Ich war schauspieler bei einer familienaufstellung, thema mutter tochter, am montag.
Also irgendwie hm, weiß nicht...
Also es ging darum, der vater starb vor 3 jahren, die mutter lebt mit der tochter und ihrer familie (mann, 2 kinder) in einem haus. Vater hatte angeblich eine affäre und ein uneheliches kind enstand daraus, was tochter vermutete und mutter ignorierte (den gedanken).
Ich spielte mehrere rollen, eine war die, des verstorbenes vaters. Keine ahnung ob ich (gespührt habe ich schon was, aber das ist halt auch ohne irgendwelche psychologischen aspekte, die man kennen kann, so, dass man sich in die situation fühlen kann) wirklich was gespührt habe oder nur erfunden habe.
Jedenfalls ist die konstellation ja leicht nachvollziehbar. Vater alkoholiker, geht fremd. Mutter ist bissig und gefühlskalt und herrisch gegenüber der tochter. Vater stirbt. Tochter heiratet und bekommt 2 kinder und lebt mit ihrem mann und ihrer tochter in einem haus, mutter hat nur mehr tochter und hängt zu stark an hier, plus der herrische (nenn ich mal so) charakter.
Bedenken hatte ich schon mal vor der aufstellung, da dumme witze über flüchtlinge gemacht wurde, das hat mich gleich so angekotzt. Generell weil ich solche art von humor nicht mag... (Bist ja voll braun, pass auf sonst gehst als asylant durch und irgendwas mit einem projekt ind der schule der tochter, bei der ihrer kinder das land syrien behandeln und syrier einladen...)
Hab aber der aufstellerin versprochen ich helfe ihr, sie hatte zu wenige schauspieler.
Während der aufstellung, wurde ich gefragt ob das uneheliche kind ein mädchen oder junge ist und wie alt. Und ich sagts, was man ja auch so machen soll, mädchen 5 jahre jünger. Gut, interessieren würde es mich schon, aber ich weiß nicht im grunde ists ja nur geraten...
Ich frage mich halt, die tochter lies das aufstellen, aber warum? Es ist doch alles, soll nicht abwertend sein, aber richtig klischeehaft einer familie die klischeehafte probleme hat.
Ich meine die tatsachem das mutter alleine mit tochter und ihrer familie zusammen lebt plus die charaktere, ist doch nichts überraschendes.
Gefühle, muss ich sagen, waren schon intensiv.
Aber ich frage mich auch!! Die schauspielerin, die mich vorher schon gestört hat (wegen den dummen witzen und eigentlich sogar ihre art sagte mir nicht zu) war in der aufstellung die schauspielerin der mutter und ich eben der verstorbene vater. Also ging ich schon mit antipathie in die rolle gegen sie.
warum auch immer, aber wir konnten in der konstellation realitätsgetreu nachfühlen und nachspielen, wie es um die familie steht. warum auch immer. erschreckend, nicht?
Das trifft aber voll zu.
Aber ich denke mir hierbei auch, gut das handwerk bzw die begaben eines schauspielers ist es ja in rollen aufzugehen sie identisch zu fühlen. Keiner wird ein beruflicher sein, aber die begabung kann man ja totzdem haben.
Im großen und ganzen ist es aber interessant, es macht spaß. Ob es der clientin hilft, soll nicht meine entscheidung sein. Gehen eh alle bewusst und willentlich auf eine familienaufstellung ein.
Bin gespannt ob da wirklich ein halbgeschwister ist. Irgendwie in der nähe.
Interessanterweise meinte ich, es sei in der nähe und später erfuhr man, das der vater unter der woche 30 km ca entfernt alleine wohnte. Warum auch immer...