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BIID - Der Wunsch nach Amputation bzw. Behinderung

A

Andromeda

Gast
Ich hoffe, dass so ein Thema noch nicht existiert (über die Suche bin ich nicht fündig geworden) und dass ich die richtige Area dafür ausgesucht habe...

Habt Ihr schon mal von dem Krankheitsbild BIID gehört? BIID steht für Body Integrity Identity Disorder. Betroffene, die im herkömmlichen Sinne als gesund angesehen werden, sind unglücklich mit ihrem Körper und wünschen sich, einen Sinn oder ein Körperteil zu verlieren, damit sie sich wieder "ganz" fühlen können. Die Wissenschaft kann sich auf diesen Wunsch keinen Reim machen und vermutet, dass es eine frühkindliche Schädigung in einem Bereich der Großhirnrinde sein könnte. Leser dazu selber diesen Bericht bei Stern-Online:
http://www.stern.de/wissen/mensch/krankheitsbild-biid-sehnsucht-nach-amputation-1659035.html
Bei Wikipedia wird das Krankheitsbild auch noch einmal erklärt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Body_Integrity_Identity_Disorder

Was denkt Ihr? Wie kommt es, dass sich völlig gesunde Menschen wünschen, ein Körperteil oder einen Sinn zu verlieren? Meint Ihr, dass so ein Krankheitsbild eventuell psychologisch behandelt werden könnte? Kennt Ihr eventuell jemanden, der darunter leidet?

Ich kenne mehrere Leute, die ein Bein durch einen Unfall verloren haben. Sie meistern ihr Leben sehr gut und können zu 90 % sehr gut mit ihrer Behinderung leben. Dennoch haben sie Zeitpunkte, wo sie ganz extrem unter Phantomschmerzen leiden und am liebsten alles hinschmeißen würden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand so ein Leben freiwillig wählen möchte. Aber vielleicht hätten diese Personen auch keine Phantomschmerzen, weil für sie z. B. das linke Bein ja gar nicht in ihrer Körperwahrnehmung dazu gehört? Fragen über Fragen... was denkt ihr?
 
Hab davon auch schon mal gehört. Obwohl mir das mit den sinnen neu ist.
Aber es gibt so viele arten von "krankheiten" dieser art, von denen man garnichts hört oder weiß.
Was ich weiß, sind sie aber glûcklich, wenn das ungewünschte körperteil weg ist.
Da gibts auch noch arten, wo eine art fremdbestimmung vom arm oder bein existiert und bei manchen werden körperteile einfach als fremd angesehen.
Problematisch wirds dann, wenn sie die amputation selbst durchführen, weil kein arzt die körperteile entfernen will.
Vorstellen kann ich mir das auch nicht.
 
Evtl eine Störung in der rechten Hirnhälfte? Traumata oder sonstiges die sich dort befinden.
 
ich meine, sowas hatten wir schon mal hier. wenn menschen sich auch selber körperteile amputieren, weil sie ein körperteil als nicht zugehörig empfinden. weiss aber nicht mehr, wie das thema hiess.
 
war doch nicht als kritik gemeint? :oeek: mir kams nur bekannt vor. habs aber auch nicht gefunden.
 
Habe ich auch nicht als solche aufgefasst... :owink:

Ich wollte halt nur zeigen, dass ich durchaus gesucht habe und es aber für wichtig genug gehalten habe, dass ich ein neues Topic aufmache... :osmile:
 
na ich verstehs auch nicht. hab mir die postings beim alien hand syndrom angeschaut, da wurde es auch angeschnitten, aber ich bin mir hundertprozentig sicher, dass das ein eigenes thema war. und ich habe mir die topics einzeln angeschaut in der psychologe und im medical square garden - nichts zu finden.

egal, jetzt gibts ja ein neues thema dazu :obiggrin:

edit: vllt ists bei dem forumsumzug weggekommen?

edit 2:

um mal was zum thema beizutragen ^^

also ich kanns insofern momentan nachvollziehen, da ich am der rechten arm ein sulcus ulnaris syndrom habe, was ich derzeit noch nicht habe behandeln lassen. dementsprechend sind der kleine finger und der ringfinger momentan für mich fast nicht da bzw gehören nicht zu meiner hand dazu. aber ich würde nicht auf die idee kommen, mir die beiden finger abzutrennen oO

ich habe letztens auch einen film gesehen (127 hours), da musste sich ein mann selbst den arm amputieren, weil er tagelang festhing nach einem sportunfall in den bergen. der film ist nach wahren begebenheiten. jedenfalls - dieser mann sagt, er hätte die selbstamputation als grosses geschenk empfunden, er spricht geradezu zärtlich davon. das finde ich auch irgendwie schaurig...

geht sich um diesen hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Aron_Ralston
 
Zuletzt bearbeitet:
aber ich würde nicht auf die idee kommen, mir die beiden finger abzutrennen oO
Ich denke mal, dass bei BIID keine körperlichen Beschwerden vorhanden sind. Ich habe das so verstanden, dass die Körperteile vollständig gesund sind aber dennoch als störend empfunden werden. Von daher kann es meines Erachtens eigentlich nur eine psychologische Erkrankung sein, weshalb ich dieses Topic auch im Bereich Psycho Loge eröffnet habe. Wenn körperliche Beschwerden so wie bei Dir vorhanden wären, dann könnten die Ärzte vielleicht eher etwas dagegen tun und vielleicht einfacher gegen den Wunsch einer Amputation anwirken.

...dieser mann sagt, er hätte die selbstamputation als grosses geschenk empfunden, er spricht geradezu zärtlich davon. ...
Das ist in meinen Augen auch wieder ein anderer Fall als wie bei BIID beschrieben. Dieser Mann war in einer Extremsituation und hatte wahrscheinlich die Möglichkeit, sich den Arm zu amputieren und dadurch extreme Schmerzen zu beenden und dem wahrscheinlichen Tod zu entrinnen.
Ich persönlich kann mir zwar auch nicht vorstellen, dass man sich selber den Arm abschneidet, aber wer in so einer Extrem-Situation ist, der handelt auch extrem. In dem Moment war es vielleicht wirklich eine so derbe Erleichterung, dass er vielleicht deshalb fast zärtlich von der Selbstamputation spricht. Kann man aber nicht selber nachempfinden, weil man nicht in so einer Situation ist bzw. war.

Jeder gesunde Mensch in "normalen" Situationen würde sich nicht freiwillig von Armen oder Beinen trennen! Das behaupte ich jetzt einfach mal. Deswegen bleibe ich eigentlich auch dabei, dass BIID eine psychologische Erkrankung ist. Von daher verstehe ich nicht, dass den Betroffenen nicht mit einer entsprechenden Therapie geholfen werden kann....
 
Mir hat mal ein arzt erzählt, das man sich selbst nicht wirklich gpieder amputieren kann, weil man die schmerzen nicht aushält und irgendwann in ohnmacht fällt vor lauter schmerzen!
 
Würde nicht alles glauben was ein Arzt erzählt ;) Es gibt Extremsituationen, da gibt es gar keine andere Möglichkeit. Siehe:

http://de.wikipedia.org/wiki/127_Hours

Dennoch ist es ein Unterschied, ob man sich die Amputation wünscht oder sie aus einer Extremlage heraus durchführt. Könnte mir momentan beides nicht vorstellen :oconfused:
 
Ich würd nicht alles glauben, was im internet steht :)
Is aber schon logisch, das man vor schmerzen in ohnmacht fällt oder nicht? Abgesehen davon ist es garnicht so einfach knochen zu durchtrennen oder wie hat er das gemacht?
 
Hi!

Danke für den link, aber deine erfahrung damit wûrde mich viel mehr ineressieren!
Magst dazu was erzählen? Erfahrungen aus erster hand sind meistens einleuchtender als berichte.

Lg
 
Hallo,

ich fasse den von AdLacum verlinkten Artikel mal kurz zusammen:

Nach dem wissenschaftlichen Stand ist BIID eine Entwicklungsstörung.
Man hat im Gehirn eine Art Landkarte des gesamten Körpers. Bei BII Betroffenen
fehlt einer oder mehrere Körperteile in dieser Landkarte. Das Gehirn geht also davon aus, dass diese Teile nicht zum Körper gehören, also Fremdkörper sind.
Der Betroffene empfindet dadurch seinen Körper erst wieder als normal, wenn der Fremdkörper entfernt ist.

Mal ganz plump auf den "Normalo"übertragen: Ihr habt einen dritten Arm. Der Arm ist ganz normal funktionsfähig und bereitet physisch keine Probleme, aber ihr wisst genau, dass er an eurem Körper nichts verloren hat.
Kein Arzt der Welt würde euch eine Amputation verwehren, damit ihr den Normalzustand erreicht.

Ich denke nicht, dass man bei BIID dauerhaften Erfolg durch eine psychologische Behandlung erreicht.
Auch wieder ganz plump:
wolltet ihr euer Leben lang mit einem Splitter im Auge rumlaufen, nur weil ein Psychologe sagt, dass sei normal?
 
Besten Dank für die Kurzfassung. Es ist bei mir in der Tat genau so. Allerdings mit zunehmender Intensität. Mein Bein ist in Funktion und Aussehen ganz normal, alle Empfindungen sind normal aber ich fühle es, wenn ich es hochgebunden habe und entweder im Rolli rumsteuere oder an Krücken laufe effektiv nicht mehr. Das ist dann ein Gefühl wie ich es immer schon hatte oder mein Hirn mir vorgaukelt. Als Einbeiniger zu leben bringt viele Einschränkungen und Nachteile mit sich, aber ich fühle mich dabei freier, besser und erst dann ohne Handicap. Ist schon komisch dieses "Sch..-BIID". Eigentlich wäre ich von BIID lieber befreit und dennoch wünsche ich mir meine Amputation endlich sehnlichst herbei. Ich glaube, dieser Wunsch ist schon zu stark in meinem Körper verankert.
 
ich empfinde das nicht unbedingt als "komisch" oder erschreckend es gibt doch viele erkrankungen bei denen man sich selber verletzt oder ähnliches um besser mit sich und seiner umwelt klarzukommen...
 
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