<span style="color:red"> KOPIERTER MENSCH
Klon-Schwangerschaft soll in diesem Jahr beginnen </span>
Erneut kündigt ein Wissenschaftler den ersten menschlichen Klon an: Der amerikanische Gentechniker Panos Zavos will nach eigenen Angaben noch vor Jahresende einen geklonten menschlichen Embryo in die Gebärmutter einer Frau einpflanzen.
"Wir haben den ersten menschlichen Embryo zum Zweck der Fortpflanzung geschaffen", sagte Zavos, Direktor des Andrology Institute of America, bei einer Pressekonferenz in London. Der Beginn des Experiments sei eigentlich schon für Juli geplant gewesen, doch hätten sich bei der Leihmutter Komplikationen ergeben, so dass der Beginn der Schwangerschaft verschoben worden sei. "Sie ist aber noch für dieses Jahr geplant", sagte Zavos nach einem Bericht des Wissenschaftsmagazins "New Scientist". Sollte die Schwangerschaft erfolgreich verlaufen, werde der erste geklonte Mensch ein Mädchen sein.
Zavos erklärte, im Labor monatelang für den Menschenversuch "geübt" zu haben, indem er menschliche Zellen in die leeren Eizellen von Kühen einschleuste. Bei Experimenten mit 600 bis 700 Kuh-Zellen seien rund 200 Hybrid-Embryonen entstanden. "Wir hatten eine Erfolgsquote von 40 Prozent", erklärte Zavos. Das sei ein "bemerkenswertes" Ergebnis. "Wir lernen dadurch, unser System so weit zu verfeinern, dass wir es auf den Menschen anwenden können."
Kreuzung zwischen Mensch und Kuh
Der menschliche Embryo, der demnächst einer Frau eingepflanzt werden soll, sei bei einer Größe von zehn Zellen eingefroren worden. Nach dem Auftauen soll der Embryo auf Defekte überprüft werden, ehe er in die Gebärmutter implantiert wird. Sollte er fehlerhaft sein, werde die Prozedur abgebrochen.
Wo das Experiment stattfinden soll, wollte Zavos nicht verraten. Die USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland kämen allerdings nicht in Frage. Seine bisherigen Erkenntnisse habe er bereits dem Online-Fachmagazin "Reproductive Biomedicine" zur Veröffentlichung übermittelt.
Zavos betonte zugleich, dass er an der Erschaffung der Kuh-Mensch-Embryonen nichts Unethisches finden könne. "Wir sind nicht an der Erschaffung von Monstern interessiert." Man werde die Hybrid-Embryonen nur bis zu einer Größe von etwa hundert Zellen wachsen lassen und nicht versuchen, ein solches Mischwesen zur Welt zu bringen.
Anfang dieses Jahres hatte der italienische Gynäkologe Severino Antinori behauptet, dass ein geklontes Baby bereits im Januar zur Welt kommen sei. Beweise blieb der umstrittene Forscher allerdings schuldig - angeblich, um das Kind und den Spender der Erbinformation vor der allzu neugierigen Öffentlichkeit zu schützen.
quelle: spiegel.de