Ich weiß, dass ich introvertiert bin. Den Punkten vom zweiten Link kann ich auch einfach nur zustimmen. Es deckt sich mit meiner Persönlichkeit und meinem Leben.
Nur fällt es anderen schwer mit introvertierten umzugehen. Bei größeren Gruppen sitze ich nur dabei und höre zu. Irgendwie sauge ich dabei zusätzlich auch die Stimmung und Atmosphäre in mich auf. Aber der "Tank" ist kein bodenloses Fass. Ist dieser voll wird mir das ganze zumehend eher unangenehm. Ich bin nicht der Typ der in Gruppen wirklich redet. Entweder ich habe einfach nichts zu sagen oder ich mag meine Gedanken für mich behalten. Das letzte mal in einer größeren Gruppe war letztes Jahr November auf einem Stammtisch. Ich hab da so gesessen, war noch nicht viel los, dann setzt sich jemand neben mir und versucht (vielleicht?) sich mit mir zu unterhalten. Aber ich war so überfordert mit der Situation, dsoass ich nicht richtig mit ihm reden konnte. Kurz darauf hat er sich dann auch wieder verzogen. Dann kame mehr Leute, es kam Stimmung auf, ich mittendrin. Erst fühl ich mich gut. Immerhin bin ich selten draußen. War mal was anderes. Dann versucht mich diese eine Frau die mir gegenüber saß mich wohl in das Gesamte mit einzubinden. Finde ich an sich auch lieb. Aber irgendwie hat mir das in dem Moment nicht so gepasst. Man hat gemerkt, dass sie nicht mit mir umgehen konnte. Und Fragen wie "Was hast du heute gegessen?" um ein Gespräch zu beginnen, naja, da fühlte ich mich veräppelt. Als würde sie das wirklich interessieren?
Wieso fragen einen Menschen Dinge, die sie ohnehin nicht interessieren? Diese typische "Wie geht's dir?"-Frage ist doch nur ein beliebter Gesprächsanfang. Die Antwort ist doch irrelevant oder eher zweitrangig, folglich interessiert einen das auch nicht wirklich (wieso wird eigentlich auch nur nachgefragt was los ist, wenn man darauf mit "schlecht" o.ä. anstwortet? Wenn man sagt "gut" wird selten nachgefragt).
Aber nachdem sie merkte, dass ihre Versuche nicht wirklich fruchten, da hat sie mich gefragt weshalb ich bei so einem Stammtisch dabei bin, wenn ich nicht reden mag. Als hätte ich kein recht darauf, nur weil ich mich einfach zurückhalte.
Schönen Dank auch. Nach einer Weile jedenfalls ist meine Stimmugn drastisch umgeschlagen. Ich hätte fast geheult, weil es einfach zu viel wurde. Das hatte ich noch nie. Aber einfach gehen konnte ich auch schlecht.
Im Verlauf der letzten Jahre habe ich mir jedenfalls angewöhnt eine "andere Seite" zu haben. Für Schule/Studium/Beruf. Während ich ausserhalb dieser Zeiten, also privat, so bin wie ich nun mal bin, verhalte ich mich im beruflichen Umfeld halt einfach anders. Damit es einfacher ist mit mir umzugehen. Anstatt Gesprächsversuche grundlegend zu ignorieren gehe ich darauf irgendwie ein, sodass der Andere (halbwegs) zufrieden ist. Ich geh offener an die Sache ran, nicht mehr so verschüchtert. Ich weiß nicht, ob man versteht was ich meine. Aber es ist wohl auch einfach angenehmer, wenn man mit Anderen halbwegs auskommt. Auch wenn ich nichts dagegen hätte einfach meine Ruhe zu haben. Ich steh' nämlich nicht gerne im Mittelpunkt. Außer ich habe was geleistet.
Durch diese "andere Seite", so meine bisherige Erfahrung, trage ich private Probleme nicht mit in Angelegenheiten wo sie nicht hingehören. Das finde ich dann schon recht praktisch.
Gehänselt wurde ich in der Schule auch. Und dadurch das man ausgeschlossen wird fängt man auch selbst an sich selbst auszuschließen. Das ist ein Teufelskreis. Ich finde es nur nicht Fair, wenn man dann sagt man sei alles selbst schuld, wenn man sich selbst ausschließt. Wieso sollte ich mich auch in eine Gruppe integrieren wollen, die so bescheiden mir gegenüber ist?
Sowas schleppt man dann aber auch halt mit.
Ich empfinde meine Introvertiertheit jedenfalls als erholsam. Dadurch das man mich weniger beachtet kann ich trotz Gruppe meinen Gedanken hinterher hängen, über andere Dinge nachdenken, mir meine Gedanken über deren Gespräche machen oder ich drifte in den Zustand ab wo ich nichts mehr mitbekomme. Das fühlt sich an wie ein Tagtraum nur ohne Tagtraum.
Wirklich unterhalten kann man sich mit mir auch einfach nicht, dadurch wird jegliches noch nicht vorhandenes Interesse an meiner Person wohl im Keim erstickt. Wenn man mich auf einmal anspricht, ohne jegliche Vorwarnung, dann kann ich darüber auch so perplex sein, dass ich rot anlaufe und nicht weiß was ich sagen soll.
Durchaus hatte aich auch schon ein, zwei mal Telefongespräche die ein paar Stunden dauerten, wo ich geredet und geredet habe. Aber das ist eher eine Seltenheit. Meine Art wird irgendwie auch gerne als Desinteresse oder Ignoranz gewertet. Gut, Desinteresse stimmt manchmal auch. Aber was soll man machen, wenn einen die Themen über die gesprochen werden nicht interessieren? Selbst mit Themen aufwarten kann ich auch nicht, daher beschwere ich mich auch nicht. Ich bin auch nicht unbedingt der Typ der viel redet, ich würde dann lieber Dinge machen. Also lieber Taten statt Worte. Wenn man Sachen unternimmt ergeben sich auch meist eher Gesprächsthemen als wenn man irgendwo rumsitzt. Dann ist man auch nicht so gezwungen und versteift auf ein Gespräch. Deshalb kommt für mich sowas wie "kaffee trinken" oder im Cafe sitzen auch einfach nicht in Frage. Dann fang ich an mich zu langweilen.
Ich kann verstehen wenn andere mit introvertiertem Verhalten nicht zurecht kommen. Ist auch in Ordnung. Aber ich mag dann lieber in Ruhe gelassen statt auf Teufel komm raus "bedrängt" zu werden.
Irgendwie hab' ich das Gefühl, dass ist recht Off Topic geworden.
Ich hab ja mehr irgendwie Geschichten über mich erzählt. Aber das sind do DInge, die mir zu dem Thema eingefallen sind. Und eins ergibt das andere, man kennt das ja.