@astun
Ein chinesisches Sprichwort sagt:
Verfolgt dich ein Wolf, dann wende dich um und lauf ihm entgegen.
bringt nur dann nichts, wenn man sich umdreht, loslaufen will und die beine sich in pudding verwandeln
normalerweise laufe ich auf die ängste zu. wobei das für mich dann eher sachen sind, die mir nur unangenehm sind und die ich hinter mir haben möchte. aber da springe ich dann einfach ins kalte wasser und habe es dann hinter mir.
aber so wie viennatourer schon sagte. mein körper macht sich bei dieser phobie dann selbständig. ich sag ja nicht: oh ich hab angst vor einer bewerbung, ne, das mach ich nicht. sondern ich muss mich wo bewerben, bekomme angstschweiß, zittere, bekomme brechdurchfall, weiche knie, kann nicht mehr atmen bzw atme zu viel, kann nicht mehr schlafen... da ist nichts mit "umdrehen und drauf zulaufen", da versagt einfach alles.
und mann kann und muss manchmal einfach auch mit medikamenten rangehen. ich gehe zwar auch in psychotherapie, aber diese ängste lassen sich bei mir nicht nur mit positiver motivierung wegreden. ich muss dabei chemische vorgänge in meinem hirn in dem moment einfach künstlich stoppen und sie dann mit positiven handlungen überschreiben.
aber damit ich erstmal dazu komme, sie zu überschreiben, muss ich sie künstlich unterdrücken.
es ist vergleichbar wie mit einer jungen pflanze. in dem fall stellen neue muster/verhaltenseweisen und positive überschreibungen diese pflanze dar. und sie muss langsam erst hochwachsen. und in der ersten zeit ist sie nicht stark genug, um sich gegen das wetter oder tritte zu wehren.
sie würde immer wieder komplett vergehen und dann müsste man sie erst neu säen.
erst, wenn sie eine gute basis hat und die zerbrechliche zeit überwunden hat, kann sie von alleine wachsen. bis dahin braucht sie einen schutzschild.
der schutzschild sind die medikamente.
den wachstumsschub bekomme ich in der therapie und durch arbeit an mir selbst zwischen den sitzungen.
durch die medikamente traue ich mich, bewerbungen zu schreiben, mich vorzustellen (oder sonstige ängste zu überwinden). dann erlebe ich (gestärkt durch die psychotherapie) positive ereignisse, die meine urängste überschreiben und somit werden die phobien und panikattacken weniger.
ich habe auch angst vor telefonaten mit ämtern. aber die beeinflussen meinen körper nicht so. da bin ich halt nervös, mir ist vllt. etwas übel oder ich hab herzrasen, aber DA kann ich die "augen zu und durch" methode anwenden.
aber nicht bei meinen richtigen phobien. wenn ich eine phobie habe, laufe ich beim versuch, sie gewaltsam zu überwinden, gegen die wand, weil ich die türe nicht sehe, bekomme noch mehr schlechte erfahrungen und es geht die spirale abwärts.
verstehst du?
wenn du nicht fliegen kannst, nützt es auch nichts, sich von einem felsen zu stürzen, um zu fliegen.
ja dann fliegt man, für kurze zeit.... und dann auf die fresse...
da musst du dir erst einen fallschirm zulegen und lernen, wie du damit umgehst.
@ ekel
mir geht es mit gekochten paprikastückchen so, wie dir mit den tomaten, infosammler.
die muss ich dann immer rausfischen, da wird mir schon beim anschauen schlecht.
und vor körperlichen deformierungen ekelt mir auch. nicht bewusst sondern unterbewusst. versteht ihr? nicht dieses: wäh, das ist grauslich, sondern ich sehe das und mir wird unweigerlich übel in der magengrube.