welchen Bereich die Rache angebaut ist. Wenn jemand sein Gesicht verätz wird und damit sein ganzes Leben gestraft ist sollte es dem Täter genauso gemacht werden, aber wenn jemand durch einen anderen ums Leben kommt. Würde ich ihn nicht gleich umbringen wollen, weil damit kommt die Person auch nicht wieder zurück und der Schmerz und die Trauer ist immer noch da.

Ich nehme mal eine banale sache, wenn mir jemand einen Streich spielt bin ich je nachdem Wütend oder halt frustriert. Dann mache ich durch meine angestauten Gefühle den gegenzug und Freue mich eigentlich dann wenn der gegen Streich klappt und ich das selbe in seinen Gesicht sehe.

Aber Auge um Auge, Zahn um Zahn denke ich mal kommt es auf den Fall an und wie der Täter danach Psychisch drauf ist.
 
Ich stelle es mir sehr schwer vor eine Studie zur Untersuchung der These aufzustellen.
Persönlich würde ich aber ohne zu zögern zustimmen. Rachsucht kostet einen Menschen doch Unmengen an Energie und Zeit, die sinnvoller genutzt werden können.
Ob Rachsucht vielleicht auch als Motivation und Antrieb wirken kann? Wobei das Ziel wohl meistens eher von destruktiver Natur ist.
Persönlich empfinde ich es angenehmer zu vergeben. Wenn das nicht möglich ist, ist vielleicht Ignorieren auch eine gute Wahl.
Besser als nach Rache zu streben und nur daran zu denken, oder?
 
Also wenn ich mich bis jetzt gerächt habe, empfand ich es immer als ziemlich befreiend...*g* Ne also es kommt auf die Art der Rache und die Situation, die diese erfordert hat/hätte an. In besonders schwierigen Situationen kann Rache einen durchaus innerlich zerfressen, wenn man seinen Lebensinhalt zur Rache macht, dann z.B.. Man kann es nicht verallgemeinern, dazu müsste man schon einzelne Kategorien aufstellen, in denen Rache angeblich unglücklich machen soll.

MfG,
L. Deathstar
 
ohhh - rache macht spass! kurzfristig zumindest! nur mal so eine "kleine mit auf den weg geben" kann meiner meinung nach eine groooosse genugtuung sein :otwisted:

aber man kann alles übertreiben... ich denke, wenn der wunsch nach rache den tagesablauf über längere zeit beeinträchtigt, ist da nix positives mehr dran.. ich glaub, das merkt man dann auch selber, dass es einem selber schlecht geht dabei...

ich denke, dann sollte man sich gedanken darüber machen, ob das wirklich der richtige weg ist...
 
Naja, da ich bereits vor der ausgeführten Rache nicht sehr glücklich war, wie könnte ich es nachher sein?
Rache kann sehr befriedigend, glücklich kann sie auf Grund der Situation wohl kaum machen.
 
ich denke mal, selbstwert und rachelust + wenig freunde etc beeinflussen sich gegenseitig..
 
Was sagt ihr dazu? Kann das wer bestätigen?

Ja durchaus. Ich war mit einem solchen Menschen 8-9 Jahre lang befreundet. Das ist ein ganz klassischer Fall. Er beschäftigte sich, zumindest in dieser Zeit, wenn er nicht gerade erzählt, wie gut er etwas hingekriegt hat, sehr intensiv damit, einer Menge Leute eine Menge Ärger zu bereiten. Er wähnte sich stets in Notwehr und zog auch schon mal das alte Testament (Auge um Auge, Zahn um Zahn...) heran, um seine Rachefeldzüge anderen Leuten gegenüber zu rechtfertigen. Er spielte den Leuten meistens nicht einen kleinen Streich, sondern versuchte sie möglichst existenziell fertig zu machen. Je länger ich ihn kannte, desto öfter war er mies drauf, schimpfte über alles und jeden, konnte sich an nichts freuen. Selbst wenn er in ein schönes Restaurant eingeladen wird, meckert er z.B. darüber, daß die Servietten gefaltet seien und das wäre, seiner Ansicht nach, nicht hygienisch. Nichts war im gut genug. Das wurde mit der Zeit immer schlimmer. So schlimm, daß er fast gar keine Freunde oder Bekannte hat, weil jedem sein ewiges Genörgel und seine Rachepläne und vollzogenen Racheaktionen (dafür wollte er noch lobende Worte) auf die Nerven gingen. Fragte man ihn harmlos und ganz normal, wie es ihm ginge, meinte er, daß es ihm natürlich schlecht gehe und wieso die Frage, wieso sollte es ihm denn gut gehen. Dazu gäbe es keinen Anlaß. Sicher, wenn man sich alles selbst schlecht redet ist auch alles schlecht. :orolleyes:
 
Ich kann es bestätigen das Rache auf dauer unglücklich macht, aus eigener Erfahrung. Also mich zmindest hat es unglücklich gemacht.

Peace
 
rache macht unglücklich wenn man sie nicht ausführt.

...danach ist man zufrieden.
 
Naja weis nicht, bei mir wars so das ich mich an einen ehemals guten Freund rächen wollte, der mich ausnuzte mich um Geld betrog, mich belog und natürlich gings auch noch um eine Frau.
Ich hab in dieser Zeit viel Energie und Zeit in "Rachepläne" und Versuche investiert, bis mir klar wurde was ich da überhaupt tat. Mir wurde klar wie krank und unnötig es doch sei, mich zu rächen. Und da ich wirklich nicht gut drauf war zu dieser Zeit, hab ich mir eben gedacht, ich versuche das Gegenteil.
Also hab ich mich mit ihm getroffen um ihn zu verzeihen und habe das mit Handschlag besiegelt.
Für mich war die Sache damit erledigt.
Ich habe und will auch keinen weiteren Kontakt zu ihm, aber mir war es wichtig das es zu einen Abschluss kommt.
Deswegen weis ich nicht ob Rache wirklich so befriedigend ist.
Mir ist lieber ich habe meine Ruhe, auf Rache kann ich verzichten.
Vielleicht ist die Rache an sich ja wirklich befriedigend, allerdings ist mir die Zeit der Vorbereitung und die des Wartens zu langwierig.
Vielleicht bin ich einfach auch nur zu faul für richtige Rache.:obiggrin:


Peace
 
Naja, fast jeder hat sich doch schonmal an irgendjemandem gerächt? Ich denke, z.B. gerade im jugendlichen Alter / jungen Erwachsenenalter kommen solche Gelüste, wenn man verlassen wurde. Ich habe das auch einmal gemacht. Mein damaliger Freund hatte mich wegen einer anderen verlassen, aber nicht einfach so, sondern er hatte uns beide eine längere Zeit als Freundin. Wir wussten nichts voneinander und somit betrog er uns beide.

Als das Ganze aufflog, stand ich alleine da und schmiedete einen Racheplan, der auch gelang. Ich freundete mich mit der Nebenbuhlerin an und schaffte es, dass die beiden auseinandergingen. Der Ex stand also dann alleine da. Okay, die Freundschaft zu ihr hielt nicht lange, aber darauf kam es mir ja auch nicht an.. :otwisted: Ich hab mich definitiv besser gefühlt hinterher! Okay, heute denk ich mir.. was war ich blöd, da meine Energie hineinzubringen, aber damals war das völlig okay für mich.

@ erdbeerblond: Darf ich mal fragen, für welche Dinge sich der ehemalige Freund immer gerächt hat? Soviel kann man einem Menschen ja kaum antun, dass man nur noch mit Racheplänen beschäftigt ist, der hat es wohl wirklich übertrieben. Aber zu der anderen Eigenschaft.. alles schlecht reden zu wollen, da kenne ich auch eine Person. Wenn man sie fragt wie es ihr geht, kommt eigentlich nie die Antwort, dass alles okay ist. Es ist immer irgendetwas, weswegen sie so unglaublichen Stress hat oder was mal wieder schief läuft. Zugegeben, es gibt Menschen, bei denen das sicherlich zutrifft - aber nicht bei ihr. Sie könnte mit ihrem Leben zufrieden sein.

So als Beispiel.. mein Mann und ich hatten mal eine zeitlang richtig Stress und sie agierte nur zu gerne als "Schiedsrichter". Grossartig Zuspruch haben wir nicht bekommen, nur ständig, dass wir uns dann halt trennen sollen. Als ich dann im letzten Jahr ins Krankenhaus musste und ich froh sein konnte, dass ich wieder gesund wurde, da war es plötzlich alles wieder anders zwischen mir und meinem Mann. Die grosse Krise war überstanden. Und was sagte diese "Person", anstatt sich für uns zu freuen? "Jetzt ist wieder alles gut bei den beiden, als wäre nie was gewesen, das kann ich nicht verstehen"! Wir haben es aber auch nur durch dritte erfahren, sie sagt einem so etwas ja nicht ins Gesicht, gelästert wird immer nur hinter dem Rücken. Ich muss noch anmerken, dass alle Personen innerhalb der Familie zu finden sind.
Ich bin mir sicher, dass es sich bei der Person um eine Depression handelt, vom Doc wohl auch schon bestätigt (angeblich). Vielleicht ist das bei deinem ehemaligen Freund ja ähnlich, erdbeerblond.
 
Ich kann mir das durchaus vorstellen, dass Rache bzw. Rachepläne sich kontraproduktiv auf ein Leben auswirken können. Ich bin ein Mensch, der an die Kraft des positiven Denkens glaubt. Ich bin eher ein Optimist als ein Pessimist. Rachegedanken haben definitiv negative Schwingungen und von daher ist es meines Erachtens durchaus möglich, dass sich diese negativen Schwingungen negativ auf ein Leben auswirken können.

Ich glaube, dass keiner verneinen kann, einen Streich nicht schon mal irgendwie heimgezahlt zu haben. Sei es in der Kindheit oder auch jetzt als Erwachsener. Das ist ja ganz natürlich und hat in meinen Augen was mit Neckerei zu tun und nicht wirklich mit Rache. Ich denke eher, dass die im Artikel angesprochene Studie eine andere Art von Rache meint. So wie z. B. der Bekannte von erdbeerblond, der nur noch negativ eingestellt ist und alles und jedem einen mitgibt.

Ich persönlich bin eher nicht der Rächer. Wenn ich Probleme mit irgendetwas oder irgendjemanden habe, dann versuche ich, dieses Problem aus der Welt zu schaffen. Es heißt zwar sprichwörtlich "Rache ist süß" - dennoch darf man das Sprichwort "Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein" nicht vergessen. Wenn mir Unrecht getan wird, dann denke ich auch manchmal an Rache (so nach dem Motto warte ab, Dir werde ich es genauso heimzahlen), aber wenn ich dann etwas später mit Abstand an die Sache rangehe, dann sehe ich ein, dass es Schwachsinn ist und versuche auf einer anderen Ebene, dieses Unrecht aus der Welt zu schaffen.

Rache kann zwar für den ersten Moment süß und befriedigend sein, aber auf langer Sicht gesehen macht sie einen kaputt. Ich für meinen Teil habe bislang in meinem Leben Fehler nur einmal begangen. Wenn mir Unrecht angetan wurde, dann ziehe ich meine Konsequenzen aus diesem Fall und handele beim nächsten Mal in einer ähnlichen Situation anders. Bislang bin ich mit dieser Methode sehr gut gefahren!
 
Es gibt kaum Menschen, an denen ich mich rächen möchte. Und wenn es mal so ist, dann macht mir mein Gewissen manchmal auch einen Strich durch die Rechnung. Es ist schon öfters vorgekommen, dass mir jemand dann leid tat, auf den ich zuvor noch sehr böse war.

Ausserdem kommt es gar nicht so selten vor, dass eine Rache gar nicht nötig ist, denn ein Mensch der böses im Schilde führt, bekommt die Quittung nicht selten von anderer Seite.

Dazu hab ich auch ein kleines Bespiel.
Es geht um eine frühere virtuelle Bekannte, mit der ich (und eine weitere Bekannte) ein Forum aufziehen wollte. Und als ich dann durch einen Umzug ausfiel, kein Internet und keine Zeit hatte, hat diese Person es geschafft alle anderen dahingehend zu beeinflussen, dass man "mich" nicht mehr bräuchte. Also bin ich einfach abserviert worden... Oh, was hatte ich Rachegedanken!! Aber letztendlich habe ich gar nichts getan, lediglich mein eigenes Forum neu eröffnet, sozusagen als Konkurrenz. Was diese Person sehr ärgerte.. das war schon eine kleine Rache für mich. Und heute ist es so, dass diese Person selbst aus diesem Forum herausgeworfen wurde, weil fast niemand mehr mit ihr klar kam. Was sie sich so vorstellte, wie man ein Forum führt, das passte vorne und hinten nicht. Und sie hat alles verloren. Und das alles, ohne dass ich irgendetwas dazu beigesteuert hab. Sie hat ihre "Strafe" halt dennoch bekommen.

Zählt Schadenfreude eigentlich auch ein bissel zur Rachlust? Wenn ja, dann bekenne ich mich schuldig ;-).
 
Also ich habe schon häufig das Bedürfnis mich zu rächen. :obiggrin: Aber irgendwie bin ich zum Teil auch zu (stolz?) um mich zu rächen. Denn wenn man sich rächt, zeigt dass der Person die man hasst oder verachtet, dass man sich noch für sie interessiert und sich sogar aktiv mit ihr beschäftigt. Nee das würde mich noch mehr ärgern. Am besten finde ich dann, wenn man die Person einfach ignoriert (so nach dem Motto "Der Klügere gibt nach") und das Leben rächt sich dann später sowieso. *fg*

MfG,
Lilith
 
und das Leben rächt sich dann später sowieso.
Wenn es dann auch so ist - umso besser :owink:.

Das mit dem Stolz kann ich aber auch irgendwo nachvollziehen, die kalte Schulter zeigen ist im Grunde viel klüger. Ich kann mir auch denken, dass es Menschen gibt, die zwar Rache verdient hätten, denen es aber trotzdem ein bissel weh tut, wenn sie ignoriert werden. So nach dem Motto.. der / oder die ist es einfach nicht wert!
 
Genau das denke ich auch.
In meinem Fall z.B. hat es sich sehr oft herausgestellt, dass das Ignorieren die Person viel härter getroffen hat, als es irgendein Racheplan je hätte tun können. Und das beste ist, dass man viel an Frustration spart.

MfG,
Lilith
 
Was sagt ihr dazu? Kann das wer bestätigen?

jep
man macht sich auf dauer nur selbst unglücklich...allerdings ist rachsucht in grenzen schon ganz gut, wenn man sich alles gefallen lassen würde, wäre man wohl auch unglücklich
wie vieles im leben einfach eine frage der balance
rache? ja, aber nicht um jeden preis :owink:
 
Mir jedenfalls hat Rachsucht noch nie was gebracht, obwohl es bis vor Kurzem der Gedanke Nr. 1 in meinem Kopf war wenn ich mich hintergangen oder reingelegt gefühlt habe.
Ich denke, wenn man seine Kraft darauf konzentriert, es einer Person heimzuzahlen und die eigenen Gedanken immer darum kreisen, wie man das am besten bewerkstelligen könnte (wenn die Situation sich nicht zufällig von alleine ergibt) dann vernachlässigt man Vieles was so viel wichtiger im eigenen Leben ist und macht somit gravierende Fehler.

Und das Lustigste überhaupt ist ja, dass die Person(en), die dafür verantwortlich sind, alles schon vergessen haben und nicht mehr dran denken, während man sich selbst noch verrückt macht, anstatt sich auf Wichtigeres zu konzentrieren.

Die Erfahrung musste ich oft machen und ich habe dabei das Gefühl, dass es eine negative Aura ist, die einen alles falsch machen lässt oder ein Gift, das den Menschen blind macht und sein Herz im fest verkrampften Griff hält, so lange, bis er sein Ziel erreicht hat - und wofür?

Wie von Vorrednern erwähnt, ist Ignorieren immer noch am besten und meistens - so habe ich das jedenfalls erlebt - bekommt die betreffende Person schon ohne eigenes Zutun ihre Strafe und das eigene Karma hat nicht darunter gelitten.

Meine Ma hat mir dazu mal was vor einigen Jahren erzählt, ich glaube, sie hatte einige interessante Aspekte aus einem Buch von Norman Vincent Peale.
 
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