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Halluzinationen vor/nach dem Schlaf

der_Seher

Inventar
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Hi! Da manchmal ein paar Sachen meiner Meinung nach überinterpretiert werden, möchte ich euch einen allgemeinen Sachverhalt näher bringen, der mit Zeit vor dem Einschlafen und kurz nach dem Aufwachen zusammenhängt.

Wenn wir müde ins Bett gehen, das Licht ausmachen und uns hinlegen, beginnt sich unser Körper zu entspannen. Meistens lässt man gedanklich nochmal den Tag Revue passieren, bis man in den Schlaf fällt.
Kurz vor dem Schlaf ist unser Körper noch wach, das heißt die Muskeln sind noch beweglich (die Schlafparalyse hat noch nicht eingesetzt) und wir können alle unsere 5 Sinne vollständig nutzen, aber unser Geist ist schon mehr oder weniger eingeschlafen. Das soll heißen, das Nervensystem hat schon auf „Schlaf“ umgestellt und folglich kann das Gehirn den Übergang nicht mehr richtig interpretieren und nimmt die Traumsequenzen teils mit in den Zustand „wach“.
Meistens haben wir keine Erinnerung an diese Zeit, da sie eine traumähnliche Phase ist, um die wir uns im Alltag nicht kümmern. In dieser Phase liegen wir zwar immer noch wach im Bett aber trotzdem bekommen wir traumähnliche Eindrücke vor unser geistiges Auge gespielt. Dazu gehören Bilder oder Bildersequenzen, die viel lebendiger als normale Gedanken sind; halt fast wie im Traum, auditive Eindrücke und sogar Gerüche oder Gefühle gehören auch dazu.

Im Traum ist es so, dass die Traumwelt nach den eigenen Überzeugungen und den aktuellen Gedankenstrukturen und/oder Inhalte aus dem Unterbewusstsein geprägt ist. Wenn man im Traum an etwas Schlechtes denkt, wird sich die Traumwelt entsprechend anpassen. Hat man Angst vor etwas, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man im Traum auf diese Angst trifft und sich ihr stellen muss. Der Traum kehrt meist solange wieder, bis man die Angst bekämpft, indem man sich ihr stellt

So ähnlich ist es auch in der Phase kurz vor und kurz nach dem Einschlafen. Wenn man sich den ganzen Abend lang mit Geisterfotos oder –videos beschäftigt hat und am liebsten lieber keinem begegnen möchte, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Angst sich manifestiert und in dieser Zeit, vorzugsweise vor dem Einschlafen, als traumähnlicher Eindruck, der eigentlich kein Traum sondern eine Halluzination ist, da die verfügbaren Sinne getäuscht werden, erscheint.

Diese Art von Halluzination vor dem Einschlafen nennt man „Hypnagoge Halluzination“. Halluzinationen, die kurz nach dem Aufwachen auftreten, nennt man „Hypnopompe Halluzination“ .

Beispiel 1: Warum treten die bekannten Geister Erscheinungen, die am Bettrand sitzen oder einen erwürgen wollen, nur nachts auf? Der Visuelle Eindruck vor dem Einschlafen vermischt mit unterbewusster Angst (die größte Angst ist die Angst vor dem Unbekannten) ergibt diese Geistererscheinung.
Wenn zusätzlich zum visuellen Eindruck noch das Gefühl entsteht, man würde erdrückt werden, könne sich eine Zeit lang nicht bewegen oder jemand würde einen erwürgen, findet man die Ursuche in der sogenannten „Schlafparalyse“.
Die Schlafparalyse oder auch Schlafstarre/Schlaflähmung genannt ist ein natürlicher Zustand, der eintritt, wenn der Körper schläft. Die Muskeln werden größtmöglich entspannt und der Hautwiderstand auf ein Minimum herabgesetzt. Das hat zur Folge, dass sie in den Schlafphasen des Körpers nicht oder fast gar nicht bewegt werden können, damit der Körper nicht die Aktionen aus dem Traum in die Realität umsetzt.
Manche Leute wachen aber geistig auf, während ihr Körper schläft oder schlafen ein, während sie gedanklich noch im Wachzustand verharren. Man erlebt in so einem Fall die Schlafparalyse bewusst. Man erlebt das Gefühl des Nicht-Bewegen-Könnens und ein starkes Druckgefühl. (Wird von manchen Leuten als Erstickungsgefühl interpretiert) Zusätzlich zu diesem Lähmungszustand, der normalerweise sofort Panik auslöst (Wer freut sich schon, wenn der gesamte Körper gelähmt ist?) treten dann noch starke hypnagoge/hypnopompe Halluzinationen ein, die meist schrecklich sind, weil das Unterbewusstsein das momentane Unwohlsein sofort in angstmachende Halluzinationen umwandelt.
So entstehen also die nächtlichen Geister oder nicht-Geister Erscheinungen, die einige Leute berichten. Aber was kann man dagegen tun? Die Lösung ist: Keine Angst haben! Denn Angst erschafft bekanntlich die Dinge, vor denen man sich fürchtet. Wenn man den Zustand kennt, kann man ihn besser beurteilen und geht passiver an die Sache heran. Wenn du mal in so einem Zustand sein solltest, denk positiv oder erforsche den Zustand als passiver Beobachter. Dann verschwinden auch solche Erscheinungen. Verharre aber nicht an den einzelnen Gedanken, sondern beachte sie kurz und lass sie dann direkt weitergehen.

Beispiel 2: Manche Leute hören nachts mysteriöse Klopfgeräusche, die sie meist auf Geist- bzw. Poltergeist Erscheinungen zurückführen. Auditive Eindrücke, wie zum Beispiel Türklopfen können ebenfalls hypnagoge/hypnopompe Halluzinationen sein. Mache mal den Test: Wenn du dich gerade voll im hypnagogen Zustand befindest, stelle dir vor, wie du mit jemandem redest. Nach intensiver Vorstellung hörst du dann scheinbar wirklich die Stimme der Person in deinem Kopf und kannst dich tatsächlich mit ihr unterhalten! Das Spiel mit den Halluzinationen kann sehr amüsant sein. Durch Imagination sind auch viele andere Eindrücke erschaffbar. Stell dir ein Szenario und eine dazu passende Geräuschkulisse vor. Mit etwas Vorstellungskraft wird es sich geräuschlich und visuell dann anfühlen, als wärst du dort. Verharre aber nicht zu lange an einem Gedanken, denn dann verlierst du die Passivität und lässt dich durch den nächsten Gedanken ohne Erinnerungen daran direkt in den Traum spülen.
Oft hört man auch das, was man gerade nicht hören will, wenn man sich davor fürchtet. Gerade wenn man sich davor fürchtet, denkt man vermehrt daran. Also mach dir klar, dass jegliche Angst unberechtigt ist.

Beispiel 3: In letzter Zeit wird vermehrt von Alien Entführungen gesprochen. Die Erinnerungen bestehen dann meist aus dem Lähmungsgefühl und dem visuellen Eindruck, dass die Aliens an einem Versuche durchführen, während man ihnen schutzlos ausgeliefert ist. Das sind alles Symptome, die meistens während einer bewusst erlebten Schlafparalyse (A.S.P) auftreten. Es ist also in manchen Fällen möglich, dass es sich um Halluzinationen handelt. Wenn allerdings physische Veränderungen wie Wunden oder sogenannte „Implantate“ danach auftreten oder die Entführung an irgendeinem Ort zu irgendeiner anderen Zeit geschehen ist, dann fällt mir keine Erklärung für dieses Phänomen ein.

Ich bin selbst eigentlich kein Skeptiker, soll heißen, ich glaube sehr wohl an (Polter-)Geister, Spuk und Aliens, aber bevor ich mir unnötig Angst mache, versuche ich es rational zu erklären. Ich sage nicht, dass es immer so ist, es ist nur mein Beitrag einer wissenschaftlichen Erklärung.


MFG, da_seher
 
Hier noch ein paar Topics aus unserem Forum, die mehr oder weniger was damit zutun haben:
http://www.wahrexakten.at/showthread.php?t=1775 > Zwischen Traum und Realität
http://www.wahrexakten.at/showthread.php?t=2487 > Traum oder Realität?
http://www.wahrexakten.at/showthread.php?t=987 > Schlafparalyse
http://www.wahrexakten.at/showthread.php?t=1009 > Nächtliche Gerüche und Geräusche

Bewusste Schlafparalyse (wenn sie sehr oft vorkommt), kann auch das Zeichen einer Schlafkrankheit (Narkolepsie) sein.

Dazu hier mehr:
http://www.uni-marburg.de/sleep/dgsm/rat/narkolep.html
 
Ich habe rausgefunden, dass im halbschlafenden/halbwachenden Zustand auch synästhetische Warnehmungen auftreten können.
(synästhetisch = Mitempfinden eines anderen Sinnes bei einer Sinneswahrnehmung/-reizung)

Wenn ich abends die Lampen ausschalte, hört man manchmal in der Nacht ein blizendes/knisterndes Geräusch. (Bin kein Elektriker, also fragt mich nicht, woher das kommt :D ) Wenn das passiert, bekomme ich oft eines optischen Sinneseindruck dazu, der dann mit dem Geräusch zusammenpasst. Soll heißen, im Halbschlaf sehe ich zeitgleich mit dem Hören des blitzendes Geräusches einen Lichtblitz, der täuschend echt wirkt und mit dem Geräusch zusammenpasst.

So ähnlich kann das auch mit Gerüchen, auditiven, optischen oder haptischen (fühlen) Eindrücken.
Habs bisher nur im obigen Beispiel erlebt, dafür aber schon sehr oft :)
Inzwischen erschrecke ich mich auch nicht mehr...
 
Sehr interessant, wirklich...

Mmmmh, vieles wird somit plötzlich logisch...

dennoch glaube ich, das es auch hier Sachen gibt, die sich nicht erklähren lassen...

zumindest dann nicht, wenn eine schwarze frau plötzlich neben einem steht und man selbner ist hell wach und trinkt gerade einen tee...
 
Da hast du recht, sehr vieles lässt sich nicht erklären, zumindest nicht mit nicht-parapsychologischen Ansätzen. Es war nur ein kleiner wissenschaftlicher Ansatz mit dem Ziel, Leuten Angst zu nehmen.
 
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