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Hexenverfolgung und Inquisition

Schülerlotse

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Anbei ein interessanter Beitrag bzgl. Hexenverfolgung.

Beste Grüße,
Euer Schülerlotse

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Der folgende Beitrag erschien im Informationsblatt der Priesterbruderschaft St. Petrus Juli 2000 Autor P. Martin Lugmayr

Die Geschichte der Hexenverfolgung muß umgeschrieben werden.

Die Geschichte der Hexenverfolgung muß umgeschrieben werden - diese Forderung erhob der dänische Historiker Gustav Henningsen bei der Eröffnung der Ausstellung „Hexenwahn in Europa - Mythos und Realität".

Henningsen, Autor mehrerer Standardwerke der neueren Hexenforschung, wies nach, daß erstens die Zahl der in den 400 Jahren aktivster Verfolgung aufgrund des Vorwurfs der Hexerei getöteten weit niedriger ist als bisher angenommen, nämlich an die 50.000 statt, wie früher geschätzt wurde, neun Millionen, daß zweitens die Todesrate in den katholischen Ländern besonders niedrig gewesen ist. Von Mitte des 16. bis zum Ende des 18.Jahrhunderts sind bei mehr als 12.000 Hexenprozessen in Spanien, Portugal und Italien insgesamt 36 Hinrichtungen erfolgt. Der Großteil der Hexenverbrennungen erfolgte in Ländern, in denen die römische Inquisition NICHT tätig war.

Bereits 1972 haben die Historiker Norman Cohn und Richard Kieckhefer nachgewiesen, daß die Behauptungen in Leon de Lamothe-Langon´s Werk "Historie de l´inquisition en France" (geschrieben 1829), in Toulouse und Carcasonne habe die Inquisition täglich Hunderte von Menschen getötet, reine Erfindungen waren. Die Fachwelt hat sich dann von Lamothe-Langon und allen, die von ihm abhingen, distanziert. Leider leben aber bis heute dessen Schauermärchen in den Köpfen weiter.

Genauere Forschungen haben weitere Vorurteile der Falschheit überführt. So wurde gesagt, Hexenverfolgung sei eine Erscheinung des "finsteren" Mittelalters gewesen. Wahr ist indes, daß der von heidnischen Völkern kommende Hexenwahn durch die Heiligen Hippolyt, Johannes Chysostomos, Cäsarius von Arles und Martin von Braga bekämpft und Hexenverfolgung durch König Rothar und Karl d. Großen bestraft wurde. Papst Gregor VII. (1073-1085) verbot in einem Schreiben an König Harald, daß man in Dänemark Frauen als vermeintliche Verursacherinnen von Stürmen, Krankheiten und Seuchen töte, und bezeichnete die Verfolgten als Unschuldige. Im Mittelalter wurde Zauberei, welche schon im Alten Testament verurteilt wird, von der Kirche nur mit kirchlichen Strafen belegt. erst gegen Ende des Mittelalters wuchs die Zahl der Hexenprozesse, wobei der Höhepunkt zwischen 1550 und 1650 lag, also in der Neuzeit.

Robin Brigg hat in seinem Werk "Witches and Neighbours" gezeigt, daß es im Ausmaß der Hexenverfolgung in Europa riesige Unterschiede gab. So starben in Deutschland 26.000, in Irland dagegen nur vier. Und noch ein bemerkenswertes Detail: Dort, wo die katholische Kirche geschwächt war und aufgrund der Reformation keinen bestimmenden Einfluß mehr ausüben konnte, starben die meisten, nämlich in Deutschland und in der Schweiz. Henningsen betont, einer der begeistertsten Befürworter der Hexenverfolgung sei Martin Luther gewesen.

Jenny Gibbons, Spezialistin in mittelalterlicher Geschichte, konnte ferner zeigen, daß viele Anschuldigungen gegenüber der Inquisition auf Übersetzungsfehlern beruhen. So ist in den Akten zu lesen, daß jemand „per inquisitionem" geprüft wurde - allzu schnell hat man geschlossen, dies bedeute „durch die Inquisition". Aber in der Mehrzahl der Fälle muß übersetzt werden mit „durch eine Untersuchung", also eine Gerichtsmethode, die damals von fast allen weltlichen Gerichten angewandt wurde. Jenny Gibbons weist auch darauf hin, daß der vielzitierte „Hexenhammer" Heinrich Kramers keineswegs die offizielle Haltung der Kirche darstellte. Die Untersuchungsmethoden, die Kramer in diesem Werk empfiehlt, wurden sofort nach Erscheinen der Werkes von der Inquisition zurückgewiesen. Weltliche Gerichte, nicht die Inquisition, haben vom Hexenhammer gebrauch gemacht, schließt Jenny Gibbons.

Um zum eingangs erwähnten Autor zurückzukehren: Gustav Henningsen hat in seinem Werk "The Witches´ Advocate" die Arbeit der Inquisition in Spanien in hervorragender Weise dokumentiert und nachgewiesen, daß diese vielen Angeklagten, die von weltlichen Gerichten bereits zum Tode verurteilten worden waren, das Leben gerettet hat.
Zitat Ende

Quelle: http://www.politikforum.de/forum/archive/1/2001/09/1/9789
 
und was hat gustav henningsen noch so geschrieben? "holocaust - mythos und realität"? wie viel hat ihm die kirche dafür gezahlt?


also echt :oevil:
 
Die Neuzeit
Besonders Luther und die Reformation am Beginn des 16. Jahrhunderts brachen das Monopol der katholischen Kirche. Im Zuge der Gegenreformation organisierte die Kurie sich neu. Aus Glaubensgründen fand nun kaum mehr jemand den Tod. Ausnahme blieb die Spanische Inquisition, die noch bis ins 18. Jahrhundert mit aller Härte vorging. Ihre Aufmerksamkeit widmeten Inquisitoren jetzt vor allem abweichenden Erkenntnissen der Wissenschaft. Im Prozess gegen Galileo Galilei 1632, den man, anders als drei Jahre zuvor Giordano Bruno, nicht hinrichtete, sondern lediglich mundtot machte, fand diese neue Linie ihren Ausdruck. Ab 1908 hieß die Inquisition Sanctum Officium. Bis 1966 existierte noch ein Index verbotener Schriften. Erst Papst Paul IV. beschnitt die Kompetenzen des Officiums und nannte es Kongregation für Glaubenslehre. Im Jahr 2000 sprach Johannes Paul II. als erster Papst von einer Schuld, welche die Kirche mit der Inquisition auf sich geladen habe.
http://www.lexi-tv.de/lexikon/thema.asp?InhaltID=1449&Seite=5
Dann frage ich mich doch jetzt ernsthaft, warum hatte Johannes Paul II anerkannt, dass die Kirche mit der http://de.wikipedia.org/wiki/Inquisition</span> Schuld auf sich geladen hat?
Und wieso muß die Kirche "Ihr Kind" die Inquisition umbenennen, in http://de.wikipedia.org/wiki/Kongregation</span> für die Glaubenslehre ?
(Der letzte Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre war Kardinal Josef Ratzinger und seitdem dieser Papst ist, führt Erzbischof William Levada das Amt weiter.)

LG Darkangel
 
Darkangel schrieb am 18.07.2006 21:44
Dann frage ich mich doch jetzt ernsthaft, warum hatte Johannes Paul II anerkannt, dass die Kirche mit der http://de.wikipedia.org/wiki/Inquisition</span> Schuld auf sich geladen hat?

Weil es quasi in der Natur des Menschen liegt "Fehler" zu machen...
und Inquisitoren sind auch nicht frei von Sünden. Sie sind Menschen wie Du und ich ; )

Logisch, daß es da irgendetwas gibt wofür man sich zu entschuldigen hat...

Und wieso muß die Kirche "Ihr Kind" die Inquisition umbenennen, in http://de.wikipedia.org/wiki/Kongregation</span> für die Glaubenslehre ?

Zugeständniß an den modernen Zeitgeist... (?)

...nach all der Anti-Propaganda macht sich der Name einfach nicht gut.

(Der letzte Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre war Kardinal Josef Ratzinger und seitdem dieser Papst ist, führt Erzbischof William Levada das Amt weiter.)

LG Darkangel

Schön für ihn ; )

Dein Lotse
 
was heisst beleg? das war eine frage an dich?
begründung: ich finde diesen artikel einfach nur ungeheuerlich, wie da das morden tausender unschuldiger frauen hier schöngeredet wird.
 
@Schülerlotse
Oh, seit wann ist die Kirche fehlbar? Habe ich hier etwas verpasst!
Und ich möchte mal behaupten das die Inquisitoren nicht Menschen sind wie ich. (Kann hier leider nur für mich sprechen)
Ich würde niemanden wegen seines Glaubens, seiner Einstellung oder seiner Haltung verurteilen und eventuell auf dem Scheiterhaufen verbrennen, nachdem ich ihn auch noch nach Herzenslust und Gutdünken ausgiebig gefoltert habe.

Bei der Umbenennung der Inquisition gehe ich nicht so einfach mit, von wegen zeitgemäß. Für mich ist es eigentlich nur das man sich mit der Inquisition nicht mehr beflecken will, aber dass ist meine Meinung.

LG Darkangel
 
Man brauchst sich doch nur mal die Mühe zu machen, in seiner näheren Umgebung nach den geschichtlichen Ereignissen zu recherchieren.

Und wenn es alleine bei mir in der Umgebung Ortschaften gibt wie "Gelnhausen", "Bad Homburg" oder "Hanau" gibt, wo alleine schon mehrere Hundert (!!!) Frauen (und übrigens vereinzelt auch Männer) in diesen perversen Schauprozessen zum Tode verurteilt wurden und man das ganze dann mit all den anderen Orten im deutschsprachigen Raum hochrechnet, dann ist eine solche Geschichtsklitterei geradezu eine beleidigende und fast schon kriminell zu nennende Farcé!

Ist es ein Wunder, dass den christlichen Amtskirchen die Gläubigen weglaufen, wenn diese Kirchen sich so mies benehmen?!

Die Menschen sind heute nunmal nicht mehr so blöde, jede primitive Propaganda-Lüge blind zu glauben!
 
Das ist doch nur "schönreden" der größten Fehler, die die Kirche je gemacht hat. Tatsache ist, daß einige Millionen Menschen in der Zeit der Hexenverfolgung zu Tode gefoltert oder verbrannt wurden, im Namen der Kirche. Das sind geschichtliche Tatsachen, ob es den heutigen Kirchenfürsten gefällt oder nicht.

Gruß Manfred
 
celtiCMoon schrieb am 18.07.2006 18:17
und was hat gustav henningsen noch so geschrieben? "holocaust - mythos und realität"? wie viel hat ihm die kirche dafür gezahlt?


also echt :oevil:


Das finde ich schon hart. Jemanden, der (nicht als einziger) sich gegen geschichtliche "Tatsachen" stellt, mit Holocaustleugnern (Welcher ja eindeutig belegt ist.) auf eine Stufe zu stellen.
Unsere alte Geschichte glänzt leider immer wieder durch schlechte Quellen.

Ich bin nun nicht wirklich ein großer Verteidiger der Missetaten der kath. Kirche und ihrer Vergangenheit.
Und auch wenn statt 9 Millionen "nur" 50.000, 500.000 oder 1 Million "Hexen" ums Leben kamen, so ist das immernoch eine gewaltige Zahl.

Dennoch sollte man es nicht pauschal in den Wind schiessen weil es nichtz in das eigene Weltbild bzw. Feindbild passt.

Ich stecke nicht so tief in der Materie drin um die obigen Aussagen bewerten zu können, aber Zeitzeugen sind häufig nicht die besten Quellen.
Ein Beispiel hierführ ist auch die Eroberung Südamerikas (anderes Thema).

Von daher sehe ich das schonmal als problematisch und wir mussten immer wieder geschichtliche Fakten revidieren.

Ich kann nur sagen, dass es jedenfalls einige Wissenschaftler gibt, die der Meinung sind, dass unser Bild der Hexenverfolgung nicht korrekt ist.

Da hier aber im allgemeinen eine eher Kirchenfeindliche Stimmung herrscht, gerade was die kath. Kirche angeht ist eine solche Diskussion aber scheinbar Müßig. Es gibt so vielen Mist, der in ihrem Namen verbrochen wurde, da interessiert es nicht wirklich ob einzelne "Fakten" nun war sind oder auf Übertreibung basieren. Wenns furchtbar ist, so wird es schon stimmen.
 
Ich bin mir darüber im Klaren, das "Schülerlotse" in der Materie recht gut bewandert ist (hat mich mal mit Daten zum Thema "Thomas-Evangelium" überzeugt, die ich zwar bisher nicht wiederlegen konnte, die aber im Gegensatz zu jeder anderen Quelle stehen, die ich im Net bisher zu finden vermochte - aber ich als Amateur, der sich lediglich auf Internetquellen oder Bücher berufen kann, werde mir kaum anmaßen können, jemanden rhetorisch dementsprechend geschulten "aus dem katholischen Verein" stammenden Kollegen widerlegen zu wollen?!).

Ich kann entweder ihn als verlässliche Quelle akzeptieren oder die Meinung der vielen Anderen, die zur selben These eine andere Meinung haben.

Da steh ich leider auf dem Schlauch - zumindest solange, bis ich selbst Theologie studiert haben sollte?!
icon_lol.gif


Aber back zu Topic:

Ich kann euch nur ermutigen, in eurer näheren Umgebung zum Thema Hexenvervolgung nach zu forschen.

Wie ich in meiner ober Post schon erwähnte: alleine in meiner direkten Umgebung gab es unzählige Fälle. Keine anonymen Fälle, sondern solche, die mit Opfer- und Täternamen verbürgt sind.

Das ist keine bloße Zahl mehr, keine seelenlose Statistik.
Da geht es um Personen, die einen Namen haben, ein Gesicht bekommen!

Und ich garantiere euch, auch ihr findet so einiges dazu...!

Und deshalb, lieber Schülerlotse, kann ich es nicht gutheißen und unterstelle nun knallhart und aus tiefster Überzeugung, dass entweder du selbst nun ein Opfer übelster Geschichtsklitterung geworden bist oder aber sogar nun schon zu denjenigen Überzeugungstätern gehörst, die uns alle bewusst täuschen und belügen, um das Geschichtsbild der sündenbeladenen Amtskirche propagandistisch reinzuwaschen!

Sorry - liebe Kirche! So kriegt ihr niemanden wieder in euren Schoß zurück, der kritisch auf eure Machenschaften blickt!
 
Es geht um Menschen, die willkürlich ausgesucht und als Hexe, Hexer oder Zauberer benannt wurden.
Es bleibt dabei egal wie klein oder groß die Zahl derer war, welche misshandelt, gefoltert und auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Dies ist alles im Namen einer Institution - "Kirche" und eines Glaubens geschehen.
Ich kann auf der einen Seite keine Gebote vorschreiben, wenn ich mich auf der anderen Seite nicht daran halte bzw. darüber hinwegsetze.
Du sollst nicht töten - dieses Gebot ist im Namen der Kirche und ihres Glaubens nicht relevant, wenn sie selbst die ausführende Macht ist?


LG Darkangel
 
Das finde ich schon hart.

Und ich finds auch hart, wenn Leute ihr Geld damit verdienen, in dem sie Todeszahlan nach unten hin korrigieren.
 
@ Celticmoon:

Im Artikel wird nicht der Mord an tausenden unschuldigen Frauen schöngeredet, sondern die wahren Verantwortlichen für deren Tod beim Namen genannt (hauptsächlich Protestanten, selbsternannte Hexenjäger und Denunzianten, Geschäftemacher und vor allem weltliche Gerichte) sowie Falschinformationen bzgl. angeblicher Fälle, vgl.: Toulouse und Carcasonne - waschechte Propagandahetze gegen die katholische Kirche! -, korrigiert (ohne Verantwortlichkeit auf katholischer Seite zu leugnen falls/wo sie da und dort in seltenen Fällen tatsächlich bestand). Also: bitte sorgfältig lesen und erst dann kommentieren.
P. Lugmayr ist übrigens nicht der einzige der solches schreibt. Hierzu zählen z.B. Jenny Gibbons, die im Artikel genannt wird, welche selbst Anhängerin der Wicca-Bewegung ist (!) und andere. (Hier wurde also niemand von der Kirche bezahlt)… ; )

Siehe hierzu z.B. auch: http://www.draeconin.com/database/witchhunt.htm

@ Darkangel:

Ich sprach nicht von der Kirche, sondern von einzelnen menschlichen Individuen. Nach Ansicht der Kirche sind alle Menschen fehlbar und sündhaft (selbst der Papst gilt NUR in Dingen, die Glaube und Sittenfragen betreffen als unfehlbar!), - der eine mehr der andere weniger. Eben auch Inquisitoren. Darin, meinte ich, sind sie wie Du und ich. Die Kirche hat sich für daraus resultierende (persönliche) Vergehen (Einzelner) entschuldigt.
Die Einführung der Inquisition in sich, stellt ein Verdienst der Kirche dar. Erst mit der Inquisition konnte ein Angeklagter erstmals seit dem Ende des römischen Reiches wieder auf eine (ordentliche) Untersuchung (inquisitio) seines Rechtsfalles zählen. Die Inquisition legte somit die Basis für unsere heutige Gerichtsbarkeit mit.
Es ist bekannt, daß vielfach Angeklagte, sofern es ihnen freistand zu wählen, lieber das Inquisitionsgericht wählten, als unter die Hände der weltlichen Richter zu gelangen. Denn dort waren die Folterknechte wirklich ‚zuhause’...

@ Brainless:

Die von Dir genannten Ortschaften nahe Frankfurt am Main sind "Wasser auf 'meine' Mühlen", liegen sie doch in Deutschland, von dem der Bericht P. Lumayrs ja folgendes sagt: "Dort, wo die katholische Kirche geschwächt war und aufgrund der Reformation keinen bestimmenden Einfluß mehr ausüben konnte, starben die meisten, nämlich in Deutschland und in der Schweiz.". - Und genau darum geht es ja, nicht um Leugnung tatsächlicher Verbrechen, sondern um Klarstellung wer die wirklichen Täter waren: hauptsächlich Protestanten und weltliche Gerichte! Die fälschliche Zuschreibung des Großteils dieser Verbrechen an die Katholische Kirche sowie die häufigen Übertreibungen (bis hin zu gänzlichen Erfindungen, vgl.: Lamothe-Langon) sind Produkt der antikatholischen Hetze und Mythenbildung des 19. und 20. Jh.

Die Menschen heute (zumindest viele) sind blöder denn je und fallen immer noch auf jede primitive Propaganda-Lüge blind herein... Das sieht man nicht zuletzt auch daran, wie leicht die antikatholische Hetze und Gehirnwäsche immer noch, unkritisch angenommen wird. Allen Tatsachen und Belegen zum Trotz ; )


@ Bathlin:

Danke für Deine Hilfe und für Deine Intellektuelle Redlichkeit und Eigenständigkeit im Denken. – Das spricht für Dich.

LG
Euer Lotse
 
oh na toll, na gut, dann tut er halt todeszahlen von einem täter zum anderen verschieben. ändert auch nix an meiner meinung dazu.

wenn leute sich so fanatisch mühe geben würden, die unschuld von mördern in der us todeszelle zu beweisen, dann wären die gefängnisse halb leer.

frage mich, was die motivation ist, sowas überhaupt zu erforschen. warum tun sich die leute so schwer, massenmorde zu glauben, warum muss man immer da "nachforschen".

ist ja nicht so, dass es im stillen heimlichen kämmerchen passiert wäre, wo keiner es hätte beobachten und mitzählen hätte können.

aber is ja nur mein unIntellektuelles unRedliches und unEigenständiges Denken :orolleyes:


ps: ihr findet es halt nicht toll, wenn man alles glaubt, was in den geschichtsbüchern steht ohne daran zu zweifeln und ich finds halt nicht toll, wenn man jedem "dahergelaufenen" geschichts neu schreiber glaubt ohne zu zweifeln.

aber ist ja ok, jedem seine meinung.

obwohl es mir hier eigentlich weniger darum ging auszudrücken, ob ich das jetzt glaube oder nicht, sondern an und für sich um das buddeln in so einer traurigen vergangenheit um nachträglich irgendwelche zahlen hinunterzukorrigieren oder umzuverteilen, was ich recht geschmacklos finde.
 
Mir ist es ehrlich gesagt wurscht, ob das jetzt offiziell war, im Mittelalter oder schon nach Kolumbus. Wie auch immer, an Millionen Opfern zweifle ich keinen Moment, und ich mache auch die Kirche dafür verantwortlich - ohne deren Lehre wäre es jedenfalls nie soweit gekommen.

Egal wie rhetorisch geschult und theologisch gebildet jemand sein mag :owink: , ich zweifle die Arbeit dieses Schreiberlings an. Es gibt genug andere Quellen, die mir glaubwürdiger erscheinen. Es gibt genug weltliche Hinweise auf Hexenprozesse, und man sieht ja auch andernorts (Südamerika etc.), wie sich die Kirche aufführt... Die Kirche ist fehlbar - sie macht ständig Fehler, egal ob sie die als richtig bezeichnet.

Für mich ist das eine sehr zweifelhafte Quelle, und ich bleibe dabei, die katholische Kirche ist wahrscheinlich die größte Verbrecherorganisation der Menschheitsgeschichte. Sie hat mehr Menschen auf dem Gewissen als Hitler, Stalin usw. zusammen (hatte ja auch genug Zeit) :ocry:
 
Die Menschen heute (zumindest viele) sind blöder denn je und fallen immer noch auf jede primitive Propaganda-Lüge blind herein... Das sieht man nicht zuletzt auch daran, wie leicht die antikatholische Hetze und Gehirnwäsche immer noch, unkritisch angenommen wird. Allen Tatsachen und Belegen zum Trotz ; )
Soso, alle die der katholischen Kirche unchristliches Verhalten vorwerfen sind blöd. Na gut, dann werfen wir es halt nicht (nur) der katholischen Kirche, sondern auch der protestantischen Kirche vor. Die Inquisition war ein christliches Verbrechen:

Fakt 1: Im 15., 16. und 17. Jahrhundert herrschte das Christentum in Europa. Die Werte und Normen, ethischen Ansichten und Grundlagen der damaligen Gesellschaften waren durch den christlichen Glauben geprägt.

Fakt 2: In diesem Zeitraum kam es zu mindestens
40 000 "rechtskräftigen" Verbrennungen von Frauen.

Fakt 3: Da die komplette Gesellschaftsstruktur der damaligen Zeit christlich geprägt war, waren auch die "weltlichen Gerichte" christlich geprägt. Oder glaubst du, dass die noch Wotan angebetet haben?

Fakt 4: Die Hexenverbrennungen machten nur einen kleinen Prozentsatz aus. Zum Großteil wurden "Ketzer" verurteilt (solche Leute wie ich), die dann mithilfe von Foltermethoden auf den "rechten Weg" zurück geführt wurden. Viele ließen sich aber seltsamerweise nicht bekehren und starben dann qualvoll (Ich hätte mich "bekehren" lassen. Ich hätte denen bestimmt alles unterschrieben, nur damit ich meine Ruhe hab).

Fakt 5: Die Verhandlungen der ach so tollen "Inquisition", die ja das Vorbild unserer heutigen Gerichte sein soll, beruhten einzig und allein auf der Befragung von Zeugen. Teilweise wurden manchmal komplette Dörfer befragt. Logisch, Beweise für ketzerisches Verhalten lassen sich schwer finden. Darüberhinaus ist Fakt, dass jeder halbwegs gut angesehene Christ jeden als Ketzer oder Hexe anzeigen konnte, der ihm nicht nach der Nase war. Indizienprozess wäre noch geschmeichelt.

Fakt 6: Da auch die "weltlichen Gerichte" christlich geprägt waren, folgten sie logischerweise auch den Lehren der Bibel, die jegliche Form von Ketzerei und Okkultismus verbietet, teilweise mit dem Tod bestrafen möchte. Zum Beispiel:
Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen.
(2. Mose, 22-17)
Ihr sollt nicht Wahrsagerei noch Zauberei treiben.
(3. Mose, 19-26)
Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst.
(1. Samuel, 15-23)

Eine Erklärung warum es "mehr" Verbrennungen dort gab, wo die "katholische Kirche nicht gegenwärtig" gewesen sin soll, könnte die Geschwindigkeit sein: Die Kirche führte erst Inquisitionsprozesse mit Befragung von hunderten von Zeugen. Der durch das Christentum aufgestachelte Mob verbrannte "Hexen" wahrscheinlich ohne "Prozess".
Logisch, dass die zeitlich mehr schaften.
 
Schülerlotse schrieb am 21.07.2006 00:15



@ Brainless:

Die von Dir genannten Ortschaften nahe Frankfurt am Main sind "Wasser auf 'meine' Mühlen", liegen sie doch in Deutschland, von dem der Bericht P. Lumayrs ja folgendes sagt: "Dort, wo die katholische Kirche geschwächt war und aufgrund der Reformation keinen bestimmenden Einfluß mehr ausüben konnte, starben die meisten, nämlich in Deutschland und in der Schweiz.". - Und genau darum geht es ja, nicht um Leugnung tatsächlicher Verbrechen, sondern um Klarstellung wer die wirklichen Täter waren: hauptsächlich Protestanten und weltliche Gerichte! Die fälschliche Zuschreibung des Großteils dieser Verbrechen an die Katholische Kirche sowie die häufigen Übertreibungen (bis hin zu gänzlichen Erfindungen, vgl.: Lamothe-Langon) sind Produkt der antikatholischen Hetze und Mythenbildung des 19. und 20. Jh.

Sorry Schülerlotse, aber das spricht für sich, ohne in irgendeiner Weise noch groß kommentiert zu werden.

Ich war nicht sauer, ich war nicht wütend, ich war einfach nur schockiert, als ich diese Zeilen von dir gelesen hatte.

So was von Geschichtsklitterung hab ich höchstens mal von gewissen rechten Autoren gelesen, die den Holocaust wegargumentieren wollten.

Für mich persönlich bist du nun RAUS...!!!

Werd nur glücklich in der Scheinwelt, in der du dich befindest.
Aber wundere dich nicht darüber, wenn sich die von dir verteidigte Sekte in Zukunft immer mehr selbst isoliert von den echten Menschen da draußen in der Wirklichkeit und deren Bedürfnisse...
 
@Brainless:

Ich denke hier geht es einfach um den Streit zwischen Protestanten und Katholiken. Da will einer dem anderen den Schwarzen Peter zuschieben.

Deswegen kann ich die Ausführungen des Herrn Lugmayr nicht wirklich ernst nehmen, zumal die noch in einer Zeitschrift für Priester abgedruckt wurde. :keineahnung:
 
@ Inferno:

Soso, alle die der katholischen Kirche unchristliches Verhalten vorwerfen sind blöd.

Nein. „Blöd“ ist, wer Dinge verzapft, für die es keine fundierten wissenschaftliche Belege gibt, oder solche Dinge blind glaubt, öffentlich vertritt und weitergibt, und um so „blöder“ ist er, wenn er trotz qualifizierter Korrektur darauf beharrt. Qualifizierte Kritik, aufgebaut auf fundierte Dokumente, ist hingegen sehr gerne erwünscht! :f25:

…Und die Inquisition diente ja nicht zuletzt auch dazu, solches von Dir genantes Fehlverhalten in der Kirche aufzuspüren und zu untersuchen und in Folge zu überwinden. ; )

Ad 1.: Im 15. – 17. Jh. wurden die „Werte und Normen, ethischen Ansichten“ christlicher Prägung in Frage gestellt. Gerade hieraus resultierte das Übel. (Siehe unter Anderem auch Machiavellis utilitaristische Doktrin – eine der Früchte des In-Frage-Stellens christlicher Werte.)
„Das“ Christentum (als Block) hat es zu dieser Zeit nicht gegeben. So konnte „es“ auch nicht über Europa herrschen. Wenn Du mit „Das Christentum“ die katholische Kirche meinst so gilt das bereits zur genüge Gesagte: Hätte der Papst feste Kontrolle über Deutschland gehabt, so wäre es dort nicht zum Hexenwahn gekommen bzw. wäre er im Keim erstickt worden was vielen „Hexen“ das Leben gerettet hätte.

Ad 2.: Das kommt hin, jedenfalls kam es nicht zu 9 Millionen Opfer. Und diese waren hauptsächlich Opfer der Protestanten oder gänzlich vom Christentum abgefallener, die sich nicht um die Gesetze Gottes und der Kirche mehr kümmerten. Für Europa und Amerika sind laut Gibbons weniger als 15.000 Opfer belegbar, Zahlenangaben über 100.000 sind gänzlich unglaubwürdig.

Ad 3.: Eben nicht, sonst hätten Sie dem Papst gehorsam geleistet.

Ad 4.: Ja. Die Inquisition der Kirche half aber dabei, den Angeklagten einen fairen Prozeß zu garantieren. Folter wandte die weltliche Justiz an, und nicht ‚die Kirche'. (Zumal legte selbst die weltliche Justiz nicht sofort mit der Folter los, sondern erst wenn sich der Angeklagte „unkooperativ zeigte“ – womit ich bitteschön solche Mittel, sowie ihren Urheber, den Staat, keinesfalls gut- schön- oder sonstwas reden möchte, da ich Folter persönlich voll und ganz ablehne).
Die Frage ob jemand Häretiker war oder nicht interessierte auch den Staat ganz primär und nicht nur die Kirche, da der Herrscher seine Macht von Gott ableitete (von Gottes gnaden). Die katholische Religion in Frage zu stellen implizierte also auch ein In-Frage-Stellen der Legitimität der Herrschaft des Fürsten, was diese erwartungsgemäß nicht gern goutierten und folglich gemäß ihrem eigenen Maß an Skrupel mit Verfolgung „belohnten“. Auch hier war die Inquisition als Mäßigung und Eindämmung fürstlicher Willkür nützlich. Wo protestantische Herrscher walteten, fehlte der mäßigende Einfluß der Inquisition und die Angeklagten waren der Willkür der Fürsten völlig ausgeliefert.

Ad 5.: Was Du sagst (Denunziantentum) trifft auf die protestantischen Gebiete zu. Die Inquisition hat ordentliche Untersuchungen vorgenommen. Was Hexen usw. anbelangt wissen wir daß die katholische Kirche hier klare Anweisungen zur Eindämmung aufkeimenden Hexenwahns gegeben hat, nämlich folgende: „In 1258 Pope Alexander IV explicitly refused to allow the Inquisition from investigating charges of witchcraft … In other words, in the 13th century the Church did not consider witches heretics or members of a rival religion.“ Dies ist bitteschön keine „Katholische Propaganda“ sondern findet sich auf einer neuheidnischen Seite. (siehe: http://www.draeconin.com/database/witchhunt.htm) - Hier verfügt man offensichtlich über die von mir geforderte intellektuelle Ehrlichkeit. :f25: Weiters heißt es da: „From 1326-1500, few deaths occurred. Richard Kieckhefer (European Witch Trials) found 702 definite executions in all of Europe from 1300-1500; of these, only 137 came from inquisitorial or church courts. … When the trials peaked in the 16th and 17th century, the Inquisition was only operating in two countries: Spain and Italy, and both had extremely low death tolls.“ (!) und weiters: „until the end of the Great Hunt, the Spanish Inquisition insisted that it alone had the right to condemn witches -- which it refused to do." Die weltl. Gerichtsbarkeit Spaniens setzte sich im 17. Jh. einmal über die Inquisition hinweg und verurteilte augenblicklich 289 Menschen, doch "Fortunately the Inquisition managed to re-assert its monopoly on trials and dismissed all the charges."

Ad 6.: Für die Katholische Kirche ist das Gesetz Jesu ausschlaggebend, nicht jenes des Alten Bundes. Im Mittelalter wurde Zauberei, welche schon im Alten Testament verurteilt wird, von der Kirche nur mit kirchlichen Strafen belegt.
Der Mob war nicht durch das Christentum aufgehetzt sondern durch den Aberglauben.

LG, Dein Lotse
 
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