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Ein Volk als Versuchskaninchen

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Ein Volk als Versuchskaninchen

Thorsten Stegemann 29.08.2003
Britische Wissenschaftler sollen mit radioaktiv verseuchtem Fleisch experimentiert haben, um die Widerstandsfähigkeit der eigenen Bevölkerung zu testen

Als ob die britische Regierung mit den Affären rund um den Irak-Krieg nicht schon genug zu tun hätte, droht der politischen Führungsriege nun ein neuer Erklärungsnotstand. Denn auch wenn der Aufsehen erregende, von der britischen Zeitung Independent enthüllte Fall schon fast 50 Jahre zurückliegt, ist seine Skandaltauglichkeit evident. Nach Informationen des Blattes planten britische Wissenschaftler und Regierungsvertreter 1955, radioaktiv verseuchtes Fleisch in den Handel zu bringen, um die Reaktion der Bevölkerung auf einen möglichen Nuklearschlag zu testen.











Wie der "Independent" berichtet, sollen sich seinerzeit Vertreter des Landwirtschaftsministeriums mit der Absicht getragen haben, kontaminiertes Schweine-, Rind- und Schafsfleisch an die einheimischen Metzgereien auszuliefern. Um eine Beunruhigung der Öffentlichkeit zu vermeiden, war geplant, die obligatorischen Fleischuntersuchungen zu umgehen.

Die Zeitung stützt ihre Behauptungen auf Dokumente aus dem Nationalarchiv in Kew. Nachdem Wissenschaftler der Universität von Nottingham vorgeschlagen hatten, Tiere gezielt mit radioaktiven Isotopen von Jod, Kalium und Natrium zu verseuchen, um die Grenzen der Verträglichkeit exakt bestimmen zu können, wurden auf einer Versuchsfarm offenbar tatsächlich entsprechende Studien durchgeführt. Der Projektleiter Hamish Robertson gab gegenüber der zuständigen Kommission die hohen Kosten der Experimente zu bedenken. Das Ministerium entschied daraufhin, die Versuchsobjekte selbst dann noch als gesundheitlich unbedenklich zu betrachten, wenn die gemessene radioaktive Dosis die Belastung, der Arbeiter in einem Kernkraftwerk ausgesetzt sind, um das Hundertfache übersteigen würde. Nur die Schilddrüsen sollten nicht in den Handel gehen, weil dort die höchste Konzentration radioaktiver Substanzen vermutet wurde.


In den Dokumenten, die schon 1972 veröffentlich werden sollten, aber von offizieller Stelle zurückgehalten wurden, wird das Ministerium angesichts der möglichen Folgen radioaktiver Strahlungen angehalten, den Eindruck, es unterstütze den Verzehr von kontaminiertem Fleisch, tunlichst zu vermeiden und stattdessen Kompetenz auszustrahlen:




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Das Ministerium wird sich bemühen, zufriedenstellende Überwachungsmöglichkeiten für die Tiere aus Dr. Robertsons Experimenten zu planen, bevor diese für den menschlichen Verzehr freigegeben werden.





Sehr viel explosiver als die aufgefundenen Dokumente ist allerdings der Umstand, dass die Recherchen keinerlei Hinweise ergaben, ob die sorgfältig geplanten Experimente mit der eigenen Bevölkerung jemals in die Tat umgesetzt wurden oder nicht. Angeblich verfügen weder die Universität Nottingham noch das Landwirtschaftsministerium über entsprechende Aufzeichnungen.

Beim amerikanischen Verbündeten ist die Lage etwas übersichtlicher. Hier weiß man mittlerweile verbindlich, dass Wissenschaftler der Universität Harvard und des Massachusetts Institut of Technology zwischen 1946 und 1956 radioaktiv verseuchtes Essen an geistig behinderte Jugendliche ausgaben. Oder dass amerikanische Ärzte in den 50er Jahren Eskimos und Indianern in Alaska Tabletten mit radioaktivem Jod verabreichten. Die Reihe der Beispiele ließe sich fortsetzen, einer der spektakulärsten Fälle schlägt jedoch einen Bogen in die Gegenwart. Am 28. November 1953 stürzte der Biochemiker Frank Olson aus dem 13. Stock des New Yorker Pennsylvania Hotels (vgl. 50 Jahre Brain Warfare). Olson war nicht nur einer der wichtigsten B-Waffen-Forscher der USA, sondern als leitender Mitarbeiter der "Operation Artischocke" auch über zahllose Menschenversuche informiert, die Militär und CIA - unterstützt von KZ-erfahrenen Nazi-Wissenschaftlern - mit bewusstseinsverändernden Drogen, schnellwirkenden Giften, Biokampfstoffen oder Gehirnoperationen durchführten. Selbstredend zumeist ohne Wissen oder gar Zustimmung der Betroffenen.

Erst 20 Jahre später, als die Machenschaften der CIA im Zuge der Watergate-Affäre ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerieten, wurden erhebliche Zweifel am Selbstmord Olsons laut. Ein Memorandum für den Stabschef des Weißen Hauses enthielt die dringende Empfehlung, das mögliche juristische Nachspiel durch eine offizielle Entschuldigung des Präsidenten zu verhindern. Ansonsten wäre man gezwungen "streng klassifizierte Informationen der nationalen Sicherheit" zu veröffentlichen. Präsident Ford empfing Familie Olson daraufhin im Weißen Haus, und die CIA, die ihrem ehemaligen Mitarbeiter angeblich einige Tage vor dem Fenstersturz ohne sein Wissen LSD verabreicht hatte, machte sich für eine Entschädigung stark.

Der Stabschef, der die nationale Sicherheit so vorausschauend gerettet hatte, hieß Donald Rumsfeld. An der Vertuschungsaktion beteiligte sich sein Stellvertreter Dick Cheney und der CIA-Chef, der die leidige Angelegenheit schließlich mit Geld aus der Welt schaffen wollte, war kein Geringerer als George Bush, der Vater des jetzigen Präsidenten.


quelle: http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/15522/1.html
 
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