Wenn man das Thema aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet, muss man ceae Recht geben. Nämlich aus der Perspektive von Matrix. Unsere Gedanken formen die Welt bzw. alles ist Kopfsache.
Und Maschinen formen die Gedanken. Wenn man uns aus einer wieder anderen Perspektive betrachtet, dann ist alles unwichtig. Frag Marvin.
Das Problem mit den klassischen philosophischen Betrachtungen hinsichtlich Realität, Wahrheit und so weiter ist, dass ihr eigentlicher Nutzen, nämlich die Förderung der Suche nach einer Erkenntnistheorie, weitgehend verloren gegangen ist und durch eine neue kritische Interpretation ersetzt wurde, die ihrerseits keinerlei konstruktive Arbeit bezüglich der Erkenntnis leistet. Aus dem Grund stehen moderne Wissenschaftler, wie beispielsweise Hawking, auf "kriegsfuß" mit klassisch-philosophischen Gedanken. Meines Erachtens ist das aus zwei Gründen falsch, zum einen weil es nicht die klassische Philosophie ist, die ein Problem darstellt, sondern die modernen Interpretationen, und zum anderen, weil die grundsätzliche Wissenschaftskritik nicht als destruktive Kraft, aber als konstruktive Warnung wichtig ist, gerade wenn man über Bereiche wie die Quantenphysik spricht.
Dann...wäre die objektive Wahrheit erschaffen durch die subjektive!
Da die objektive Wahrheit allerdings nur Ausdrucks eines subjektiven Gedankens ist, wäre es dann doch wieder eine subjektive Wahrheit bis zu dem Punkt, an dem objektive Beweise ins Spiel kommen.
Fraglich ist, ob man Gott belegen muss. Meiner Meinung nach ist Gott ein Axiom, wenn nicht blosse subjektive Wahrheit.
Der Konflikt zwischen Theisten und Atheisten ergibt sich letztlich primär aus der Frage der Objektivität, denn nur die bestimmt darüber, wie man Religion nach außen repräsentiert. Wenn jeder Theist seinen Glauben als subjektive Wahrheit begreift und akzeptiert, dann gäbe es den Konflikt zumindest im aktuelle Maße gar nicht, dann gebe es in dem Maße auch keine anderen Religionskonflikte, dann gäbe es allerdings auch keine derart einflussreichen institutionalisierten Religionen (ob es grundsätzlich institutionalisierte Religionen gäbe ist die andere Frage, möglich ist das schon, aber letztlich ist die Frage ohne Relevanz).
ich glaub einstein's satz könnte man leicht modernisieren - wissenschaft ohne moral ist lahm.
oder wie meinte er das?
Einstein hat Gott nicht als manifestiertes Wesen betrachtet, sondern im Sinne von Spinoza als quasi abstrahierten Begriff für die allem zugrunde liegende, alles umfassende Substanz. Aus Einsteins Sicht wäre deine "Modernisierung" seiner Aussage kein Fort- sondern ein Rückschritt, weil er der Religion keine moralische Komponente zugesteht. Ihm geht es bei seiner Aussage zur Religion um Determinismus, und den Zusammenhang zwischen der Existenz aller Dinge und ihrer Erkenntnis, die beide Hand in Hand gehen müssen.
@Helios - grundsätzlicht gibt es zahlen und Daten, ja. bspw. wieviel Personen prozentual in einem land ein nte haben. speziell auf Atheisten, welche danach an ein höheres, bewusstes, aufs gegenüber bezogenes, wesen glauben, bzw. es für sich wissen, musst du recherchieren.
Es ist dein Argument, nicht meines. Und da mir eh die Zeit dafür fehlt und der Nutzen zweifelhaft ist (es bleibt subjektiv, wie bereits gesagt), verzichte ich.
und wie gesagt, es gibt einiges gültiges, was einst nur subjektiv war. darauf gehst du leider nicht ein.
Natürlich bin ich darauf eingegangen, schon mehrmals. Subjektive Wahrheiten können Ausgangspunkt für objektive Wahrheiten sein, sie können sich mit der Zeit durch objektive Beobachtungen bestätigen, und sie können auch objektiv wahr sein, ohne dass wir dies erfahren. Das ist alles aus atheistischer Sicht kein Problem. Um allerdings behaupten zu können, dass sie objektiv wahr sind, müssen sie objektiv bewiesen sein. Und das ist aus theistischer Sicht ein Problem.
Ich weiß nicht, ob du vielleicht eine etwas falsche Vorstellung davon hast, worum es beim Atheismus (in der gängigsten Variante) eigentlich geht?
Es ist die Erkenntnis, dass es objektive und subjektive Wahrheiten gibt, und dass die objektiven Wahrheiten eine Relevanz für unsere Gesellschaft, die Welt, Wissenschaft usw. besitzen, während die subjektiven Wahrheiten nur für uns selbst relevant sind. Da Gott mangels objektiver Beweise eine subjektive Wahrheit ist, sollte er demnach keine objektive Rolle in der Welt, der Gesellschaft, der Wissenschaft spielen. Mehr ist es im Kern nicht.
Natürlich wird der Begriff "Atheist" auch anders interpretiert, so gibt es beispielsweise Menschen, die sich Atheisten nennen und behaupten zu wissen, dass Gott nicht existiert. Da die "Nichtexistenz" aber nicht "beweisbar" ist, handelt es sich letztlich auch um eine subjektive Wahrheit (und wird es immer bleiben), die keine weitergehende Relevanz abgesehen vom persönlichen Glauben hat. Für mich ist das nicht schlüssig mit dem Begriff "Atheist" vereinbar. Umgekehrt werden Atheisten, die grundsätzlich die Möglichkeit eines Gottes nicht zu 100% ausschließen, gleich als Agnostiker bezeichnet, was in meinen Augen auch eine falsche Tendenz aufzeigt, weil dadurch eine Art von Gleichgewicht bei der Wahrscheinlichkeit suggeriert wird, dass so objektiv nicht gegeben ist. Letztlich sind es aber auch nur Begrifflichkeiten, in der Summe überwiegt die oben skizzierte Selbstbetrachtung, wichtig ist letztlich aber nur die Anschauung des einzelnen Menschen, um den es konkret geht.